Rubrik: Kinotipps

COTTBUS. Der Film „Die Anfängerin“ erzählt die späte Coming-of-Age-Geschichte der Ärztin Annebärbel, die mit fast 60 Jahren wieder zu den Schlittschuhen greift, um ihren Kindheitstraum vom Eiskunstlaufen wahr zu machen. Kurzinhalt: Mit 58 Jahren ist Dr. med Annebärbel Buschhaus (Ulrike Krumbiegel) in ihrem Leben erstarrt wie ein Eisblock. Als Ärztin zeigt sie wenig Mitgefühl, als Ehefrau wenig Liebe. In Annebärbels freudloser Welt zählt nur eins: Die Meinung ihrer perfektionistischen Mutter Irene (Annekathrin Bürger), die mit Kritik an Annebärbels Fähigkeiten als Ärztin, Tochter und Ehefrau nicht hinter dem Berg hält. Nichts was Annebärbel tut, ist gut genug für Irene. Erst recht…

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Alles rund um´s Kino: „Zwölf Uhr mittags“ – das Radioeins-Filmmagazin mit Knut Elstermann, jeden Samstag von 12-14 Uhr https://youtu.be/r0HbvB1Y3YA Nomaden des Himmels Mirlan Abdykalykow ist der Sohn des berühmten kirgisischen Regisseurs Aktan Abdykalykow. In seinem schönen Debütfilm „Nomaden des Himmels“ stellt er sich bewusst in die Tradition des Vaters. Beiden geht es um den Zusammenprall von Tradition und Moderne in ihrem Land. „Nomaden des Himmels“ erzählt von einer Familie in den abgelegenen Weiten Kirgisiens, wo die alten Mythen und Rituale noch lebendig sind. Mit dem ältesten Sohn, der aus der Stadt zu Besuch kommt, zieht auch die Unruhe in die…

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Alles rund ums Kino: Zwölf Uhr mittags“ –das radioeins-Filmmagazin mit Knut Elstermann, jeden Samstag von 12 – 14 Uhr Herbert Herbert war in der DDR ein erfolgreicher Boxer, nach der Wende und dem großen Absturz schlägt er sich als Schuldeneintreiber und Türsteher durch, einsam, fast gefühllos. Zunächst mit kleinen Anzeichen, dann mit schrittweisem, unaufhaltsamen Verfall ergreift die tödliche ALS-Krankheit von ihm Besitz. Sie raubt ihm die Bewegungsfähigkeit, die Sprache. Nach einem Drehbuch von Clemens Meyer („Als wir träumten“) drehte Thomas Stuber diesen beeindruckenden Film, in dem der große Schauspieler Peter Kurth alles gibt. Er spielt hingebungsvoll und minimalistisch zugleich einen…

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von Knut Elstermann Spotlight Der Skandal kam 2001 ins Rollen. Der neue Chefredakteur des „Boston Globe“ setzt seine Reporter auf die Missbrauchsfälle in der katholischen Kirche an. Bei ihren Recherchen wird den entsetzten Journalisten das erschreckende Ausmaß der Verbrechen klar, sie stoßen dabei auf die ungeheuerlichen Vertuschungen durch höchste Kreise der Kirche. Tom McCarthys meisterhafter Film mit glänzenden Darstellern wie Michael Keaton und Mark Ruffalo entfaltet eine große, fesselnde Intensität und zeigt immer Respekt vor den Opfern, die oft aus der Unterschicht kamen. Ein Lehrstück über düstere Machtstrukturen, zugleich eine Würdigung sorgfältiger Presse-Recherche-Arbeit, die leider vom Aussterben bedroht ist. Schon…

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Familie haben Eine filmische Familienaufstellung: Der junge Regisseur Jonas Rothlaender geht in dieser beeindruckenden Dokumentation all den Fragen nach, die in seiner Familie nicht gestellt wurden. Warum hat der uralte Großvater das Vermögen seiner Frau durchgebracht? Warum hat niemand der Oma finanziell geholfen? Warum ist die eigene Mutter so kühl zu ihren Kindern? „Familie haben“ ist ein sehr persönlicher, sehr ehrlicher und schmerzlicher, aber nie peinlicher Film, weil der Regisseur es vermag, mit seinen genau gezeichneten familiären Konflikten eine wohl jeden betreffende Frage aufzuwerfen: Vererbt sich das Unglück in der Familie, gibt es so etwas wie eine DNA für das…

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