Bohsdorf lädt ein

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Der Laden hat wieder geöffnet

 In einer Zeit, da sich die Kauf- und Handelstätigkeit zunehmend vor allem in Supermärkte und große Kaufhausketten oder durch die Coronakrise gar in das Internet verlagert hat, ist wohl zu empfehlen, die Nase wieder einmal in einen Laden zu stecken. Ich habe einen ganz besonderen im Auge, der in unserer Region große, sogar weltliterarische Bedeutung hat. Die Rede ist von Strittmatters Laden in Bohsdorf.

Nachdem die Traditionsstätte zu Pfingsten erstmals wieder geöffnet war und, wie Renate Brucke, Vorstandsvorsitzende des Erwin-Strittmatter-Vereins e.V., erfreut feststellen konnte, auf großes Interesse stieß, hat der Laden seit dem 25. Juni wieder feste Öffnungszeiten: Donnerstag und Freitag von 13 bis 16 Uhr, Sonnabend, Sonntag und an Feiertagen von 11 bis 16 Uhr. Es besteht die Möglichkeit, sich für außerhalb dieser Zeiten anzumelden: bohsdorf@strittmatter-verein.de oder 035798 221.

Ein Besuch lohnt sich auf alle Fälle. Man kann die liebevoll eingerichteten Waren aus den alten Zeiten der 20er Jahre in den Originalregalen und Verkaufstheken bewundern. Auch die alte Waage mit den Entenköpfchen (siehe unsere „Der Laden”-Leseprobe) steht an ihrem Platz, und durch das Guckloch an der Backstubentür kann man einen Blick in den Laden werfen. Auf dem Ladentisch liegt noch das originale Wareneingangsbuch, das Erwin Strittmatter ab Oktober 1945 führte.

Als ein „neues umtriebiges Vereinsmitglied” stellt Renate Brucke den Potsdamer Liedermacher, Lyriker und Sozialarbeiter Günther Hornberger vor, der demnächst seinen Lebensmittelpunkt nach Cottbus verlegt. Mit anderen Liedermachern will er in der Museumsnacht des Spree-Neiße-Kreises am 12. September in Bohsdorf ein Programm unter dem Titel „gemischt” gestalten. Bereits am 31. August wird eine Ausstellung des Potsdamer Fotografen Udo Weber eröffnet. Mit dem Thema „Aus einer anderen Zeit” nimmt er Bezug auf Erwin Strittmatters Roman-Trilogie „Der Laden”.

Schon in das Jahr 2021 reicht ein Projekt mit dem Landestheater Neue Bühne Senftenberg. Frank Düwel, ein vielseitiger Regisseur und Produzent von Musiktheater-, Schauspiel- und genreübergreifenden Theaterprojekten, entwickelt Szenen, die voraussichtlich im Frühjahr 2021 an ihr Publikum gelangen sollen.

Klaus Wilke

 

 

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