Rubrik: Kino & Film

Kino aus der Kuppel Kurz vor dem Talk mit Knut Elstermann und meinen zwei Kolleg*innen im Weltspiegel habe ich mir noch ein ganz besonderes filmisches Schmankerl gegönnt: die 360° Kurzfilmschau im Planetarium. Insgesamt 8 Kurzfilme waren es, und alle Fulldome-Format, d.h. man schaut in die Dachkuppel und taucht immersiv, von allen Seiten, in neue Welten ein. Die Vielfalt der Welten, die sich mir bei diesen 8 Filmen eröffnete, war besonders toll: mal ein graphisches Klangspiel aus Schwarz-Weiß Formen und Sound, mal ein psychedelischer Taumel in den Abgrund der Spielsucht, dann wieder ein Kurzwestern à la Karl May. Jedes Mal wenn…

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Pretenders – Lügen, Illusionen und ein unerwartetes Ende Freitag, 10. November In Psychothriller zu gehen, kostet mich immer große Überwindung- das liegt nicht etwa an mangelnder Qualität innerhalb dieses Genres, sondern an meiner eigenen Schreckhaftigkeit. Aber die Beschreibung des baltischen Films erweckte meine Neugier ….und außerdem hat mich „mein“ Spektrum bisher auch nicht enttäuscht. Also ab in die Kammerbühne, und Vorhang auf für „Pretenders“. Anna und ihr Freund Juhan fahren als urlaubende House-Sitter in die Luxusvilla eines reichen befreundeten Pärchens an die abgelegene Küste – im Auto sprechen sie darüber, dass Anna schwanger war, aber beide das Kind nicht bekommen…

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Nervenkitzel im Weltspiegel Freitag, 10. November Heute war ich nicht nur nervös weil ich nicht wusste welche Filme mich erwarten, sondern auch, weil ich heute selbst vors Mikro treten musste. Um 19 Uhr begann Knut Elstermann die 3. Radioeins Lounge dieser Woche und holte uns 3 Filmkritiker für 10 Minuten auf die „Bühne“. Anfangs war ich sehr nervös, doch als die Sendung losging war ich voll in meinem Element. Doch jetzt genug über meine kurze Zeit im Rampenlicht, hier geht es um die mutigen Filmemacher, die sich diese Woche beim Festival präsentieren dürfen. Aus Zeitgründen konnte ich es heute nur…

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Donnerstag, FFC17 Während ein Wolkenschleier bleiern über der Lausitz liegt, wird im Gladhouse ein vietnamesisches Feuerwerk abgebrannt. Ein Vierer-Programm, in dem die Kinder der vietnamesischen Migranten (in Deutschland und Tschechien) sich zu Wort melden. Hochinteressant wie die Regisseure ihr eigenes (Er)leben als Ausgangspunkt verwerten. „Obst und Gemüse“ spielt in Berlin. Der konservative Vater des Regisseurs Duc Ngo Noc prallt hier auf den Bilderbuch-Proll Harry, der im Laden des Vaters anheuert. Gerade die rustikale Sprache des Sternburg-Kettensäufers und das spröde Wesen der beiden Charaktere macht ihre Annäherung so rührend. In „Der Garten meines Vaters“ lernen wir einen stillen Sino-Vietnamesen kennen, der…

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Therapie mit Stas Der ukrainische Film 5 Therapy ist eine emotionale Katharsis der besonderen Art. Stas, die Hauptperson lernen wir in einer Stuhlkreistherapiesitzung kennen, und wie es das übliche Vorstellungs-Ritual will, erfahren wir direkt nach seinem Namen, dass er drogensüchtig ist. Der Film geht danach in die Rückblende, wir sehen, wie Stas als Teenager von seinem HIV-positiv Status erfährt und danach von Freunden und Bekannten gemieden wird. Wie auch seine Mutter die Berührungspunkte mit ihm durch Leerräumen des Badezimmers zu verhindern versucht. Wie sich seine Scham in Frust und Aggression verwandelt und er, so Stas über sich selbst, einfach rausgehen…

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Good Morning, Armenia! Als nächsten Film aus der Sparte Spektrum schaute ich mir heute, Donnerstagabend, die armenische Produktion “Good Morning” an – Dabei hatte ich als besondere Insider-Begleitung eine Kommilitonin und Freundin aus Armenien dabei, die seit gut anderthalb Monaten in Cottbus wohnt und studiert. Der Film zeigt Arshak, einen Journalisten, im heutigen Armenien. Ein junger Familienvater, der sein Land liebt, und doch mit dem Gedanken spielt, es zu verlassen. Der Film ist eine Reise in seine eigene Zerrissenheit. In die Vergangenheit und Gegenwart des Landes, für dessen Ideale sein Vater einst gekämpft hat, dem er sich zutiefst verbunden fühlt,…

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Weltkriege und Kriege mit sich selbst Was für ein Tag! Eine Sache, die ich am Filmfestival so liebe, ist das man sich mehrmals am Tag auf neue Eindrücke, Charaktere und vor allem Geschichten einlassen muss. Als häufiger Wechsler von Vorstellunge kann man sich nicht wie im Kino einfach zurücklehnen, sondern man muss ständig sein Gehirn auf null zurückspulen. Doch auch den zweiten Tag habe ich ohne Probleme gut überstanden! Erst ging es für mich zur Kombination dreier Kurzfilme im Gladhouse genannt „halblangxdrei“ in meiner Kategorie U18. Leider konnte ich es aus zeittechnischen Gründen nur zu den ersten beiden schaffen, da…

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Mittwoch, FFC17 Mein großer Vietnam-Tag beginnt mit Sonnenschein. Und mit „Das Leben meines Vaters” von Doang Hong Le im Gladhouse. Mit sparsamen Mitteln und Behutsamkeit zeichnet die Regisseurin das Leben ihres Vaters nach, der stellvertretend für die Generation der 1930er Jahrgänge in Vietnam steht. Es gab nichts Schöneres, als Lieder singend gegen die französischen Kolonialisten in den Kampf zu ziehen, erzählt er. Auf der anderen Seite ist ihm aber auch seine Jugend genommen worden, und er musste sieben Jahre lang getrennt von seiner Liebsten leben, bis sie sich wiederhatten. Er glaubt immer noch an den Kommunismus, so wie er real…

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„The Erlprince“ – wenn deutsche Ballade auf polnischen Film trifft Ich habe den ersten Tag des Filmfestivals „hinter mir“ und kann nur sagen – Cottbus blüht auf! Würde man sich in seiner Wohnung einschließen, würde man natürlich nichts von diesem Gefühl mitbekommen, doch ist man aktiv in der Stadt unterwegs und besucht die Filme, wird das große Interesse der Bewohner erst einmal deutlich spürbar. Ich habe mich heute an 3 Filme gewagt und war außerdem noch für eine halbe Stunde im historischen Weltspiegel, um Knut Elstermann bei seiner Sendung „Wie weltoffen ist Cottbus?“ über die Schulter zu schauen. Während die…

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Ein düsterer Spreewald und ein bunter Tanz auf dem Vulkan Heute war es endlich soweit. Um 19 Uhr betraten wir, die Gastkritiker*innen für hermann und radioeins über den blauen Teppich das Staatstheater, wo die feierliche Eröffnung des 27. Film Festivals Cottbus stattfinden würde. Der Jugendstilbau bot diesem schönen Einleitungsritual des gefeierten und immer größer werdenden Cottbuser Filmfestivals eine sehr würdige Kulisse – ich gebe zu (und man vergebe mir, ich wohne ja noch nicht lange in Cottbus) dies war für mich das erste Mal im großen Haus. Da wir auch ganz oben saßen, konnte ich den beeindruckenden Bau und den…

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