Rubrik: buchäcker

Stefanie Schiemenz schreibt Bücher für wissbegierige Kinder und deren Eltern Es begann vor sieben Jahren, als ihr Großer fünf war und sie Löcher in den Bauch zu fragen begann. Stefanie Schiemenz bemerkte nicht ohne Stolz, dass sie   ein wissbegieriges Kind hat. „Warum heißt Cottbus Cottbus, und was für ein Bus ist das”, wollte der Junge wissen. Und: „Warum hat Cottbus einen Krebs im Wappen? Fließt das Wasser der Spree bis zum Meer, und woher kommt es?” Sie merkte, Fragen sind wie Schneebälle. Wenn sie beantwortet werden, tauchen zwei, drei neue Fragen auf. Und schwupps, kleben sich nach den Antworten wieder…

Teilen.

Mit Licht gemalt Seit mehreren Jahren erarbeitet der Bautzener Fotograf Jürgen Matschie Bildbände mit Schwarz-Weiß-Fotografien Lausitzer Fotografen. Der Domowina-Verlag legt nun zwei weitere Bände mit historischen Fotografien der Lausitz von ihren Anfängen bis in die 1930er Jahre vor. Ein Buch mit dem Titel »Wótmólowane – Mit Licht gemalt« ist der Niederlausitz gewidmet, ein zweiter mit dem Titel »Wotmolowane – Mit Licht gemalt« der Oberlausitz. Jeder Band kostet 19,90 EUR. Buchvorstellung: 3. Mai, 18 Uhr, im Stadtmuseum Cottbus. Werte oder Waren? Wa(h)re westliche Werte stellen Wolf D. Hartmann und Gertrud Zucker vor. Ein Lexikon ist es, das von A wie Aufklärung…

Teilen.

Natürlich gibt es wunderbare Bücher über grausame Zeiten und Begebenheiten. Als Beispiel fällt einem sofort „Nackt unter Wölfen” ein, tiefste Menschlichkeit in einem faschistischen Konzentrationslager. An diesen Roman musste ich denken, als ich „Suleika öffnet die Augen” von Gusel Jachina (Aufbau,  22,95 EUR) las. Die Autorin (*1977) ist Tatarin, also Angehörige einer Minderheit in der Russischen Föderation. Sie erzählt von einer tatarischen Bäuerin, die 1930 in das Räderwerk der stalinistischen Kulakenvernichtung und in den kalten, grausamen sibirischen Gulag-Alltag gerät. Nach vier Fehlgeburten bringt sie einen Jungen zur Welt und gibt ihm, allen widerlichen Umständen zum Trotz, eine Zukunft. Mancher wird…

Teilen.

Nun avanciert sie gewissermaßen zur „Miss Bücherfrühling”. Theaterfotografin Marlies Kross hat Greta Dato, die wunderbare und -schöne italienische  Balletttänzerin aus dem Staatstheater, in dieser ästhetisch prachtvollen, grazilen und zugleich akrobatischen Pose fotografiert. Was für eine Story! Das Foto, nun auf dem Titelblatt des Programmes,  ist eine geniale Kreation   und korrigiert  ein Stück Bibel: Der Baum der Erkenntnis lockt heute nicht mehr mit einem Apfel, sondern mit einem Buch. Und dieses Buch, sieht man,  ist fern allen Paradiesverweises und macht Spaß. Tanzen macht Spaß, und Lesen macht Spaß. Karen Duves Sachbuch „Anständig essen“ dürfte für die junge Künstlerin die richtigen Auskünfte…

Teilen.

100 Tage voller ungläubigen Staunens Interessengemeinschaft stemmt zum 25. Mal Organisation des Cottbuser Bücherfrühlings Pünktlich mit dem Kalenderfrühling beginnt am 20. März der 25. Cottbuser Bücherfrühling. Was Meteorologen für das Wetter nicht garantieren können, versprechen Buchhändler, Bibliothekare, Museums- und Stiftungsmitarbeiter mit gutem Gewissen: Der Bücherfrühling, mit 100 Tagen (bis zum 28. Juni) länger als der kalendarische, wird in gutem Klima, mit angenehmen Temperaturen, sonnig und  blauhimmlisch stattfinden. Attribute, die literarisch-symbolisch gemeint sind. Gehen wir der Frage nach: Wer aber sind die, die ihre Interessen zu einem tollen Literaturfestival gebündelt und sich zur Interessengemeinschaft (IG) BÜCHER IN COTTBUS zusammengetan haben? Zweite…

Teilen.

(Cottbus, 9. Februar 2017) /// Das KunstKaffee Ölschalter im Kunstmuseum Dieselkraftwerk war am Dienstag bis auf den letzten Platz und ein paar Stühlchen, Hocker und andere Sitzgelegenheiten und Anlehnhilfen gefüllt. Das neue Veranstaltungsformat „Literatur und Debatte” hatte gerufen, und der Ruf, der ihm voraus- und in die hehren Räume hineineilte, hat wohl kaum einen enttäuscht. Es erwies sich im Nachhinein als ein geschickter Schachzug, die Literaturreihe mit einem Drama zu eröffnen. Das Stück mit dem barocken Titel „Die Verfolgung und Ermordung Jean Paul Marats dargestellt durch die Schauspielgruppe des Hospizes zu Charenton unter Anleitung des Herrn de Sade” von Peter…

Teilen.

Nach Wahl und Amtseinführung des 45. US-Präsidenten kam mir ein Roman in den Sinn, den ich 1969 zum ersten Mal gelesen hatte: „Der Tunnel” von Bernhard Kellermann (1879 – 1951). Ich entsann mich, Trump-Bilder vor Augen, zweier Gestalten aus jenem Buch, das 1913 erstmalig erschienen war. Finanzmagnaten. Von dem einen heißt es dort: Sein „Gesicht war der tragikomischen Larve einer Bulldogge ähnlich und verbreitete gleichzeitig den Schrecken eines lebendigen Totenkopfes.” Von dem anderen ist zu lesen: „Das Geld war nichts. Nur Mittel zum Zweck. S. Woolf war ein Trabant, der um Allan kreiste. Er wollte ein Mittelpunkt werden, um den…

Teilen.

Nein, so einfach ist das mit dem Internet denn doch nicht. Als Adeline eine sowohl sexistische als auch rassistische Schmähung erhält, vermutet der Erzähler, dass der Absender „nur irgendein dummes Arschloch, das Frauen hasste”, ist. Aus diesem Anfang entwickelt Jarett Kobek, ein amerikanischer Autor, in seinem Debütroman „Ich hasse dieses Internet“ (S. Fischer, 20 EUR) eine Recherche mit erzählerischem Rundumschlag, der das Internet an den Pranger stellt. Als Roman ist das grottenschlecht, zum Minus geraten, als Sachbuch auch ein Minus. Ich mache mal Mathematik draus: Minus mal Minus ist Plus, ein Buch, das man gelesen haben muss. Kein ästhetischer Leckerbissen,…

Teilen.

Ein Forum für Themen zur Zeit will eine neue Veranstaltungsreihe bieten, die am 7. Februar (19 Uhr) im Kunstmuseum dkw Cottbus startet. „Literatur & Debatte“ stellt in jeder Folge ein belletristisches Werk, Roman, Erzählung oder auch ein Drama vor, an dessen Thema und Gestaltung sich Diskussionen entzünden können. Zielgruppe sind literarisch Interessierte, die den Austausch von Meinungen über gesellschaftliche und politische Angelegenheiten suchen. Bücher aus unterschiedlichen Epochen, die einen Bezug zu aktuellen Ereignissen und Entwicklungstendenzen haben, werden von verschiedenen Künstlern zum Teil szenisch gelesen und gestaltet. Nach der Lesung sind die Besucher zu offenen Diskussionsrunden eingeladen. „Erfinder” der Reihe sind…

Teilen.

Ein tolles, nicht herkömmliches Indianerbuch hat die amerikanische Autorin Louise Erdrich geschrieben: „Ein Lied für die Geister“ (Aufbau, 21,95 EUR). Es geht nicht um Fährtensuche, Stammeskämpfe und Überlebensstrategien, sondern um den ganz gewöhnlichen Alltag der Ureinwohner in einer zugespitzten Situation. Diese ist ein Jagdunfall, bei dem Landreaux Iron anstatt eines bereits lange beobachteten Hirsches versehentlich den Sohn des Nachbarn erschießt. Nach reiflichen Überlegungen und einem alten Brauch folgend lassen er und seine Frau ein eigenes Kind in der betroffenen Familie aufwachsen. Welche Konflikte und Komplikationen sich daraus ergeben, hat Louise Erdrich mit viel Empathie und Sympathie erzählt. Zugleich lotet sie…

Teilen.