Rubrik: herum

Ein Rückblick. Bis zum 1. März ging die Sonderausstellung „Sorbian Street Style“ des Sorbischen Museums in Bautzen. Aufhänger für diese Ausstellung war der gleichnamige Wettbewerb, den das Museum, in Kooperation mit der Volksbank Bautzen und dem Sächsischen Zentrum für Kultur-und Kreativwirtschaft, 2019 ins Leben gerufen hatten. 14 junge Designer und Designerinnen sahen sich der Aufgabe gegenübergestellt, sorbische Trachten in alltagstaugliche Mode zu verwandeln. Die Kreationen können sich sehen lassen! Es entstanden außergewöhnliche Kleidungsstücke mit unterschiedlichen Komponenten der sorbischen Regionaltrachten und der Lausitzer Volkskunst. Die traditionelle Münzschnur wird zum modischen Accessoire, Schürzen werden zu Miniröcken. Elemente, wie Perlen, Bänder, Tüll- und…

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Die zweite „Winterbühne im Schloss“ lockt mit Gastspielen enterbte Künstler gen Bad Muskau Dresdentypische Ignoranz führte eins zur Aberkennung des Welterbetitels – für eine Brücke am falschen Standort mit altertümlichen Bügeleisendesign an der breitesten wie schönsten Stelle des innerstädtischen Elbtales. Dieses, dass weiß man in Cottbus dank der „Heritage Studies“ an der BTU ziemlich gut, hatte zuvor die Unesco für würdig genug befunden – und zwar für Kultur- wie Naturerbe, aber nur bei ungestörtem Fluss- statt Verkehrsablauf. Dies war Stadt wie Land ziemlich egal, so wurde nach langer Diskussion im Namen der Welt wieder enterbt. Im gleichen Jahr wie Dresden…

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Der Eastclub in Bischofswerda feierte 25. Geburtstag – wie immer gemeinsam mit Jesus und einsamen Herzen Der Schiebocker Eastclub feiert alle Jahre wieder Weihnachten. Und: Geburtstag. Gleichzeitig. Diesmal war es just der 25. – und dabei ward es nicht nur voll, sondern international musikalisch, denn die Kiewer Hypotunez, bekannt dank der seltsamen Song-Europameisterschaft, machten einen netten Abstecher in die Lausitz – und bliesen dem Heiligen Abend, direkt unterm Baum und einem roten Weihnachtsstern, bis weit nach Mitternacht mit eigenwilligem, schrägen Speedfolk das Lametta von den Ohren. Im dreistöckigen Haus, wo oben in der Bar die kompakte Tekknojugend houste, während sich…

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Die Waldeisenbahn Muskau feiert ihren 125. Geburtstag Die Reise beginnt in der Teichstraße im Oberlausitzer Städtchen Weißwasser. In der Ferne ertönt ein rhythmisches Klackern, Zischen und Pfeifen. Es wird lauter und am Himmel bildet sich eine dichte Wolke aus Wasserdampf. Ein lautes Quietschen durchdringt den beschaulichen kleinen Bahnhof. Langsam kommt die Dampfl†ok der Baureihe 99 mit der Betriebsnummer 3312 zum Stehen. Sie wird auch liebevoll Diana genannt. Die alte Lady durchquert schon seit 1912 das Lausitzer Umland. „Alles Einsteigen bitte“. Die umstehenden Menschen strömen freudestrahlend zu den verschiedenen Wagen der 600 mm Schmalspurbahn. Manche nehmen in den off—enen Waggons…

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Ein Besuch des Baumkronenpfades in Beelitz Vor über 100 Jahren entstanden die heute berühmten Beelitzer Heilstätten. Hier sollte sich einst die Arbeiterschaft der nahen Reichshauptstadt, umgeben von hochwertiger Architektur und inmitten von großzügigen Waldparkanlagen, von der damals grassierenden Tuberkulose erholen. Wie groß der Bedarf an Behandlung einst war lässt sich ermessen, wenn man weiß, dass die Anlagen circa 60 Gebäude auf rund 200 Hektar Fläche umfassten. Umstanden von Kiefernwäldern gleicht das historische Heilstätten-Areal von oben einem bunt funkelnden Mosaik – gerahmt von dunkelgrünem Samt. Heute noch finden sich rund 65 verschiedene Baum- & Gehölzarten in einer der flächenmäßig größten Waldparkanlagen…

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Auch wenn der hiesige Winter in diesem Jahr, was Schneefall und klirrende Kälte angeht, noch auf sich warten lässt, so kam er hinsichtlich seiner nasskalten und zumeist trüben Tage bisher doch in für unsere Breitengrade gewohnter Manier daher. Der mit den wenigen Sonnenstunden der letzten Wochen einhergehende Vitamin-D-Mangel hat, schaut man sich beim Promenieren durch die Cottbuser Innenstadt aufmerksam um, unübersehbar seine Spuren in den Gesichtern der Menschen hinterlassen. Da tut es dringend Not, all der Tristesse, die von diesen grauen Tagen herrührt, ein wenig Abhilfe zu verschaffen. Ein paar heiße Samba-Rhythmen in brasilianischem Ambiente dürften da fraglos die passende…

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2014 setzte East Blues Experience mit der EP „Der Tag“ das Achtungszeichen für ein Comeback und es sollte ein voller Erfolg werden. Heute kann das als Aufwärmphase für den nächsten großen Sprung der Berliner Band gedeutet werden, denn im Oktober 2019 präsentiert East Blues Experience das neue Album „Make It Better“. Nach wie vor souverän, aber in einer spürbar neuen Qualität, spinnt die Band ihren roten Faden zwischen den Genres, von denen ihre Musik inspiriert ist. East Blues Experience geht locker als amerikanischer Kulturimport durch, bekennt sich aber auch auf diesem Album mit authentischen Coverversionen zweier deutschsprachiger Songs zu ihrer…

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Die Bühnen in Bautzen und Zittau locken mit britischen und westdeutschen Humor Zuerst der Blick nach Süden: Am Zittauer Hauptmann-Theater serviert Rüdiger Hentzschel per „Mord auf Schloss Haversham“ zum Spielzeitauftakt als furioses Tohuwabohu. Denn es geht alles schief, was schief gehen kann. Die Rahmenhandlung ist dabei sekundär und wird auch nicht final aufgelöst, für den Anfang gut zu wissen: Auf der Bühne agiert de facto eine Laienspieltruppe, die mit Vehemenz und ohne Rücksicht auf Verluste ihre Vorstellung konsequent zu Ende, also bis ins finale Desaster spielt. Eigentlich heißt die urbritische Komödie von Henry Lewis, Jonathan Sayer und Henry Shields „The…

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Der kanadische Komponist und Fotograf Michael Matthews sieht seine abstrakte Fotokunst als etwas, das dem Konzept und der Natur einer Musikpartitur in seiner grafischen und symbolischen Darstellung ähnelt. Seine visuellen Kompositionen entstehen wie seine musikalischen, aus der Entwicklung von Linien, Formen, Dichte und Farben. Die texanischen Künstler Conan und Danville Chadbourne schaffen wie Matthews Werke, die sich nicht direkt mit der Musik befassen, sondern Parallelen zur Struktur und Ästhetik musikalischer Formen aufweisen. Danville Chadbourne zeigt Gemälde auf Holz, die als ursprüngliche, esoterische Diagramme abstraker Kräfte fungieren, oft in konzentrischer und organischer Struktur, die dem Holz bereits innewohnt und die der…

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„Warten in Godow“ hieß es in der Reihe „Spieltrieb“ am Bautzner Burgtheater – von und mit Stephan Siegfried, dem frischen Puppenspartenchef aus dem Norden und in Regie von Jungschauspieler Richard Koppermann. Gemeinsam liefern sie einen furiosen Puppenstreich als Uraufführung für Erwachsene, der Siegfried als Solo mit eingebauten Filmchen im 3-D-Fernseher und zwölf Puppen spielerisch, wie bastlerisch wunderbar gelingt. Die Grundidee ist die des Einwohnerschwundes auf der kleinen Ostseeinsel Godow mit zehn Einwohnern. Diese erwarten mehrheitlich eine syrische Flüchtlingsfamilie, damit Schule, Konsum und Einmannpolizeiwache vielleicht doch bleiben können. Dabei geht es vor allem um interkulturelle Kommunikation: und zwar nur zwischen Sachsen…

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