Rubrik: katzensprünge in der lausitz

Corona und der Tierpark Cottbus Es ist Anfang April und die Corona-Krise bestimmt die Nachrichten. Ob eine Lockerung der umfangreichen Maßnahmen nach den Osterferien möglich wird, ist zu diesem Zeitpunkt noch völlig unklar. Als Schreiberling einer Kolumne über Sehenswertes in der Lausitz, stehe ich vor der Herausforderung: Was schreiben? Museen, Schlösser, Ausstellungen und ähnliche Ausflugsziele sind geschlossen. Landschaftliche Höhepunkte sind zwar erlaubt (mit den bekannten Kontaktbeschränkungen), aber machen mehr Spaß, wenn man nach dem Spaziergang irgendwo einkehren kann. In Zeiten von #StayAtHome ergibt das wenig Sinn. Daher besuche ich eine Institution, bei der ich mich frage, welche Auswirkungen die pandemiebedingte…

Teilen.

oder: Besuch beim Pädagogischen Zentrum für Natur und Umwelt Cottbus Alle, die einmal in ihrem Leben ein blaues Pionierhalstuch trugen, dürfen nun wissend mit dem Kopf nicken. In der DDR gab es neben dem Werkunterricht ein weiteres bemerkenswertes Pflichtfach, nämlich Schulgarten. Ich erinnere mich an eine recht strenge Durchführung, aber das mag bei jedem anders gewesen sein. Meine Klasse stand unbedarft um ein Beet herum, wer quatschte wurde angeschnauzt und die Lehrerin zeigte uns, was anlag: Unkraut jäten, umgraben, Zwiebeln stecken. Dann kam der schöne Teil, selber Hand anlegen, aber auch das durften nur ausgewählte Schüler und so standen wir…

Teilen.

Auf den Spuren von Meister Isegrim Der Wecker klingelt um 4:15 Uhr und ich springe aus dem Bett. Nur zwei Stunden Schlaf wurden dem Geiste abgetrotzt, denn ich trug diese seltsame Aufgeregtheit in mir, als gehe es auf große Reise. Leise laufen die morgendlichen Abfolgen ab. Im Rucksack werden Thermoskanne, Proviant, Fotokamera und ein Fernglas verschnürt. Draußen ist Vollmond. Wie passend, denke ich mir, und dann geht es zum verabredeten Treffpunkt. Es gibt sicher einige Anbieter dieser Art Erlebnistrip, ich habe einfach im Internet geschaut und nach Gefühl gebucht und heute ist es soweit. Die Tour heißt: „Ein Tag unter…

Teilen.

Fahrradtour von Cottbus nach Spremberg „Heute bin, ich allein, ja, auch das, muss ab und zu mal sein. (…) Und mein altes Fahrrad bau’ ich auf dem Korridor. Ich glaub, du fielst glatt um, kämst du dazu, grad zur Tür herein!“ Warum Reinhard Lakomy nun ausgerechnet im Flur auf dem Fahrrad rumschraubt, liegt auch daran, dass im Februar der Keller saukalt ist. Viel besser aber als die Flickerei am Drahtesel ist es, sich als Strohwitwer auf das Bike zu setzen und von Cottbus aus nach Spremberg zu radeln. Ich verspreche, da wird einem richtig warm. Belohnt wird man mit einer…

Teilen.

Eine Zeitreise nach Görlitz Ohren auf, Hefte auf, mitschreiben! Weiß noch jemand, wie das war mit den Längen -und Breitengraden? Oder mit dem Nullmeridian? Greenwich? Zeitzonen? Nix konkretes? Irgendwie schon mal gehört? Aha, hier vorne melden sich Klaus und Henriette, das habe ich von euch erwartet, danke, aber ihr könnt die Hände wieder runter nehmen. Ich frage in den hinteren Bankreihen nach, da ist es plötzlich so still… Udo? Matthias? Josefine? Nichts? Niemand? Ein paar Brocken gefährliches Halbwissen? Da bin ich als Aushilfslehrer auch weit vorne… Mitteleuropäische Zeit, das ist doch ein Begriff? Das tippt ihr stets im neuen Handy…

Teilen.

Einen „drehen“ im Textilmuseum Forst Noch vor wenigen Wochen platzierte unsere regionale Tageszeitung die Schlagzeile „Forst ist Zentrum der Drogenkriminalität“. Grund genug, mal an die deutsch-polnische Grenze zu fahren und nach dem besten Stoff der Lausitz zu suchen. Wo finde ich ihn? Natürlich im Textilmuseum Forst!!! Ist doch klar! Und zwar ganz legal, Leute! Nur 500 Meter vom Bahnhof entfernt (wenn man rauskommt, nach rechts) sitzt der Hotspot vom berühmten Forster Stoff. Kosten für Erwachsene nur drei Euro. Rauschzustand etwa eine Stunde. Erkenntniszustand eine ganze Weile… Ziemlich gutes Preis-Leistungsverhältnis. Völlig wollig (grob übersetzt auf Englisch high), kommt man hier drauf.…

Teilen.

Ein Besuch im Museum Schloss und Festung Senftenberg Hilfe! Es ist kalt, es ist nass und die Kinder müssen mal raus! Nicht schon wieder Schwimmbad oder Indoor-Spielplatz… Was tun? Zu Hülf, zu Hülf! Wie wäre es – sagt die gescheite Hirnhälfte – mit einem Besuch im Museum? WAAAAS? Museum??? – kreischt die logische Hemisphäre – das ist für Kinder doch langweilig! „NEIN!“ sagt plötzlich Super-Hermann, „Tataaaaa!!!“ Großer Auftritt aus der Besenkammer, offene Münder am Familienküchentisch „Fahren Sie nach Senftenberg…“ Es wäre dramaturgisch klasse, wenn das Kind bei „Senftenberg“ eine Ketchup-Flasche in der Hand hält und ungläubig darauf guckt. „…und besuchen…

Teilen.

Neues Stück von Daniel Ratthei um brennende Fragen der Zeit Daniel Ratthei, in Cottbus gebürtig und im Piccolo Theater als Regisseur und Schauspieler tätig, zugleich erfolgreicher Autor von Theaterstücken (u.a. „Werther in Love”, „Kiwi on the Rocks”, „Boys don’t cry”) und bundesweit gefragt (zuletzt Nürnberg, Celle, Ulm, Bruchsal, Pforzheim), hat sich eines brennend aktuellen Stoffes angenommen. Das Stück heißt „Greta”. Der Titel allein umreißt alles, was darin zur Sprache kommt. hermann war bei einer Probe dabei – gewissermaßen Kollegenbesuch; denn Daniel Ratthei ist nebenbei ein geschätzter und gewiefter hermann-Autor. :Ein Quadrat von Stegen, das zu einem Rednerpult führt und ein…

Teilen.

Stadtrundgang in Luckau Es war Sonntag, als der Autor sein Pferd sattelte (alter Ford Fiesta dunkelblau) und in den Norden der Niederlausitz ritt, um sich zu bilden. Luckau gehörte im 15. Jahrhundert zu den Hauptstädten der Niederlausitz. Man beachte den Plural, aber Łukow war anno dazumal eine große Nummer! Heute ist Luckau immerhin eine der flächengrößten Gemeinden Deutschlands, die Stadt selbst allerdings überschaubar. Der Hingucker ist die historische Altstadt, mit Stadtmauer, mit kleinen Gassen, mit stolzen Bürgerhäusern auf dem Marktplatz, einer alten Kirche und einem umsäumenden Stadtgraben. Es ist möglich, auf dem Graben zu paddeln. Unter 13 Brücken hindurch, einmal…

Teilen.

Ein Besuch am Gräbendorfer See Es ist Sonntagnachmittag, die Sonne scheint und der See ruft. Mein klappriges Damenrad wird noch einmal aufgepumpt und los geht es. Das Lausitzer Seenland hat viele Badeseen zu bieten und es werden noch einige hinzukommen. Ein echter Geheimtipp aber ist der Gräbendorfer See, welcher grob beschrieben zwischen Drebkau und Vetschau liegt. Auch dieses Gewässer ist eine Blüte der Rekultivierung der Bergbaufolgelandschaft. 2007 fand die letzte Flutung des Restlochs vom Tagebau Gräbendorf statt und war damit der erste vollständig geplant geflutete Braunkohletagebau-See in Brandenburg. Es ist kein Zufall, dass ich mir für den heutigen Katzensprung jenen…

Teilen.