Gespräch mit dem Geschäftsführer des Stadtsportbundes Cottbus, Tobias Schick
Bei der Ehrungsveranstaltung für die Cottbuser Sportfamilie wurden im Januar erneut personelle Zuwächse aus den 145 Vereinen gemeldet, die unter dem Dach des Cottbuser Stadtsportbundes organisiert sind. Doch nur eine kleine Schar der besonders tüchtigen Sportlerinnen und Sportler wurde geehrt. Hätten nicht viele, viele andere auch diese Ehre verdient ?
Völlig korrekt, denn unter den Rekord bedeutenden 24.216 Sportlern gibt es unglaublich viele Aktive und ehrenamtlich Tätige, die Herausragendes leisten. Im ersten Ehrungsblock der Sportgala wurden an diesem Abend besondere Menschen geehrt, die von der Deutschen Olympischen Gesellschaft in Zusammenarbeit mit den Vereinen nominiert wurden. Hierzu hatten die Vereine Vorschläge eingereicht, die von uns bewertet wurden. Ebenso verlief die Nominierung für den zweiten Block, bei dem der Stadtsportbund nach eigenem Kenntnisstand und den Vorschlägen aus den Mitgliedsvereinen die Auswahl getroffen hat. Ein schönes Beispiel ist Christine Zinke von der BSG Turbine, die schon vierzig Jahre ehrenamtlich unterwegs ist. Sie hilft uns beim Seniorensportfest, unterstützt beim Sportabzeichen-Programm und ist zusätzlich auch im Gymnastikverein aktiv. Darum kam dieser Vorschlag von uns. Schön wäre es, wenn noch mehr Vorschläge aus den Reihen der Vereine kämen. Oftmals sind auch für uns die stillen Stars im Verborgenen tätig.
Herausgegeben wurde am Rande der Ehrungsveranstaltung der Sportkalender der Stadt für 2020. Sicher spielen unsere Großveranstaltungen vom Springermeeting bis zum Turnier der Meister darin eine vorrangige Rolle. Wie aber schaut es mit den reinen volkssportlichen Angeboten aus?
Da werden die Betrachter der Broschüre feststellen, dass es 2020 wiederum einen Zuwachs an Angeboten gibt. Und dennoch kann ich sagen, dass auch nach dem Druck immer noch weitere Vereine mit ihren Offerten daherkommen, die wir dann auf anderen Wegen, beispielsweise über die Medien, an die Teilnehmer oder Besucher weitergeben.
Sie sprachen gerade von einigen neuen Veranstaltungen. Nennen Sie doch bitte auszugsweise einige davon …
Ich will mit den beiden Meisterschaften beginnen, die im April bei uns in Cottbus ihrer Premiere feiern werden. Zum einen ist dies die 1.Quan Ki Do Weltmeisterschaft, die der gleichnamige Cottbuser Verein vom 16. bis 19.April in der Lausitz Arena ausrichtet. An gleicher Stelle wird am darauffolgenden Wochenende erstmals in Cottbus eine Deutsche Meisterschaft der Fechter ausgetragen, wenn die Junioren ihre nationalen Titelträger ermitteln. Anfügen will ich aber auch die gewachsene Zahl von freizeitorientierten Angeboten. So richten ja beinahe alle Vereinen Sportfeste aus, die zumeist von Freitag bis Sonntag stattfinden werden und deshalb eine Vielzahl recht unterschiedlicher Angebote präsentieren. Für die aktiven Teilnehmer, aber in gleichem Maß auch für die Gäste, die diese zumeist auch familiär orientierten Treffs besuchen.
Vielerorts werden junge Fußballer samt deren Eltern bei den Bambini-Turnieren zusammengeführt. Die Zahl dieser Turniere scheint ja geradezu explodiert zu sein, kaum ein Verein verzichtet inzwischen auf diese Angebote …
Ganz genau. Früher gab es so etwas in Kolkwitz oder auch in Gaglow, heute richten viele Sportvereine diese Turniere aus. Was mit der wachsenden Zahl von Kindern zusammenhängt. Aber da die Kids ja fast immer von ihren Eltern begleitet werden, haben auf diesem Wege auch manche Eltern plötzlich einen Zugang zum aktiven Sport – egal in welcher Form.
Dennoch wird sich der Stadtsportbund nicht in Rolle des leisen Beobachters zurückziehen. Auf welche von dort geführten Treffs würden Sie denn hier gerne verweisen?
Ohne eine Wertigkeit festzulegen, beginne ich mit dem „AOK City Run&Bike“. Es gerät ja schon fast in Vergessenheit, dass dabei zwei hier zusammengeführte Sportarten ihren Ursprung im traditionellen Cottbuser Citylauf haben. Immer größere Starterfelder begeistern Jahr für Jahr aufs Neue. Oder schauen wir auf die „Talentiade“, mit der wir hoffnungsvolle Talente zu den Vereinen führen. Ganz wichtig auch mit der GWC-„Mission Paralympics“ eine Veranstaltung, bei der die Inklusion im Mittelpunkt steht und wo wir bei der Schmerzgrenze von 1.000 Teilnehmern angekommen sind.
Über den absoluten Hit des Jahres haben wir hier nicht gesprochen, aber ein, zwei Worte sollten wir zu den OSTSEE-Sportspielen schon verlieren …
Richtig, denn auch wir betrachten dieses Großereignis vom 12. bis 14.Juni als ein ganz besonderes. Weil eben viele Vereine und die Anrainer zu uns gekommen sind, ihre Ideen unterbreitet haben und die Organisation teilweise selbst in die Hand nehmen wollen. Alles im Willen und der Absicht, dieses Sommerwochenende zu einem tollen Erlebnis in und um Willmersdorf herum werden zu lassen. Über Einzelheiten sollten wir uns demnächst einmal ausführlicher und gesondert unterhalten.
Machen wir, ist versprochen. Jetzt aber erst einmal Danke für das heutige Gespräch mit einer Fülle von Informationen zu 2020!
Das Gespräch führte Georg Zielonkowski