Auftakt zu Kopperationsprojekt „Dance in Residence Brandenburg”
DiR nimmt Fahrt auf.
Aus dem vorangegangenen Hermann (oder aus anderen Medien) wissen Sie: DiR heißt „Dance in Residence” und ist ein Kooperationsprojekt von fabrik moves Potsdam und der Tanzwerkstatt Cottbus. DiR gibt Tänzerinnen und Tänzern während ihrer ein- bis mehrwöchigen Residenz Arbeitsräume, Unterkunft und Stipendium. National und international ausgeschrieben, vielseitig unterstützt und gefördert, hat es große Resonanz gefunden. Mittlerweile stehen die Teilnehmenden fest.
Während ihrer Residenz präsentieren sich die Gruppen und Personen im öffentlichen Raum mit tänzerischen Darbietungen und Workshops und freuen sich auf möglichst viele Gespräche mit jung und alt. Es geht ihnen u.a. darum, den Tanz noch mehr als bisher in der städtischen Erlebniswelt zu verankern.
Fantastischer Dialog
Den Auftakt in der Lausitz geben, ganz diesem Gedanken verpflichtet, Lukas Schapp und Stevie Koglin aus Potsdam. In zwei Workshops wollen sie mit ihren Teilnehmer*innen den urbanen Raum der Stadt Cottbus als Bewegungslandschaft erkunden. Sie frönen der Kunst des Parkour (Art du Déplacement). Unabhängig von den von Architektur und Kultur vorgezeichneten Wegen, sollen die Menschen Respekt vor Hindernissen wie Mauern, Parkbänken, Tischtennisplatten, Fahrradständern u.a. ablegen und zu einem kreativen Dialog mit ihnen finden. Mit den Dingen reden, heißt, ihnen Atem einzuhauchen, sie lebendig zu machen. Das klingt märchenhaft, aber öffnet die Sinne auf neue Weise für die Umgebung. Mit Bewegungsaufgaben und -spielen wollen die beiden Potsdamer in ihren Workshops für diese wenig bekannte Kunst gewinnen.
Stevie Koglin und Lukas Schapp sind Inhaber der Potsdam in Bewegung Akademy und Gründungsmitglieder der Potsdam in Bewegung Community.
Ein Workshop findet für Erwachsene (ab 18 Jahre) statt: 6.4. bis 9.4., jeweils von 16 bis 19 Uhr, und am 10.4. von 10 bis 13 Uhr. Das Angebot ist kostenfrei. Anmeldung unbedingt erforderlich: romy.froehlich@fabrik-movies.de. Weitere Infos (u.a. zum Treffpunkt) gibt es bei der Anmeldung. Gleiches gilt für den zweiten Workshop, zu dem am 7.4. und am 9.4. von 11 bis 13 Uhr Familien eingeladen sind.
Ein Publikumsliebling
Zu den Residenzkünstlern, die im April tätig werden, zählt auch Jason Sabrou. Für Ballettbesucher des Staatstheaters Cottbus zählte er bis zu seinem verletzungsbedingten Karriereende als Tänzer zu den Publikumslieblingen. Unvergessen sein wunderbarer Dorian Gray. Inzwischen hat der junge Franzose und Wahl-Cottbuser an der Palucca-Hochschule sein Choreografiestudium abgeschlossen. Zusammen mit seinem Mitstreiter, dem Tänzer Tomasso Tezzele von der Staatsoperette Dresden, ist er mit einem Videoprojekt an DiR beteiligt. Die Residenzzeit der beiden reicht vom 12. bis 23.4. Dann wird von und mit ihnen zu reden sein, nachdem sie einem besonderen historischen und architektonischen Objekt mit ihrer Kunst eine neue Dimension hinzugefügt haben.
Ausblick
Für weitere Residenzen in Cottbus hat die Jury ausgewählt: Jason Corff (Berlin) mit dem Projekt „cartography and choreography” im Juni, Wera Stein (Leipzig) mit dem Projekt „Coming home – Am Stadtrand” im September und Lea Martini und Bella Hager (Berlin) mit „Miniaturreisen” im Oktober. Internationale Residenzen wurden vergeben an: Michelle Murray (Montpellier/Frankreich) für August/September und an Bassam Aboudia (Beirut/Libanon), voraussichtlich August.
Klaus Wilke
Hintergrund
„DiR – Dance in Residence Brandenburg“ wird unterstützt im Programm TANZPAKT RECONNECT im Rahmen von „NEUSTART.KULTUR. Hilfsprogramm Tanz“ der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien. Unterstützung erfährt das Projekt auch durch das Kulturministerium des Landes Brandenburg, die Landeshauptstadt Potsdam, die Stadt Cottbus und Pro Potsdam.