Das FilmFestival Cottbus lockt vom 8. bis 13. November 2022 vor die Leinwände

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Der Countdown läuft: Das Filmfestival Cottbus steht in den Startlöchern. Vom 8. bis 13. November dreht sich alles um Filme aus Osteuropa.

 

Die Cottbuser Filmschau

eröffnet traditionell die Festivalwoche. Diesmal läuft sie am Montagabend um 19 Uhr im Filmtheater Weltspiegel. Hier werden die ersten Preise vergeben. Vor allem jüngere Filmschaffende aus der Ober- und Niederlausitz präsentieren hier ihre Kurzfilme, die zumeist in keinem professionellen oder kommerziellen Umfeld entstanden. Vom Klimaschutz über den Strukturwandel, von sorbischen Traditionen bis zur Moderne, von Alltagssorgen, Fantasien und Liebe – thematisch setzt die Lausitzer FilmSchau keine Grenzen, lediglich die Länge der Beiträge ist auf 20 Minuten beschränkt. Neben dem Hauptpreis, dem Publikumspreis sowie dem Sonderpreis der Stiftung für das sorbische Volk wird in diesem Jahr erstmals auch eine FilmIdee mit einem Förderpreis prämiert, der die Umsetzung der Idee hin zum fertigen Kurzfilm unterstützen wird. Einzige Bedingung: die Nutzung der niedersorbischen Sprache.

Im Zentrum des FilmFestivals Cottbus

stehen drei Wettbewerbe. Von einer international besetzten Festivaljury wird der beste Spielfilm gekürt, außerdem die beste Regieleistung und die beste darstellerische Einzelleistung. Den besten Kurzfilm sowie den Spezialpreis in dieser Kategorie prämiert ebenfalls eine hochkarätig besetzte Jury. Den Hauptpreis im U18 Wettbewerb Jugendfilm vergibt eine polnisch-deutsch-tschechische Schülerjury. Neben den Preisgeldern wird auch die begehrte gläserne „Lubina“ vergeben, gleichermaßen Preisskulptur wie Symbol des FFC. Der sorbische Mädchenname bedeutet übersetzt „die Liebreizende“.

Die Internationale Festivaljury ist in diesem Jahr folgendermaßen besetzt:

Sabine Gebetsroither, Festivalleitung Crossing Europe (Filmfestival Linz) – Barbora Namerova, Drehbuchautorin, bei uns mit NIGHTSIREN im Programm

Oana Giurgiu, Produzentin, Co-Gründerin und Co-Leiterin Transilvanian Film Festival Cluj-Napoca

Kasem Hoxa, deutsch/albanischer Schauspieler, er drehte über 20 Kinoproduktionen, unter anderem mit Til Schweiger, wirkte in diversen Tatort Folgen mit und gehörte zum Ermittlerteam der Kroatien-Krimi Reihe → zu sehen ist er in ONE OF US, Sektion SPECTRUM

Igor Soukmanov, Filmexperte, Publizist, Festivalorganisator und Journalist, er ist Programmdirektor des „Listopad“-Filmfestivals in Minsk, außerdem Mitglied der Europäischen Filmakademie. → Sein Film MINSK läuft im Wettbewerb Spielfilm und handelt von den Protesten gegen Lukaschenko

 

Das 32. FFC

bietet außerdem in sieben weiteren Programmsektionen einen Überblick über das Filmschaffen in Mittel- und Osteuropa, zum Teil mit einzelnen thematischen Schwerpunkten. Im Spotlight RO steht in diesem Jahr das rumänische Kino im Mittelpunkt. Es überzeugt durch seine Alltagsnähe und dem Mut zum filmischen Experiment, von der Politsatire über Patchwork-Familiendramen bis zur biografisch erzählten Geschichtsreflektionen. In der neuen Sektion EcoEast werden Filme zu ökologischen Themen und Nachhaltigkeit gezeigt. Wie verändert der Mensch die Landschaft und wie die Landschaft den Menschen? Wie geht Osteuropa mit dem Klimawandel um? Wie werden Großprojekte diskutiert, die in die ökologische Balance eingreifen? Den Anfang machen Filme aus Georgien – hier befassten sich Filmemacher schon 1934 mit ökologischen Themen. Eine Zeitreise die zeigt, dass ökologische Themen nicht erst seit Ende des 20. Jahrhunderts leidenschaftlich diskutiert werden. Die Reihe What`s left? fragt, wie sich Osteuropa mit der „Zeitenwende“ arrangiert. Was ist übriggeblieben, von den Versprechen nach 1990? Eine Exkursion durch Mittel- und Osteuropa, die Gefühlslagen zwischen Hoffnung und Stillstand reflektiert, mentale Bestandsaufnahmen in einer Umbruchsituation zwischen Transformation, militärischer Gewalt und neuem Kalten Krieg, alter Verbundenheit und neuem Misstrauen. Eine weitere Reihe hinterfragt Frauenrollen im Sozialismus und danach.

Das FullDome-Programm bietet im Cottbuser Raumflugplanetarium eine einzigartige Gelegenheit, vollkommen in die Filmwelt einzusteigen und sich in den Bann einer 360 Grad- Projektion ziehen zu lassen. Aus dem Gesamtwerk des Wahl-Cottbuser Filmemachers Ralf Schuster werden Filme von Super-8 bis 35 mm gezeigt. Aktuelle polnische Filme präsentiert schon traditionell die Sektion Polskie Horyzonty. Sie reflektieren in diesem Jahr Bilder der Provinz – punktgenau und pointiert zwischen Kleinstadtportrait und Melodram, großpolnischer Ebene und Hoher Tatra. Im FFC-Programm gibt es außerdem wieder die bereits vertrauten Sektionen Spectrum (Alles, bloß nicht Durchschnitt. Filme, die im Gedächtnis bleiben, weil sie sich dem Leben aus neuen Blickwinkeln zuwenden, zwischen Genrefilm und Arthous), Hits (Kassenschlager und Straßenfeger. Filme und Serien, die beim Publikum ihrer Produktionsländer echte Hits sind) und Kids im Kino (Phantastische Abenteuer und Geschichten für Kids zwischen drei und zwölf Jahren). In Heimat | Domownja | Domizna werden unter anderem neue sorbische Filme gezeigt, eine Hommage widmet sich Jörg Herrmann, einem der weltweit letzten praktizierenden klassischen Silhouettenfilmern.

Klicken Sie sich hier durch die Sektionen:
https://www.filmfestivalcottbus.de/de/festival/programm2022/sektionen.html

SPECIAL:

Der brutale Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine wird selbstverständlich auch das 32. FFC prägen. Seit seiner Gründung im Jahr 1991 hat sich das FilmFestival Cottbus als Plattform des Dialoges verstanden und hält auch in Zukunft an dieser Grundeinstellung fest. Nicht zuletzt aus deshalb, sondern vor allem um die langjährige Zugehörigkeit zur europäischen Filmfamilie und zur Cottbuser Festivalseele zu unterstreichen werden in diesem Jahr in fast allen Programmsektionen des Festivals ukrainische Beiträge zu sehen sein. Gleichzeitig werden russische Filme jedoch nicht grundsätzlich ausgeschlossen. Zahlreiche Filmschaffende haben in den vergangenen Monaten Russland aus Protest den Rücken gekehrt oder äußern sich trotz aller Gefahren kritisch im eigenen Land. Auch ihnen gilt es die Hand zu reichen und ihnen eine Stimme zu verleihen.
Der 11.11. steht unter dem Motto „Ukrainischer Tag“. Neben Filmvorführungen mit anschließenden Publikumsgesprächen mit den Regisseuren gibt es an diesem Tag zwei Podiumsgespräche. Im Fokus stehen die augenblickliche Situation Filmschaffender in der Ukraine und die Rolle des Kinos bei der Verarbeitung des vom Angriffskrieg geprägten Alltags und der Diskussion der politischen Kultur. Insgesamt gibt es im FFC Programm 13 Filme aus und drei Filme über die Ukraine. An diesem Tag erhalten ukrainische Geflüchtete gegen Vorlage ihres Reisepasses freien Eintritt in alle Filme des FilmFestival Cottbus.

Auch unser Medienpartner radioeins wird wieder vor Ort sein und aktuell von Geschehen berichten.

Unser Festivalreporter Henning Rabe (r.) hier mit Knut Elstermann von radioneins wird hier auf unserem Blog-Seitenberichten

 

 

 

 

 

Abgerundet wird das Festivalprogramm durch Workshops, Ausstellungen, Lesungen, Partys und Konzerte.

Die Übersicht gibt es hier:
https://www.filmfestivalcottbus.de/de/festival/programm2022.html

HINTERGRUND:

Das FilmFestival Cottbus (FFC) ist eines der weltweit führenden Foren für das osteuropäische Kino. Es gibt einen einzigartigen Überblick über das aktuelle Filmschaffen Mittel- und Osteuropas, vom leisen Autorenkino über den Politthriller bis zum knalligen Blockbuster, von der romantischen Komödie über märchenhafte Kinderfilme bis zur intimen Coming-of-Age-Geschichte. 219 Filme aus 48 Produktionsländern werden in diesem Jahr gezeigt, nach nahezu jeder Vorführung gibt es spannende Gespräche mit Regisseur*innen, Produzent*innen und Schauspieler*innen. Viele Filme erleben beim FFC ihre deutsche, internationale oder sogar weltweit erste Aufführung.

Spielorte FFC 2022: Staatstheater Cottbus (Eröffnung), Stadthalle Cottbus (Festivalzentrum), Filmtheater Weltspiegel, Kammerbühne, Gladhouse und Obenkino sowie das Cottbuser Raumflugplanetarium.

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