Spot on: Hartmut Jende

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Welch ein Schock für Klaus Stabach, den früheren Geschäftsführer von Energie Cottbus, als er in der Zeitung die Anzeige vom Tod Hartmut Jendes erfuhr.

Während speziell die Einwohner im Süden der Stadt Cottbus über Jahre bei „Fleischer Jende“ gern und regelmäßig ihren Bedarf an Fleisch- und Wurstwaren deckten, war es in der Neuzeit die Kundschaft der Fleischerei Britza im Cottbuser Norden, die nach dem Tod des Inhabers übernahm und von hier aus auch die Filiale im Ortsteil Sielow belieferte.

Früher war ein ganz spezielles Kundenklientel Stammgast in der Straße der Jugend. Die Rede ist von den Fußballern der damaligen BSG Energie, aus der der FC Energie hervorging. Die legendären Fleischpakete wurden von Jende und dessen Mitarbeitern exklusiv zusammengestellt, damit es den Kickern in Rot-Weiß an nichts fehlen sollte. Für die Auswärtsfahrten wurden den Spielern sogenannte „Fresspakete“ mitgegeben.

Noch enger wurde die Verbindung Energie und Jende Ende der 80er Jahre, als die Verkaufskioske im Stadion der Freundschaft an den Heimspieltagen von den Zuschauern stets dicht umlagert waren. Doch ein Jende erfreute sich nicht nur an der neuen Einnahmequelle, wie sich Klaus Stabach gern erinnert: „Hartmut war zwar kein großer Fußball-Fachmann, aber trotzdem schlug sein Herz für den Fußballsport und ganz besonders für unseren Verein. Als sich Anfang der 90er Jahre viele Mittelständler im „Energie-Club 90“ zusammenschlossen, um unseren Nachwuchs finanziell zu unterstützen, wurde Hartmut Jende spontan zum Vorsitzenden dieses Clubs gewählt. Ohne viele Worte, aber mit immer wieder neuen Ideen Aktionen hat er unseren FCE maßgeblich unterstützt.“ Fragte man ihn nach den Beweggründen seiner Hilfsbereitschaft, antworte der bescheidene Mann stets: „Wenn ich irgendwie helfen kann, dann mache ich das ohne viel darüber zu reden.“ Darum stellt Klaus Stabach fest, dass es schwer sein dürfte, einen Menschen dieser Qualität heute zu finden.

Obwohl längst im Rentenalter angekommen, hat sich ein Hartmut Jende keine Ruhe gegönnt. Bis zuletzt fuhr der 77jährige täglich die Produkte seiner Fleischerei einschließlich der warmen Mittagsmahlzeiten ins Fleischereigeschäft im Cottbuser Ortsteil Sielow, das er im Januar 2011 übernommen hatte. 

Georg Zielonkowski

 

 

 

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