In der Winterpause gab es beim FC Energie das ganz große „Stühlerücken“

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Bevor dieser Tage Viertligist Energie Cottbus mit der Partie beim FC Rot Weiß Erfurt (1. Februar) ins Restprogramm der 15 Regionalliga-Punktspiele startet, war in der Zeit nach dem letzten Spieltag der Herbstrunde (3:1 gegen  Hertha BSC II) ein großes Stühlerücken angesagt. Aufgrund unterschiedlicher Ansichten trennten sich die Wege, da der bisherige Trainer der 1. Männermannschaft, Claus Dieter Wollitz, ein neues Vertragsangebot ablehnte. Überraschend an dieser Stelle, dass der Trainer kurz danach beim 1. FC Magdeburg das Traineramt übernahm, wo man ebenso überraschend kurz zuvor den früheren Energie-Coach Stefan Krämer beurlaubte. Mit Wollitz wechselte auch dessen Co-Trainer Rene Renno von der Spree an die Elbe, kurz drauf war auch die Amtszeit von Energie-Präsident Werner Fahle vorbei.

Sebastian König

Nur kurz war danach die Amtszeit des eilends berufenen Interimstrainers Sebastian König, der bis dato die Nachwuchsabteilung geleitet hatte. Denn mit dem bisherigen Co-Trainer Sebastian Abt rückte wenige Tage darauf der Mann auf den Stuhl des Trainers der Männermannschaft, der sich in den vergangen Jahren mit seiner großartigen und erfolgreichen Arbeit (Bundesliga-Aufstiege, DFB-Pokalfinal-Teilnahme) mit den Jugendmannschaften des FCE einen sehr guten Namen gemacht hatte. An dessen Seite wird nun Ex-Profi Tim Kruse den aktuellen Tabellenführer durch das Restprogramm der Regionalliga führen. Für beide nunmehr Verantwortlichen bedeutet die Arbeit im Männerbereich absolutes Neuland, doch sollten die fußballfachlichen Kompetenzen der beiden beinahe schon ein Garant für einen weiteren Erfolgsweg sein, wenngleich beide eher deutlich leisere Töne bevorzugen, als der bisherige Trainer Wollitz.

Da es nach dem Abgang von Präsident Fahle, den Wollitz bei seinen Unmutsäußerungen in Richtung Vereinsführung stets von seiner Kritik ausnahm, auch einen neuen Präsidenten brauchte, wechselte der bisherige Aufsichtsrats-Vorsitzende Matthias Auth auf den Präsidentenstuhl. Sportlicher Leiter des Gesamtvereins ist fortan Sebastian König, der als eine erste Aktion eine „Beförderung“ des bisher sehr erfolgreichen B-Jugend-Bundesliga-Trainers Markus Zschiesche vornahm. Der 37-Jährige ist nun für die in Abstiegsnöte geratene U19 des FCE verantwortlich, seine bisherige U17 übernimmt Tino Naumann, der aus der U16 eine Altersklasse aufrückte.

Georg Zielonkowski

Am Rande der letzten Spiele der von Ihnen betreuten A-Jugend des FCE hatten Sie beinahe kategorisch ausgeschlossen, für das Amt des Cheftrainers zur Verfügung u stehen.

Also damals hatten wir einen sehr guten Trainer mit dem ich lange Zeit prima zusammengearbeitet habe. Drum

Sebastian Abt

stand dieser Schritt nie zur Debatte. Mit Pele zusammenzuarbeiten war eine prägende Zeit für mich und ich hätte mir gewünscht, dass er weitermacht. Dann aber kam alles anders und so bin ich dankbar für das Vertrauen, das mir die Leitung mit der Übertragung dieser Aufgabe schenkt.

Pele Wollitz hat stets laute, teils auch provokante Töne bevorzugt. Sie dagegen kenne ich als erfolgreichen Nachwuchstrainer als stets besonnen Zeitgenossen. Werden Sie sich nun ändern?

Das kann ich mir nicht vorstellen. Denn es wird sicher auch Situationen, in denen man recht konsequent, vielleicht auch lautstrak Dinge ansprechen muss. Aber das sind Dinge, die garantiert nicht in die Öffentlichkeit gehören. Aber ich stehe generell für die sachliche Analyse all der Dinge, die zum Fußball gehören.

Entgegen dem letzten Sommer spricht man neuerdings beim FC Energie von der Vision 2022. Kommt Ihnen das gelegen, dass sie nicht unter einem solchen Druck, wie ihr Vorgänger arbeiten müssen, dem ja der direkte Wiederaufstieg als Saisonziel ausgegeben wurde?

Wir haben 42 Punkte und stehen auf Platz ein. Und der Wunsch der Fans, des Vereins, der Spieler und des Trainerstabes heißt, auch am 34.Spieltag auf Rang eins zu stehen. Insofern hat sich nichts geändert. Und wir werden alles dafür tun, dass genau das so kommt.

Interview: Georg Zielonkowski

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