Der Lausitzer Dampflok Club e.V.
Am 17.Dezember 1991 wurde der Lausitzer Dampflok Club e.V. von zehn Eisenbahnfreunden gegründet, mittlerweile hat er 40 Mitlieder sowie den Förderverein zur Erhaltung Lausitzer Dampfloks, der 1993 gegründet wurde und inzwischen 100 Mitglieder zählt.
Werner Donath, Vorsitzender des Vereins erzählt, wie das alles zustande kam.
„Mein damaliger Chef bei der Lausitzer Rundschau hat sich 1991 in einem Zeitungsartikel bitterlich darüber beklagt, dass die Deutsche Reichsbahn einen Ausverkauf von Dampflokomotiven veranstaltet. Dann kam es, dass sich damals ein zugezogener Bankier ebenfalls dafür interessiert hat und den Vorschlag machte, einen Verein zu gründen und eine Lok zu kaufen. Er würde bei der Finanzierung behilflich sein. Und genau so ist es gekommen. Nachdem der Verein gegründet und das Finanzielle geregelt war, haben wir die Dampflok 44 225 der Reichsbahn abgekauft. Die erste Reise ging – wenn ich mich recht erinnere – nach Bad Muskau. Sozusagen als Testlauf. Und dann ging es los mit weiteren Touren, u.a. durch die Lausitz, nach Dresden, nach Berlin. Aber bereits vor der Vereinsgründung gab es vereinzelt Sonderzugfahrten, so zum Beispiel am 3. Oktober 1991 nach Berlin. Diese Fahrt war etwas Besonderes, fuhren wir doch zu Wiedervereinigung nach Berlin Zoologischer Garten. Auf dem Ku-damm haben wir dann mitgefeiert und das Feuerwerk anlässlich dieses Ereignisses erlebt. Gefahren sind wir damals mit gut 500 Passagieren.“
Wie viele Dampfloks hat der Verein?
Zwei, leider sind beide derzeit kaputt. Eine braucht eine Hauptuntersuchung, die sehr kostenintensiv ist und die zweite ist leider vor zwei Jahren entgleist und die Reparatur ist für uns derzeit nicht finanzierbar. Unsere Fahrten machen wir also momentan mit angemieteten Dampfloks.
Welche Aufgaben haben ihre ehrenamtlichen Mitarbeiter?
Wir haben viel an unseren Fahrzeugen zu tun, auch an den Reisewagen, die wir alle selbst warten und in Schuss halten. Wir haben eine eigene kleine Werkstatt in Teichland, wo wir das, was wir machen können und dürfen, selbst reparieren. Unsere Reisewagen müssen auch sauber gemacht werden, von drinnen und auch von außen. Wir müssen auch unsere Werbung selbst erstellen, unsere Flyer für die Fahrten, die Organisation der Fahrten, die meistens schon ein Jahr im Voraus geplant werden. Also wir Ehrenamtler haben immer jede Menge zu erledigen. Wir müssen die Fahrzeuge anmieten, das passiert lange im Voraus. Da in Deutschland nichts ohne Bürokratie läuft, haben unsere Mitglieder die Hälfte ihrer Zeit damit zu tun, Regelwerke auf dem neusten Stand zu halten und schulen. Wer zum Beispiel in der Versorgung helfen möchte, braucht ein Gesundheitszeugnis und wird von uns regelmäßig geschult, denn wir sind auf Gleisen unterwegs und dort gelten ein paar andere Regeln. Lokführer wiederum brauchen einen gültigen EU-Führerschein. Wenn der Lokführer dann für uns fährt, bekommt er eine Zusatzbescheinigung und wir prüfen, bevor diese ausgestellt wird, ob derjenige auch einen gültigen Abschluss als Lokführer hat und über alle Zusatzqualifikationen verfügt um beispielsweise eine Dampflok zu führen.
Für welche Bereiche brauchen Sie noch Unterstützung?
Für die Instandhaltung ganz besonders. Da sind Menschen, die von Beruf Schlosser oder Schweißer sind, besonders interessant. Es kann aber auch jemand mitmachen, der das nicht gelernt hat, sich aber zutraut, unter Anleitung Aufgaben zu erledigen. Im Versorgungsbereich brauchen wir immer Menschen, die sich um das Wohl unserer Fahrgäste kümmern. Da wir unseren Verein auch auf Messen präsentieren, sind auch hier helfende Hände gern gesehen. Schließlich muss der Stand aufgebaut, betreut und dann wieder abgebaut werden. Wir freuen uns über jeden, der sich bei uns meldet und aktiv mitmachen möchte. Und wer selbst nicht aktiv sein kann oder möchte, unsere Arbeit aber denn noch unterstützen will, kann dies auch mit einer Spende tun.
Wie ist für Sie persönlich das Besondere an diesem Verein?
Der Reiz am „Echten“. Auch ich habe als Kind mit der Modelleisenbahn gespielt. Aber eine Lok, eine Dampflok in Groß und Echt ist eben doch noch was anderes. Man sieht etwas und man bewegt etwas. Eine Lok im Museum ist auch mal sehenswert. Aber eine Dampflok in Aktion, das ist das pure Leben. Da sieht man die Kräfte wirken, sieht, wie die Maschine funktioniert. Das hat schon einen besonderen Reiz.
Mehr Information zum Verein und zum Ehrenamt gibt es hier:
Lausitzer Dampflok Club e.V.
Bahnhofstraße 40, 03046 Cottbus
Telefon: 03 55 – 3 81 76 45 • Fax: 03 55 – 3 81 76 44
E-Mail: mail@LDCeV.de
Internet: www.LDCeV.de