Bouldern im „Klunker“

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Die erste Boulderhalle der Lausitz

In der Parzellenstraße 10 in Cottbus wird emsig gehämmert, gepinselt und geschraubt: Hier, im früheren „Space“, entsteht jetzt der „Klunker“, die erste Boulderhalle der Lausitz. Schon ab Oktober kann man hier auf verschiedenen Parcours bouldern, ergo: klettern ohne Seil und Klettergurt. Der Hermann sprach mit „Klunker“-Geschäftsführerin Laura Klein.

Der Name ist ja sehr markant. Was steckt dahinter?

Bauarbeiten im Klunker Foto: Laura Klein

„Wir brüteten ganz lange darüber, wie wir die Halle denn nennen könnten. Viele Namen schwirrten durch den Raum, doch keiner verfing. Dann kam uns die Idee: Klunker, das ist charmant und hat einen direkten Bezug zum Bouldern. „Boulder“ ist ja der englische Ausdruck für Felsbrocken. Und wenn man draußen klettert, dann haben manche Felsen so wunderschöne Linien, da sagt man sich ‚Wow, das ist ein total prächtiger Fels, wie ein Diamant – ein richtiger Klunker.‘ Und genau so einen prächtigen Klunker wollen wir jetzt für Cottbus gestalten.“

Die Kletterhalle nimmt sichtlich Gestalt an. Läuft also bei den Bauarbeiten alles nach Plan – oder hat Corona für Verzögerungen gesorgt?

Laura Klein

„Wir hatten Glück im Unglück. Als es losging, waren wir noch in der Planungsphase. Klar, wir hatten mit einem Team aus Polen gerechnet – die konnten leider nicht kommen. Daher haben die drei Jungs aus unserem Gründungsteam den Abriss in der Halle alleine gemacht. Zwischenzeitlich haben noch Freunde mitgeholfen. Daher kam es nur zu kleineren Verzögerungen.“

Habt ihr schon einen festen Eröffnungstermin?

„Wir peilen den 10. Oktober an. Wir wollen ein Eröffnungswochenende machen. Am 10. und 11. Oktober ist hier ,Tag der offenen Tür‘. Wir laden alle ein, herzukommen und sich den ‚Klunker‘ anzusehen. Wenn die Corona-Auflagen es erlauben, machen wir hier eine große Party.“

Habt ihr schon ähnliche Hallen aufgebaut? Und: Was brachte euch auf die Idee, eine Boulderhalle für Cottbus zu planen?

„Unser Kernteam besteht aus vier Leuten. Davon haben zwei, Ingmar Cramers und Oli Zemke, schon Hallen in Potsdam und Flensburg eröffnet. Die haben also schon Erfahrung, was Boulderhallen angeht. Tja, Ingmar hat Verwandte in Cottbus, die fragten: ‚Hey, hier gibt es noch keine Boulderhalle, habt ihr nicht Lust, auch hier eine aufzubauen?‘ Wir fanden die Idee ganz gut, also galt es, eine Immobilie zu finden. Mit dem alten ,Space‘ hatten wir riesiges Glück und auch danach fügte sich eins ins andere. So ist das Projekt entstanden.“

Wie bist du selbst zum Bouldern gekommen?

Das ehemalige „Space“ wird zum „Klunker“ – die erste Boulderhalle der Lausitz.Foto: Laura Klein

„Ich bin in der Südpfalz aufgewachsen. Die Pfalz ist ja ein ausgesprochenes Klettergebiet und so kam es, dass ich mit etwa zehn Jahren zum ersten Mal am Felsen hing. In Berlin, als die Kletterfelsen nicht mehr um die Ecke waren, habe ich dann mit dem Bouldern begonnen. Und als schließlich in Flensburg die Boulderhalle aufgemacht hat, bin ich dorthin und habe gesagt: Ich möchte mit euch arbeiten. So wurde ich Teil des Teams.

Mal ganz dumm gefragt: Klettern ohne Seil – ist das nicht gefährlich?

„Ja. Wenn man draußen ist, nimmt man darum Matratzen mit, sogenannte ,Crashpads‘. Die sind so aufgebaut, dass sie Stürze aus 2 – 4 Metern Höhe abfangen können. Und hier in der Halle liegen 30 – 40 cm dicke Fallmatten aus, die Stürze sicher abfangen. Natürlich muss man trotzdem darauf achten, richtig zu landen und nicht beispielsweise mit den Händen zuerst aufzukommen. Doch das hat man schnell raus.“

Für wen ist Bouldern geeignet?

Hereinspaziert. Bald öffnen sich im ehemaligen „Space“ die Türen zur ersten Boulderhalle in der Lausitz. Foto: TSPV

„Das kann im Prinzip jeder und jede machen. Für Anfänger gibt es einige Routen, die ganz leicht sind, damit man sich mit dem Klettern vertraut machen kann. Es lohnt sich auch, einen Einsteigerkurs zu machen, um die Technik kennenzulernen. Dabei lernt man, Kraft schonend zu klettern. Man muss seine Bewegungen vorausplanen. Je länger man bouldert, desto komplizierter werden dann die Routen und Bewegungsabläufe. Das macht auch den Reiz des Boulderns aus. Einige Routen sind so komplex, dass es mehrere Versuche braucht, bis man heraushat, wo man jeweils die Hand und den Fuß genau positionieren muss, wie man den Körper zur Wand drehen muss und so weiter.“

Wird es im „Klunker“ auch besondere Angebote geben, beispielsweise für Kindergeburtstage, Klassenfahrten oder Betriebsausflüge?

„Ja. Vormittags, also außerhalb unserer regulären Öffnungszeiten, werden hier Schulklassen Platz haben. Ein Angebot für Kindergeburtstage haben wir auch, da ist dann für eine Stunde eine Trainerin oder ein Trainer dabei. Danach können sie auf eigene Faust klettern und feiern. Es gibt hier eigene Wände für Kinder und Jugendliche. Die sind genauso komplex wie die für die Erwachsenen, aber die Griffe liegen enger zusammen, angepasst an die geringere Körpergröße. Auf Wunsch können die Kinder übrigens ihren eigenen Geburtstagskuchen mitbringen – oder sie werden hier verköstigt. Auch Betriebsfeiern sind möglich. Wir wollen unsere Küche so aufstellen, dass wir kleine Gesellschaften bekochen können. Wir sind da ganz flexibel und stellen uns gerne auf die Wünsche unserer Gäste ein.“

Jasper Backer

Infos:
https://www.klunkercottbus.de/

 

 

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