Der Cottbuser Gastronom und Szeneveranstalter Phillip Gärtner hat im vergangenen Sommer Cottbuser Kulturschaffende aus Politik, Wirtschaft, Kunst und Gesellschaft bei sich im PrimaWetter am Großenhainer Bahnhof versammelt, um gemeinsam in der Stadt etwas zu bewegen.
Cottbus ist eine Stadt der bildenden Kunst und hat viele hochkarätige Künstler hervorgebracht. Einer davon ist der Cottbuser Maler, Grafiker und Bildhauer Hans Scheuerecker, der im August 2021 70 Jahre alt wird. Dieses Jubiläum soll zum Anlass genommen werden, ein strahlkräftiges Kunstprojekt in der Stadt Cottbus zu initiieren. Die Idee: Auf Hausfassaden in der Stadt sollen die Werke von regionalen Künstlern sichtbar und lebendig werden. In Cottbus gibt es zahlreiche Künstler, auf die die Lausitz stolz sein kann. Darunter Günther Rechn, Mona Höke, Steffen Mertens, David Lehmann, Hans-Georg Wagner, Matthias Körner, Chris Hinze, Thomas Kleber oder Dieter Zimmermann, Carolyn Mielke oder Solveig Bolduan – um nur einige Namen zu nennen.
Als erste Immobilie soll zunächst das Wohnhaus von Hans Scheuerecker in der Bahnhofstraße mit seinen Kunstwerken gestaltet werden – mitten im Herzen von Cottbus. Weitere Immobilien sollen folgen. So dass viele weitere künstlerisch gestaltete Fassaden nach und nach einen Kunst-Stadtpfad bilden. Cottbuser und Touristen sollen die Möglichkeit haben, bei einem Stadtspaziergang die intellektuelle und kulturelle Potenz der Stadt zu erfahren und das auf eindrucksvolle, überraschende Art und Weise.
Das Kunstprojekt hat das Ziel, die regionale kulturelle Identität zu stärken, indem Kunst und Kultur erlebbar gemacht und die vielen Facetten regionaler Künstler gezeigt werden. Die Attraktivität von Kunst wird genutzt, um das Stadtbild nachhaltig aufzuwerten und dadurch auch eine überregionale Aufmerksamkeit zu erreichen.
„Es ist ein langer Weg, die Werke regionaler Künstler an Gebäuden unserer Stadt lebendig werden zu lassen. Daher freuen wir uns über die bisherige Unterstützung aus Politik, Wirtschaft und Kultur. Nun ist es an der Zeit, auch die Cottbuser Bürger und potenzielle Geldgeber mit einzubeziehen und sie mit unserer Idee zu begeistern“, sagt Phillip Gärtner.
In diesem Monat, zum 30. FilmFestival Cottbus, soll das Projekt erstmals sichtbar werden. In der Festivalwoche sollen Orte der Innenstadt, wie der Weltspiegel und das PrimaWetter mit den Werken von Hans Scheuerecker illuminiert werden. Doreen Goethe, Geschäftsführerin von pool production: „Das FilmFestival ist seit jeher mit den Künstlern der Stadt verbunden. Daher beteiligen wir uns gerne an dem Projekt. Zeitgleich zur Illumination findet so in der Galerie Brandenburg im Großenhainer Bahnhof Cottbus die Kunstaktion ,#LubinaLove‘ statt, bei der regionale KünstlerInnen die FFC-Preisskulptur interpretieren – sei es durch klassische Malerei, Zeichnungen, Skulpturen oder Fotografie.“
Möglich ist diese Initiierung „Künstlerhäuser für Cottbus“ durch Gelder aus dem Ideenwettbewerb „Kulturelle Heimat Lausitz“. Der Wettbewerb wurde durch das Land Brandenburg und dem Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur ausgerufen. Unterstützt werden 24 neue Kulturprojekte. Sie bekommen zusammen rund 1 Million Euro aus dem Sofortmaßnahmenprogramm des Bundes zur Strukturstärkung in den Braunkohlegebieten. Die ausgewählten Vorhaben sollen dazu beitragen, die regionale Identität und die Attraktivität des Kulturangebotes in der Lausitz zu stärken sowie den Kulturtourismus, die kulturelle Bildung und das bürgerschaftliche Engagement weiter zu entwickeln. Denn Struktur gelingt auch durch Kultur.
BM