Ein gehorsamer Vierbeiner. Der Traum eines jeden Hundebesitzers. Die Realität sieht häufig anders aus. Auf den Feldern sieht man den hysterisch rufenden Menschen, wild fuchtelnd, seinem Fellbündel hinterherhetzen. Der Hund nimmt kaum Notiz von seinem deutlich langsameren Herren. Er ist zu beschäftigt, sich eine Strategie zu überlegen, den flankenschlagenden Hasen zwischen die Beißer zu bekommen.
Zuhause wird es nicht besser mit dem Gehorsam. Kaum verlässt der Fütterer für einen kurzen Moment den Raum, schnappt sich der kleine Racker die Leberwurststulle vom Tisch. Wer nicht will, der hat schon. Und groß ist das Gezeter.
Zum Glück gibt es Leute, die sich mit der Psyche der Vierbeiner auskennen und Mensch und Tier dazu verhelfen, ein gut funktionierendes Team zu werden. Dazu gehört in unserer Stadt die Sektion Hundesport des Polizeisportvereins Cottbus 90 e.V.. Seit über 25 Jahren geben ausgebildete Hundetrainer hier ihr Wissen und ihre Expertise an Neulinge und erfahrenere Hundebesitzer weiter. Dabei bleibt es nicht bei dem Erlernen einfacher Grundbefehle, wie Sitz und Platz. In der Sektion Hundesport werden die Vierbeiner mit dem Ziel ausgebildet, Prüfungen im Bereich des Gebrauchshundesportes zu absolvieren. Die Ausbildung erfolgt auf der Grundlage der internationalen Prüfungsordnung (IPO), die sich in drei Bereiche gliedert: Unterordnung, Schutzdienst und Fährte.
Trainierte Hunde bewegen sich mühelos durch den Hindernissparcours. Fotos: PSV Cottbus
Dabei bildet die „Unterordnung“ das Fundament für alle weiteren Herausforderungen des Gebrauchshundesportes. Denn hier lernt der Hund, dem Herrchen auf dem Fuße zu folgen, selbst wenn der Ball des Nachbarsjungen noch so verlockend in seine Richtung rollt. Beherrscht er dann alle Grundkommandos, kann die Begleithundeprüfung durch einen Prüfer des SGSV abgenommen werden.
Bei der Kategorie Fährte lernt der Hund, eine menschliche Trittspur zu erkennen und zu verfolgen. Außerdem lernt er, wie er verschiedene Gegenstände aufspürt, was wichtig ist, vor allem für die Schussel unter den Hundehaltern. Es empfiehlt sich, einen auffällig duftenden Gegenstand – einen Beutel mit Würsten? – an den Schlüsselbund zu hängen. Spaß beiseite. Es handelt sich hierbei schließlich um Fertigkeiten, die im Notfall Leben retten können.
Die Königsdisziplin der Gebrauchshundeausbildung ist der Schutzdienst, bei dem das Beuteverhalten des Hundes spielerisch z. B. mithilfe eines Schutzärmels gefordert wird und ihn in die Lage versetzt, den Menschen zu verteidigen oder flüchtige Personen „zu stellen und zu verbellen“. Sprich, der Hund steht vor dem Flüchtigen – hier ist wichtig, dass er diesen nicht berührt – bellt ihn fortwährend an, ohne die Zielperson aus den Augen zu lassen, bis die Verstärkung anrückt.
Zur spielerischen Abwechslung und für diejenigen, die mit ihrem vierbeinigen Freund abwechslungsreich und spannend Zeit verbringen möchten bietet der Verein Rally Obedience an. Dabei bewegen sich Mensch und Hund durch einen Parcours, in dem es unterschiedliche Hindernisse und Aufgaben zu bewältigen gibt, die das Paar gemeinsam absolvieren muss.
Im Hundesportverein wird mit Freude, Disziplin und einem gemeinschaftlichen Miteinander trainiert. Wer neugierig geworden ist und Lust hat, mit seiner Fellnase neue Herausforderungen einzugehen, kann jederzeit vorbeikommen und sich ein eigenes Bild machen.
LB
Info:
Sektion Hundesport des Polizeisportvereins Cottbus 90e.V.
„An der Windmühle 1“, Cottbus
Trainingszeiten: Mi. 17 – 19 Uhr; Sa. & So. 10 – 12 Uhr
www.psvcottbus.de
psv-cottbus-hundesport@freenet.de
