Mit Rosenpracht gegen den Lagerkoller

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Wer es im tristen Home Office nicht mehr aushält, den zieht‘s jetzt raus in die Natur. Und wo wäre es derzeit schöner als im Ostdeutschen Rosengarten in Forst?

Der Hermann sprach mit Stefan Palm, dem Parkmanager des Rosengartens.

Eine Frage aus aktuellem Anlass: Wie wirkt sich die Coronakrise auf den Rosengarten aus?

„Im April mussten wir den Rosengarten für einige Wochen sperren. Seit dem ersten Mai haben wir wieder geöffnet, die feierliche Saisoneröffnung musste aber ausfallen. Auch die Rosengartenfesttage im Juni können nicht stattfinden. Als kleiner Ausgleich für die Schließung war in den ersten beiden Maiwochen der Eintritt frei. An den ersten Wochenenden war der Garten dann relativ gut besucht. Allerdings fehlen unsere polnischen Gäste. In einer normalen Saison kommt jeder sechste oder siebte Besucher aus Polen.

Unsere gastronomischen Angebote dürfen [Stand: 11. Mai] noch im Laufe dieses Monats wieder öffnen. Im Moment ist es so, dass unser Gastwirt am Café an den Wasserspielen einen „Außer-Haus“-Verkauf macht. Da können die Gäste beispielsweise Eis, Plinse oder Quark-Keulchen kaufen.“

Worauf können sich die Besucher in diesem Jahr freuen?

„Wie in jedem Jahr zeigen wir auch diesmal wieder 20 neue Rosensorten in unserem Neuheitengarten, dem Herzstück der Anlage. Insgesamt verfügt der Rosengarten über rund 1000 Rosensorten. Von Mitte Mai bis September erwartet unsere Gäste hier eine farbenfrohe Blütenpracht.

Im Besucherzentrum des Rosengartens eröffnet am 22. Mai die Kunstausstellung „DER BESONDERE BLICK – ZWEI SICHTWEISEN IM DIALOG“ mit Skulpturen von Thomas Schwarz und Fotografien von Frank Stein.

Ganz neu ist unser kindgerecht illustrierter „Parkplan für große und kleine Entdecker“ mit Rätsel und den Entdeckern Pauline und Carlo als Angebot für die jüngeren Gäste. Er wurde aus dem Kinderbuch der „Bademeusel“ von Enrico Schnick weiterentwickelt.

Und für den Sommer planen wir romantische Nachtführungen und die beliebten  „Rosengartensonntage“. Wir hoffen, dass die Umstände es dann zulassen.

Forster Rosengarten

An welchen Projekten arbeitet der Rosengarten derzeit und was planen Sie für die kommenden Monate?

„Wir wollen die touristische Infrastruktur weiter ausbauen. Wir möchten beispielsweise einen mehrsprachigen Audioguide für das Smartphone entwickeln. Auch sonst soll es künftig mehr Infomaterial für unsere polnischen Gäste geben.  Zwar gibt es Wegweiser und Pläne in polnischer Sprache, es fehlt aber ein ausführlicher Parkführer. Das wollen wir ändern, schließlich besuchen in jedem normalen Jahr alleine 40 polnische Busreisegruppen den Rosengarten.“

Hinzu kommen drei Bauprojekte, die im Moment zur Ausschreibung vorbereitet werden: „Dabei geht es erstens um ein Kübelpflanzenhaus auf der Wehrinsel. Darin sollen die Kübelpflanzen überwintern. Das zweite Gebäude, der sogenannte „Servicepunkt“, wird Informationsmonitore für Besucher beherbergen – ebenso wie zusätzliche Büro- und Lagerräume. Drittens wollen wir die beiden Unterstände im Rosengarten ertüchtigen. Wenn es gut läuft, können wir im Herbst mit den Bauarbeiten beginnen.“

Haben Sie im Rosengarten eigentlich auch mit den Folgen des Klimawandels zu kämpfen?

„Die Rose selbst kommt mit dem Klimamandel sehr gut klar. Als Tiefwurzler kann sie sich bei Trockenheit verbliebenes Wasser aus der Tiefe holen. Es reicht, die Rosen 1-2 Mal wöchentlich zu gießen. Durch die Trockenheit spielt auch das Thema Blattkrankheiten eine geringere Rolle. Deren Erreger sind nämlich Pilze – und die sind sehr wohl auf eine gewisse Luftfeuchtigkeit angewiesen.“ Aber die anderen Pflanzen der Anlage leiden durchaus. „Im Zentrum des Gartens können wir die fehlenden Niederschläge durch Beregnungstechnik kompensieren. Aber wir haben auch einen großen Baumbestand, der massiv unter der langanhaltenden Dürre leidet.“

Jasper Backer

 

 

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