Panorama aus dem Landkreis: 37 KünstlerInnen stellen im Rathaus und im Landratsamt aus

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„Elli & Nelli“ von Edda B. Fischer. Foto:  Pinchas Flemming

Noch bis zum 29. April findet in Lübben eine bisher einmalige Ausstellung statt. Einmalig, da hier insgesamt 37 KünstlerInnen aus dem gesamten Landkreis Dahme-Spreewald in einer Gemeinschaftsschau unter dem Titel „Panorama“ ausgewählte Werke ihres künstlerischen Schaffens präsentieren. Initiiert wurde das Vorhaben von der Lübbener Stadtverwaltung und zugleich vom Landkreis gefördert. Aufgrund der großen Anzahl an ausgestellten Werken wurden als Ausstellungsorte sowohl das Rathaus als auch das Landratsamt gewählt, welche sich zudem als Orte der Gemeinschaft vorzüglich für ein solches Unterfangen eignen. So gehen einerseits Verwaltung und Kunst gewissermaßen eine Symbiose ein, von welcher der meist gleichförmige Alltag ersterer nur profitieren kann. Andererseits kommen hier Menschen, für die – aus welchen Gründen auch immer – ein Galeriebesuch nicht zu den typischen Freizeitaktivitäten gehört, unwillkürlich mit Kunst in Kontakt. Der Ideenreichtum der heimischen Künstler soll BesucherInnen auch dazu anregen, selbst etwas Neues und Kreatives auszuprobieren oder ein passendes Werk für zu Hause zu finden. Zur Ausstellung werden zudem Arbeitsblätter für Kinder und Schüler entwickelt, die bei der Wahrnehmung der Kunstwerke sensibilisieren und zur Auseinandersetzung anregen sollen.

Entsprechend der großen Anzahl an teilnehmenden Kunstschaffenden ist auch die Bandbreite an künstlerischen Techniken äußerst vielfältig. Präsentiert werden Arbeiten aus den Bereichen Malerei, Skulptur und Fotografie, wobei wiederum unterschiedlichste Materialien wie Keramik, Stahl, Holz und Beton zur Anwendung kommen. Aber auch bezüglich ihrer Herangehensweisen unterscheiden sich die einzelnen KünstlerInnen voneinander. Da gibt es diejenigen, die vor allem ästhetischen Ansprüchen folgen, und diejenigen, die illustrativ an Ideen und Aussagen arbeiten. Es werden sowohl traditionelle Herangehensweisen bedient als auch experimentelle Ansätze verfolgt. So findet sich beispielsweise die Installation eines Brautkleides und eines Hochzeitssakkos, welche beide vollständig aus recycelten Materialien bestehen und so unserer Wegwerfgesellschaft nicht nur den Spiegel vorhalten, sondern sich selbst zugleich als einen direkten Lösungsansatz hinsichtlich der heute allgegenwärtigen Umweltproblematik darstellen.

Der Austausch zwischen KünstlerInnen und Publikum war von Anfang an ein wichtiger Aspekt bei der Planung der Ausstellung. Zur Finissage am 29. April wird es ein Künstlercafé geben, bei dem BesucherInnen, wie auch schon bei der Vernissage, mit den Ausstellenden ins Gespräch kommen können: Was bewegt die Künstler am Berliner Stadtrand, wie leben und arbeiten Künstler auf dem Dorf, wie sehen sie unsere (Kreis- und Stadt-)Gesellschaft und wo klemmt es in ihren Augen gerade besonders? Das und mehr lässt sich während der Finissage und während der gesamten Ausstellung trefflich reflektieren. Nicht zuletzt bietet die Schau im Rathaus und im Landratsamt die Gelegenheit zu diskutieren, was Kunst mit Verwaltung zu tun hat: Was kann Verwaltung für Künstler tun und was können Künstler der Verwaltung geben?

PM / PF

Info:

Rathaus, Poststr. 5: Montag/Mittwoch 7–16 Uhr, Dienstag 7–19 Uhr, Donnerstag 7–17 Uhr, Freitag 7–14 Uhr; Landratsamt, Reutergasse 12: Montag–Donnerstag 8–18 Uhr, Freitag 8–16 Uhr.

 

 

 

 

 

 

 

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