Spot on: Norbert Möller

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   Darum werden ihn sicher ganz viele Menschen beneiden. Befindet sich doch Norbert Möller derzeit in den letzten Wochen seines Arbeitslebens, Ende November wird er sich in den Ruhestand verabschieden. Schon am 1. Oktober konnte er sein 40-jähriges Dienstjubiläum begehen. Da es die Gesetze nicht zulassen, das Kalenderjahr arbeitsmäßig „voll“ zu machen, muss er auf die Jahresendprämie verzichten. Seine Enttäuschung ist verständlich, seinem dienstlichen Eifer bis in die letzten Arbeitswochen hinein wird dies jedoch keinen Abbruch tun.

Seit 1981 ist der heute 65-Jährige in Sielow weit mehr, als nur der Hausmeister der heutigen Grundschule. War er doch stets mit den Schülern des Hauses, die bis 2006 hier in der Realschule beschult wurden, „auf Augenhöhe“. So begleitete er über Jahre hinweg die Schüler ins Winterlager und führte in all den Jahren 30 Schulklassen auf die 1602 Meter hohe Schneekoppe. Das als Lohn ausgehändigte Zertifikat hat bei vielen ehemaligen Schülern bis heute einen Ehrenplatz. Auch hat er nicht wenige Kinder in den Kellerräumen der Schule in seiner Werkstatt mit handwerklichen Grundkenntnissen ausgestattet, ihnen den Umgang mit Hammer, Säge oder Bohrmaschine vermittelt. Möllers ganz besondere Leidenschaft war stets das Hinführen der Schüler zu Natur und Umwelt. Dies geschah über Jahre im 4.000 qm großen Naturschutzgelände neben der Schule mit Teichen, Gehölzen und Anpflanzungen. Hier traten die Schüler unter hausmeisterlicher Anleitung in den direkten Kontakt mit Natur und Umwelt. „Leider wurde dieses Gelände in den vergangenen Jahren weitgehend aufgelöst, so dass diese Werte heute kaum noch vermittelt werden können“, bedauert Norbert Möller.

Auch die Wichtigkeit des Sporttreibens bringt der Hausmeister den Schülern seit Jahren nahe. Er selbst geht mit gutem Beispiel voran. Ist er doch seit den 80ern als Hobbyläufer unterwegs, wie auch aktuell am 3. Oktober beim 47. Cottbuser Oktoberlauf. Auch ganz große Laufereignisse stehen in seinem Startbuch, wie 1996 der New-York-Marathon oder die 35 Rennsteigläufe.

Seinen Dienst in und rund um die Sielower Grundschule wird er nicht so sehr vermissen, wie „seine“ Schüler. Zumal er den Jungen und Mädchen stets mit auf den Weg gegeben hat, generell optimistisch durchs Leben zu gehen: „Ich habe ihnen oft gesagt, dass sie sich an meiner Lebensweisheit orientieren sollen. Denn ich sage immer, dass ich die Absätze meiner Schuhe stets vorn trage. Denn es geht, egal was kommt, im Leben immer irgendwie aufwärts!“

Georg Zielonkowski

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