Von Machern und Mitläufern

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 – 25 Jahre Sana-Herzzentrum Cottbus

Schon ein Vierteljahrhundert ist das Sana-Herzzentrum Cottbus Garant für Hochleistungsmedizin für Herzpatienten. Seit dem ersten Eingriff am 7. Juni 1995 wurden hier 85.000 Patienten behandelt und mehr als 45.000 Operationen durchgeführt. Moderne Technik, innovative Therapiekonzepte und patientenorientierte Betreuung gewährleisten größtmögliche Sicherheit und beste Langzeitergebnisse. Geschäftsführer Sadık Taştan, der Ärztliche Direktor und Chefarzt der Herzchirurgie Prof. Dr. Dirk Fritzsche und Pflegedirektorin Manuela Lehmann sprechen u.a. über das Geheimnis des Erfolgs.

Rückblickend auf das letzte Vierteljahrhundert – worauf sind Sie besonders stolz?

Prof. Dr. Fritzsche nach eine Herz-OP. Foto: Sana

Sadık Taştan: Es gibt uns schon ein Vierteljahrhundert am Standort Cottbus. Das würde man erst einmal nicht erwarten, dass eine Hochleistungsmedizin im Osten Deutschlands gegründet werden kann und dann so erfolgreich läuft. Über die Jahre haben wir immer eine steigende Nachfrage an Patienten und vor allem gute Ergebnisse verzeichnet. Wir erfreuen uns in allen Berufsgruppen über steigende Mitarbeiterzahlen. Das macht mich stolz und das beweist, dass wir nachhaltig arbeiten.

Prof. Dr. Dirk Fritzsche: Die 25-jährige Geschichte des Herzzentrums ist eine Erfolgsgeschichte, die sich kontinuierlich fortsetzt. Aktuell wurden wir in der  F.A.Z.-Studie zur besten Herzchirurgie Deutschlands erklärt und in der Fokus-Liste TOP Nationales Krankenhaus sind wir unter den zehn besten Fachabteilungen. Die Bewertungskriterien für beide Studien sind streng. Qualitätsberichte und Leistungsstatistiken werden geprüft, die Komplikationsdichte und die Besetzung mit Fachärzten erfasst, wie nehmen uns die Krankenkassen wahr, wie ist die Darstellung in den medialen Portalen und vor allem – was sagen die Patienten. Da schneiden wir so gut ab, dass wir in der F.A.Z.-Studie 100 von 100 Punkten erreicht haben. Auf diese Teamleistung sind wir alle extrem stolz.

Wie erklären Sie sich den Erfolg?

Manuela Lehmann: Rückblickend auf 25 Jahre Herzzentrum in Cottbus ist das Miteinander der einzelnen Berufsgruppen Teil der Erfolgsgeschichte. Hier grenzt sich nicht die eine Profession von der anderen ab, sondern jeder weiß: Wir können nur gemeinsam erfolgreich sein. Das wirkt vertrauensbildend auf die Patienten. Sie spüren, dass sie in guten Händen sind und wir uns alle gemeinsam um sie kümmern. Das beruhigt auch die ihnen nahestehenden Menschen. Wir erkennen und berücksichtigen die individuellen Bedürfnisse unserer Patienten und richten unser Handeln danach aus. Von Anfang an wurde hier entgegen dem bundesweiten Trend ein hoher Wert auf die Qualifikation des Pflegepersonals und eine hohe fachliche Expertise gelegt. Schon immer gab es bei uns eine 100-prozentige Fachkraftquote, was lange zu den besonderen Merkmalen unseres Hauses gezählt hat. Wir haben eine sehr niedrige Fluktuation. Es zählt nicht ausschließlich, was am Monatsende auf dem Gehaltszettel steht, sondern ebenso, dass der Arbeitgeber bei Bedarf auch im privaten Bereich ein zuverlässiger Partner ist.

Prof. Dr. Dirk Fritzsche: Wir sind sehr gut aufgestellt. Warum wir aber so gut wahrgenommen werden, liegt an dem Umgang – sowohl der Pflegekräfte als auch des ärztlichen Dienstes. Der Operateur entwickelt eine persönliche Bindung zum Patienten. Er erklärt beim Aufnahmegespräch, was geplant ist, begleitet ihn während des Krankenhausaufenthaltes, führt das Entlassungsgespräch und empfiehlt, wie er sich in Zukunft belasten kann und worauf er achten muss. Ich denke, das ist der entscheidende Punkt, dass wir uns hier viel Zeit nehmen und individualisiert vorgehen. Das nehmen die Patienten wahr und das ist der wesentliche Unterschied im Vergleich zu anderen Kliniken.

 

Sadık Taştan (r.) und Profileichtathlet Artur Beimler beim Unterschreiben des Kooperationsvertrages – noch vor Corona.  Foto: Sana

Sadık Taştan: Wir unterstützen unsere Mitarbeitenden darin, ihre individuellen Fähigkeiten zu entwickeln und persönliche Ziele und Ambitionen im Einklang mit dem Unternehmen umzusetzen. Sie übernehmen Verantwortung und bringen sich aktiv ein. Wenn wir merken, dass neue Prozesse in Gang gesetzt und neue Prozeduren etabliert werden, schulen wir unsere Mitarbeiter oder verstärken das Team. Ein Weiterbildungsbudget im klassischen Sinn gibt es bei uns nicht. Alles, was für die Weiterentwicklung des einzelnen und des Teams sinnvoll erscheint, machen wir. Wenn wir merken, eine Qualifizierung ist der Mitarbeiterin und dem Mitarbeiter wichtig, dann unterstützen wir sie. Außerdem haben wir einen modernen Großgerätepark. Wir warten nicht, bis die Technik in die Jahre gekommen ist oder nicht mehr repariert werden kann. Wir investieren frühzeitig in neue Anlagen und Medizintechnik.  

 

Prof. Dr. Dirk Fritzsche: Bestes Beispiel ist unser neuer Hybridsaal, den wir in Eigenleistung gebaut und ausgestattet haben.

Sadık Taştan: Diese Investition prägt das nächste Jahrzehnt. Wir merken das durch die verstärkte Nachfrage und die gute Auslastung. Sowohl Technik als auch Behandlungsmethoden finden Beachtung bei unseren Kooperationspartnern. Sie sind sehr interessiert daran, Technik und Methode bei uns zu erlernen. Es ist schön, wenn unsere Investitionen auch vom Team, von den Kliniken und vom Umfeld wahrgenommen werden. Was mich außerdem berührt, ist der familiäre Charakter in unserem Haus. Die Pflegerinnen und Pfleger behandeln die Patienten so, wie man es sich wünscht, dass die eigenen Eltern oder Großeltern behandelt werden.

Hochmoderne Herzmedizin im Sana-Herzzentrum
… 1996 sorgt die hier praktizierte schnelle Trennung von operierten Herzpatienten vom Beatmungsgerät für Aufsehen – 75% der Operierten werden innerhalb von drei Stunden nach der OP vom Beatmungsgerät getrennt und verlassen einen Tag später die Intensivstation.
… 1999 wird hier als erste Brandenburger Klinik ein Kunstherz eingesetzt.
… 2002 wird aufgrund der hohen Nachfrage die Anzahl der kardiologischen Betten verdoppelt.
… 2006 wird das erste Mal europaweit ein Prototyp einer computergestützten und CE zertifizierten Herzlungenmaschine eingesetzt.
… 2010 führt Prof. Dr. Dirk Fritzsche die minimalinvasive Chirurgie der Mitralklappe und die thorakoskopische Vorhof-Flimmerchirurgie ein.
… 2010 wird der erste Hybridsaal in Betrieb genommen und die erste TAVI bei einer 85-jährigen Hochrisikopatientin erfolgreich durchgeführt.
… 2011 wird der erste MRT-fähige Herzschrittmacher bei einem 28-jährigen Patienten implantiert.
… im Juli 2011 implantiert Dr. Sören Just einen von außen justierbaren Klappenring zur Rekonstruktion einer Mitralklappe bei einem 63-jährigen Patienten. Klappen müssen nun nicht mehr vollständig ersetzt, sondern können auch repariert werden
… 2013 wird das Mitraclip-Verfahren etabliert und ermöglicht so einen minimalinvasiven Eingriff für Hochrisikopatienten.
… seit 2020 ist Marcin Widawski vom Herzzentrum einer der ersten Sportkardiologen Deutschlands.

Warum ist es für Ärzte so interessant, im Sana-Herzzentrum zu arbeiten?

Prof. Dr. Dirk Fritzsche: Im ärztlichen Bereich der Herzchirurgie haben wir seit elf Jahren eine Fluktuation von null Prozent. Das hat Gründe. Wir bemühen uns um das Weiterkommen der jungen Chirurgen mit dem Einsatz aller, inklusive meiner Person. Das wird gesehen und wahrgenommen als einer der ganz großen Unterschiede zu anderen Häusern. Deswegen sind die jungen Leute auch darauf bedacht, bei uns zu bleiben. Wir unterstützen sie umfangreich, sei es mit Weiterbildungen, Kongressteilnahmen oder in publizistischer Hinsicht. Wir haben hier so viele Publikationen auf den Weg gebracht, das sucht seinesgleichen.

Sadık Taştan: Die positive Wahrnehmung unseres Hauses hat Strahlkraft. Die jungen Ärzte kommen aus verschiedenen Häusern im ganzen Land gezielt zu uns  nach Cottbus.

Prof. Dr. Dirk Fritzsche: Nicht nur aus Deutschland. Sie überschreiten Ländergrenzen und wechseln sogar die Kontinente, um bei uns zu sein. Unsere Ärzte sind extrem engagiert und sie wollen zu uns. Einem von 20 gelingt das. Wir sind froh über jede und jeden einzelnen.     

Die Kardiologie im Herzzentrum
… ist rund um die Uhr im Bereitschaftsdienst, 24 Stunden am Tag, 365 Tage im Jahr
… sichert an 25 von 30 Tagen im Monat den Katheterrufdienst für Südbrandenburg ab. Lausitzer Patienten mit einem Herzinfarkt werden von den versierten Herzspezialisten betreut.
… wendet seit 2010 unter Führung von Chefarzt Dr. Axel Harnath die Methode der minimalinvasiven kathetergestützten Aortenklappenimplantation (TAVI) an. Mittlerweile hat das Team mehr als 3.000 dieser Eingriffe durchgeführt. Damit gehört das Herzzentrum weltweit zu den erfahrensten TAVI-Zentren.

Warum ist das Herzzentrum darüber hinaus ein attraktiver Arbeitgeber?

Frau Lehmann: Pflegedirektorin Manuela Lehmann (r.) auf der Station mit Schwester Manja. Foto: Sana

Manuela Lehmann: Wir haben über die tarifliche Vergütung hinaus vielfältige Möglichkeiten zu unterstützen und schöpfen sie aus. Kindergarten- und Altersvorsorgezuschuss, die Freistellung bei familiären Herausforderungen und vieles mehr. Die Berücksichtigung ist z.B. wichtig für Mitarbeiter, bei denen auch der Partner im Schichtdienst arbeitet. Deren Dienstpläne werden bei der Planung hinzugezogen, um genau zu schauen, wie z. B. die Kinderbetreuung abgesichert ist. Wir helfen im Einzelfall schnell und unkompliziert. Ich glaube, diese individuelle Behandlung ist fast ein Alleinstellungsmerkmal. Das trägt zur hohen Zufriedenheit unseres Teams bei und das merken auch die Patienten. Wir hören ganz häufig, dass sie so eine professionelle und gleichzeitig menschliche Betreuung noch nie erlebt haben. Das macht total stolz. Ausbildung ist ebenfalls unser großes Thema – sowohl in der Pflege, als auch in der Verwaltung und natürlich medizinisch. Bei der Ausbildung unserer Pflegefachkräfte arbeiten wir seit Jahren bewährt mit der Medizinischen Schule Cottbus und seit diesem Jahr auch mit der Pflegeschule der Spreewaldklinik Lübben zusammen. Aktuell haben wir die jährliche Auszubildendenzahl verdoppelt. Neben der Weiterbildung zur Fachpflegekraft für Intensivpflege und Anästhesie ermöglichen wir unseren Mitarbeitern die Teilnahme an zahlreichen externen und internen Fortbildungen, unterstützen sie bei ihren beruflichen Plänen und bieten umfangreiche Angebote zur Gesunderhaltung, z.B. GesundheitsTicket Plus.

Das Herzzentrum ist sehr sportlich.

Sadık Taştan: Genau. Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter werden nicht nur beruflich integriert. Sie können auch in ihrer Freizeit Anschluss finden, wenn sie das möchten. Wir bieten viele Aktivitäten an, mit denen neben dem Spaß an der Gemeinschaft auch die Herzgesundheit gefördert wird. Mit Corona ist das anders, aber in der Vergangenheit haben wir am Firmenlauf teilgenommen, sind beim Drachenbootrennen gestartet und haben 2019 als Team erstmalig beim Tough Mudder mitgemacht. Diesen Extremhindernislauf gemeinsam zu meistern, war eine tolle Erfahrung. Seit fünf Jahren haben wir unsere Laufgruppe und mit Pit Bittermann einen tollen Trainer. Der Profileichtathlet Artur Beimler zeigt uns, wie man sich professionell dehnt. Diese Angebote sind offen für alle Mitarbeiter. Wir freuen uns über jeden neuen Mitläufer und hoffen, im nächsten Jahr wieder mehr machen zu können.

 Worin sehen Sie derzeit die größten Herausforderungen?

Sadık Taştan:  Wir zählen die Stunden, bis wir wieder alle Patienten behandeln dürfen, die Behandlungsbedarf haben. In der aktuellen Situation mit Corona ist das schwierig, weil viele Kardiologische Praxen derzeit nur beschränkt leistungsfähig sind und die Patienten nicht einweisen können. Leider kommen viele Patienten, die Behandlungsbedarf haben, zu spät oder gar nicht ins Krankenhaus, auch weil sie wegen Corona Angst vor einem Krankenhausaufenthalt haben. Diese Angst ist rational zwar unbegründet, aber sie wird empfunden und sie wirkt sich aus.

Prof. Dr. Dirk Fritzsche: Wir hoffen, dass mit der Einführung eines Impfstoffs auch die Angst vor einer Infektion abklingt. Trotzdem liegt unsere Auslastung immerhin bei 85 Prozent. Sonst sind es zwar 110 Prozent, doch im Vergleich zu anderen Häusern sind wir in der Kardiologie und der Herzchirurgie in der derzeitigen Situation verhältnismäßig gut ausgelastet.  

Sadık Taştan: Eine Herausforderung ist die Einführung des PDMS – des  Patientendatenmanagementsystems. Es handelt sich hierbei um eine Investition von etwa einer Mio. Euro. Mit dem PDMS wird die gesamte Dokumentation der Behandlungsdaten digitalisiert. Alle Aufzeichnungen zur Erkrankung und Behandlung, die Verlaufskurve und die Medikation sind auf einen Blick und immer aktualisiert abrufbar.

Manuela Lehmann: Die Einführung des PDMS ist erst einmal sehr aufwendig, weil alle Patientenaufzeichnungen von der Papier- in die Digitalform gebracht werden müssen. Aber im Ergebnis gibt es allen Seiten mehr Sicherheit und ermöglicht einen schnellen Einblick in die Akte, sowohl für die Pflegekräfte als auch für die Ärzte. Es soll Dokumentationssicherheit bringen, Entlastung für die einzelnen Berufsgruppen und im Endeffekt mehr Zeit für die Patienten.

Zahlen und Fakten zum Sana-Herzzentrum Cottbus
… hier sind 333 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in mehr als 30 Berufen beschäftigt
… seit der Gründung am 6. Juni 1995 wurden mehr als 85.000 Patienten behandelt
… mehr als 30.000 Eingriffe mit der Herzlungenmaschine
… mehr als 3.000 minimalinvasive Prozeduren zum Ersatz der Aortenklappe
… 2020 ausgezeichnet als Deutschlands beste Thorax- & Herzchirurgie durch das F.A.Z. Institut
… 2020 ausgezeichnet in der Fokus-Liste TOP Nationales Krankenhaus

Wie stehen Sie der Gründung der Medizinischen Fakultät an der BTU gegenüber?

Sadık Taştan: Das ist definitiv das Zukunftsprojekt für Cottbus und die Lausitz. Wir wollen uns unbedingt einbringen und haben mit der Herzchirurgie die notwendige Fachdisziplin, die jede Universität mit an Bord haben muss. Dazu kommt unsere Kompetenz auf dem Gebiet der Kardiologie, beispielsweise mit der TAVI.

Prof. Dr. Fritzsche beschreibt, warum das Herzzentrum so einen großen Zuspruch bei Mitarbeitern und Patienten hat. Foto: The Schwartzman P. Vanderbuilt

Prof. Dr. Dirk Fritzsche: Die Gründung der Medizinischen Fakultät an der BTU wurde per Strukturstärkungsgesetz beschlossen. Es gibt eine hochrangig besetzte Expertengruppe mit Prof. Karl Max Einhäupel – ehemaliger Vorsitzender des Wissenschaftsrates und bis 2019 Vorstandsvorsitzender der Charité Universitätsmedizin Berlin – an der Spitze. Dieses Gremium soll die Ziele und Schwerpunkte einer staatlichen medizinischen Fakultät in Brandenburg festlegen.  Eine kleine, feine Fakultät in der Lausitz zu etablieren, ist ein erstrebenswertes Ziel. Es ist nicht das Anliegen, mit den großen Universitätskliniken zu konkurrieren, sondern auf innovative Ideen zu setzen. Es gab schon erste Kontakte mit der neuen BTU-Präsidentin Prof. Gesine Grande, die sehr offen und interessiert ist. Wir wollen mit all unserer Kraft an der Taufe und Gründung der Medizinischen Fakultät mitwirken.       

Sadık Taştan: Dabei können wir auf die Erfahrung der Sana-Kliniken AG  zurückgreifen, die solche Projekte u.a. in Dresden erfolgreich etabliert haben. Die Expertenkommission will bis Mitte 2021 ihren Bericht vorlegen und ich erwarte ein sehr weitsichtiges Konzept.

Welche größeren Anschaffungen sind geplant?

Sadık Taştan: Der Patientenaufenthalt- und wartebereich wird bis Mitte nächsten Jahres modernisiert, damit sich Patienten und Besucher noch freundlicher empfangen fühlen. Mit 25 Jahren ist ein Gebäude zwar nicht alt, aber wir wollen  unseren Spitzenplatz in der Medizin auch baulich zeigen. Der Qualitätsanspruch in der Medizin steigt zu Recht und die Aufgabe von Ärztlichem Direktor, Pflegedirektor und Geschäftsführer ist es, gemeinsam zu sehen, wie wir bei dieser Entwicklung in pflegerischer und medizinischer Hinsicht mitgehen bzw. voranschreiten können. Deshalb investieren wir kontinuierlich in neue Medizintechnik.

Wie begegnen Sie dem Fachkräftemangel?

Manuela Lehmann: Wir tun sehr viel dafür, damit Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu uns kommen und bei uns bleiben wollen. Wir übernehmen unsere Auszubildenden in ein unbefristetes Arbeitsverhältnis. Auch Berufsrückkehrer sind willkommen und wir profitieren davon, dass wir weiterempfohlen werden. Das zahlt sich aus.

Prof. Dr. Dirk Fritzsche: Bei uns musste seit der Gründung noch nie eine Station wegen Personalmangels geschlossen werden.

Manuela Lehmann: Stimmt. Unsere Pflegekräfte sind so qualifiziert, dass wir uns im Notfall stationsübergreifend unterstützen können. Natürlich braucht es in einem Herzzentrum spezialisierte Fachkräfte. Aber deswegen muss man nicht zwangsläufig 20 Jahre Berufserfahrung in der Herzchirurgie mitbringen. Wir freuen uns genauso über Berufsanfänger und Pflegepersonal, das sich neu orientieren möchte. Unsere Teams geben ihre Erfahrungen weiter und profitieren gleichzeitig von den neuen Kenntnissen, die beispielsweise frisch ausgebildete Fachkräfte mitbringen.    

Sadık Taştan: Wir sind gegenüber allen Pflegekräften offen. Mitunter ist dann die Einarbeitung etwas intensiver, aber da sind wir flexibel. Das ist nicht auf eine bestimmte Zeitspanne festgelegt, sondern wird individuell angepasst. Wer sich für das Herzzentrum interessiert und sich bewerben möchte, sollte es tun. Wir finden eine Lösung.

Zu den Angeboten für die Mitarbeiter zählen u.a.:
… flexible Arbeitszeitgestaltung mit Wunschdienstplan
… betriebliches Gesundheitsmanagement
… 180 Euro pro Jahr für das GesundheitsTicket Plus
… Qualitrain Mitgliedschaft
… interne und externe Fortbildungen
… Zuschuss zur Altersvorsorge, betriebliche Altersvorsorge
… Zuschuss zu Kinderbetreuungskosten
… Freistellung bei Angehörigenpflege
… familienorientierte Angebote
… Unterstützung von Sportveranstaltungen sowie Teilnahme an Sportevents

Was wäre Cottbus und die Lausitz ohne das Herzzentrum?

Prof. Dr. Dirk Fritzsche: Deutlich ärmer. Wir gehören zu den größeren Arbeitgebern und bereichern und verjüngen das Stadtbild.

Manuela Lehmann: Das Herzzentrum ist ein Aushängeschild für Cottbus. Wir haben ein großes Einzugsgebiet und die Patienten berichten in ihrer Heimat von uns. Diese hohe Patienten- aber auch Mitarbeiterzufriedenheit spricht sich rum und trägt bei zu der hohen Nachfrage weit über die Landesgrenze hinaus. Wir hören das wirklich von Patienten, von Angehörigen und von Leuten aus dem privaten Umfeld. Wir stehen für Qualität, Menschlichkeit und Zuwendung. Es macht mich sehr stolz, Teil dieses engagierten Teams zu sein.

Sadık Taştan: Die Mitarbeiter des Herzzentrums waren und sind Macher. Wir sind nicht nur wichtig für die hochqualifizierte Versorgung von Herzpatienten. Wir engagieren uns auch sozial in verschiedenen Bereichen. Wenn die Cottbuser und die Lausitzer wollen, dass uns die Landeshauptstadt um etwas beneidet, dann müssen sie dem Herzzentrum weiterhin die Treue halten.

Vielen Dank für das Gespräch.

Daniela Kühn

 

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