Ausklinker – der Reiseblog gegen Fernweh Teil 16

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Hallo, wir sind Caro und Flo aus Cottbus, beide Anfang 30. Wir haben unsere Jobs gekündigt und uns aus unserem Alltag in Deutschland „ausgeklinkt“, um die Welt zu bereisen.

Wenn euch das Fernweh regelmäßig packt, dann folgt uns gerne auf diesem Blog oder auf Youtube ( (147) Travel Flo – YouTube ) bzw. Instagram ( Flo Kraft (@travel_flo_nz) • Instagram-Fotos und -Videos )

 

23.06.2023 Taipei/Taiwan

Nach knapp zwei Wochen Vietnam neigt sich unsere Besuchszeit dem Ende entgegen. Deutsche Staatsbürger dürfen maximal 15 Tage am Stück nach Vietnam einreisen, für einen längeren Aufenthalt benötigt man ein Visum, welches gute 100$ kostet.
Das haben wir uns gespart, auch wenn wir gerne noch mehr von dem Land – insbesondere vom Norden Vietnams gesehen hätten. Aber da dies auch für Laos und teilweise Kambodscha gilt, ist das ja nur ein weiterer Grund nochmal vorbeizuschauen.

Während wir schon am frühen Nachmittag in den Flieger steigen, geht es für Basti und Jakob erst am Abend los. Es waren auf jeden Fall zwei sehr witzige Wochen mit den Beiden und wir sind uns sicher, sie sehen das ebenso. Unser nächster Stopp lautet Taiwan. Eigentlich gar nicht auf der Liste der zu bereisenden Länder gewesen, entschieden wir uns doch zu einem Besuch, da es leider durchaus sein könnte, dass man in näherer Zukunft dort nicht mehr so schnell hinkommt. Sollte China die kleine Insel erobern wollen, wäre es mit der Demokratie und Freiheit Taiwans vorbei.

Gleichzeitig müssen wir zugeben, dass die Erwartungen sehr gering sind – nicht aus Vorurteil, eher weil wir von Hongkong bereits sehr enttäuscht waren und wir erwarten, dass uns in Taiwan ähnliches erwartet. Kurz nach der Ankunft beschäftigt uns eine ganz andere Problematik. Auf dem Weg zum Hotel bemerkt Flo, dass er die Drohne im Flieger liegen gelassen hat (Flo lässt gerne mal was liegen). Und noch schlimmer: Wir haben uns die Simkarte für das Handy sparen wollen, da wir nur drei Tage hier sind, daher können wir unterwegs nicht einmal anrufen. Echt Mist.

Die Stimmung ist natürlich im Keller, aber es hilft ja alles nix. Im Hotel angekommen wird fieberhaft nach einer Möglichkeit gesucht, an eine Simkarte ranzukommen, mittlerweile ist es fast 22 Uhr und die Chance, heute noch was zu erreichen, schwindet mit jedem Moment – morgen ist Samstag, wer weiß, ob da dann überhaupt jemand zu erreichen ist, von Sonntag gar nicht zu reden. Und am Montag wollen wir bereits weiterfliegen. Es eilt also.

Alle Bemühungen sind jedoch vergeblich. Wir kriegen keine Simkarte organisiert und so greifen wir nach dem letzten Strohhalm: E-Mails schreiben. Flo checkt noch die Reiseroute des Fliegers aus – er befindet sich bereits wieder auf dem Rückweg nach Hanoi…. hoffentlich wurde die Drohne vorher entdeckt und nicht erst in Vietnam.

Jetzt heißt es nur noch warten…. schöne Scheiße! 🙁

Am Abend bekommen wir tatsächlich aus Hanoi noch eine Rückmeldung: Keine Drohne gefunden. Ob das jetzt ein gutes Zeichen ist, das sei mal dahingestellt. Vielleicht wurde sie auch eingesteckt….

24.6.2023 Taipei/Taiwan

Am nächsten Morgen spricht Flo gleich die Rezeptionistin an und erklärt unser Problem. Glücklicherweise ist sie sehr hilfsbereit und ruft direkt bei der Lost and Found Nummer des Flughafens in Taipei an – geht natürlich keiner ran, Samstag früh 8 Uhr – wäre auch zu schön gewesen. Immerhin versteht sie die chinesischen Bandansagen – wir wären da total aufgeschmissen. Und noch während Flo sich fertig macht, um direkt zum Flughafen zu fahren, kommt sie nochmal mit ihrem Telefon vorbei – sie hat nochmal angerufen und tatsächlich einen Ansprechpartner erreicht, der sogar Englisch spricht! Doch das Glück währt nicht lange – nach wenigen Momenten bricht das Gespräch ab – Akku des Telefons leer…. DAS KANN DOCH NICHT WAHR SEIN!

Also verfolgt Flo den ursprünglichen Plan: Direkt zum Flughafen fahren – knapp 1 ½ Stunden. Aber das wird vermutlich die beste Möglichkeit sein – merkt euch grundsätzlich: Wenn ihr von anderen Leuten etwas benötigt/haben wollt – versucht als letztes Mittel einfach direkt zu eurem Ansprechpartner zu gehen – seid ihr erst einmal vor Ort, ist es viel schwieriger, euch abzuwimmeln. Das gilt auch innerhalb Deutschlands z.B. bei Ämtern – ihr glaubt gar nicht, was alles geht, wenn das Problem (ihr) bei dem Sachbearbeiter auf der Matte steht. Und so ist es auch hier – Flo fragt sich am Flughafen kurz durch und nach kurzer Zeit steht er vor einem Mitarbeiter von EVA-Air, der, man glaubt es kaum, tatsächlich bestätigt, dass sie was gefunden haben.

Natürlich sind wir überglücklich, als wir die Drohne wieder in den Händen halten. Glück gehabt, dort waren nämlich noch alle Aufnahmen aus Vietnam gespeichert…. Schade ist natürlich, dass mehr als der halbe Tag dafür draufgegangen ist – wodurch wir jetzt nicht mehr so viel von Taipei sehen werden.

Ein bisschen Sightseeing kriegen wir aber doch noch hin. Am besten eignet sich dafür das gut ausgebaute U-Bahn-Netz der Stadt. Unser erster Anlaufpunkt ist das Ximen-Viertel im Stadtzentrum, welches sehr beliebt bei Touristen ist und das merkt man auch.

 

Überall blinken bunte LED-Reklamewände und es ist höllisch voll und laut. So ein bisschen Vorgeschmack auf Südkorea und Japan. Für einen kurzen Besuch lohnt es sich aber auf jeden Fall.

Danach meldet sich der Hunger. Und wo kann man in Asien grundsätzlich gut und günstig etwas zu essen bekommen? Natürlich auf den Nachtmärkten, die es in jeder größeren Stadt gibt, also natürlich auch hier.Der größte und berühmteste unter ihnen ist der Shilin-Nightmarket, etwas weiter im Norden der Stadt und wie erwartet ist auch hier die Hölle los – dachten wir, dass in Vietnam viel los sei, dann lasst euch gesagt sein, dass dies gar nichts ist im Vergleich zu Taiwan.

Wir werden Food-fündig auf dem Shilin-Nightmarket.

Und noch was zu den Taiwanesen. Unsere Befürchtungen, dies könnte ein Hongkong 2.0 werden, bewahrheiten sich in keiner Weise – im Gegenteil. Man begegnet uns sehr aufgeschlossen und extrem höflich, man hat das Gefühl, dass man sich sehr freut, Touristen begrüßen zu dürfen. Ein absoluter Kontrast zu Festlandchina. Das Essen ist verhältnismäßig günstig und sehr lecker.

Und noch ein Satz zu unserem Hotel (Journey Inn, Taipei): Wir haben auf unserer Reise selten ein so sauberes und schönes Zimmer gehabt – zu einem guten Preis. Können wir vorbehaltlos empfehlen.

25.6.2023 Taipei/Taiwan

Taiwan ist jetzt nicht die klassische Anlaufstelle für Touristen – auch wenn wir das nur begrenzt nachvollziehen können, denn landschaftlich hat die Insel sicher viel zu bieten und auch wenn Taipei nun keine Perle ist: Die Menschen sind dermaßen freundlich, wir sind wirklich begeistert und erfreut.
Allerdings stehen wir vor einem Problem: Europäisches Frühstück ist in Asien jetzt nicht unbedingt typisch – und hier noch weniger. Und zu unserer Überraschung haben am Sonntag die meisten Cafés geschlossen. Die geringe Auswahl schrumpft also nochmal.

Am Ende wird es ein Brunch – also weniger das Angebot, eher, dass wir uns entscheiden, schon was Warmes zu Essen und damit das Frühstück und Mittagessen zusammenzuwerfen. Spart außerdem ein bisschen Kohle.

Danach besuchen wir Huashan 1914 Creative Park – lohnt sich jetzt nicht so sehr, wir hatten eigentlich Streetart erwartet, aber am Ende stellt sich heraus, dass dies ältere Lagerhallen sind, in denen teilweise nur Spielzeug verkauft wird. Einige Händler bieten allerdings auch echte Schätze an, kann man also besuchen, muss man nicht.

Die Taiwanesen stehen total auf … traurige dicke Mietzen-Plüschtiere?!

Am Nachmittag möchten wir dann zum Wahrzeichen Taiwans – den 101 Taipei Tower – einst das höchste Gebäude der Welt, wirkt er schon aufgrund seiner Architektur noch immer eindrucksvoll.

Unter dem Tower befindet sich natürlich eine Mall, durch die wir kurz hindurchschlendern. Prada und Gucci reihen sich aneinander, für unsere Geldbörse und Geschmack definitiv uninteressant. Jetzt im Ernst: Wer gibt 5000$ für eine Handtasche aus? Wir würden selbst auf dem zweiten Blick keinen Unterschied zu einer Tasche von H&M für 10 Euro ausmachen können. Aber irgendwer muss das ja kaufen…

Schon eine ordentliche Hausnummer…

Für den Tower zahlen wir beide zusammen knapp 35 Euro Eintritt, die sich teilweise lohnen. Die Aussicht ist beeindruckend und man bekommt nirgends einen besseren Überblick über die Stadt. Auch wird anschaulich erklärt, wie man ein solches Gebäude in ein Vulkan-/Erdbebengebiet baut, ohne dass es gleich in sich zusammenfällt (Physik, Baby!) und die Aufnahmen vom Silvesterfeuerwerk sind ebenfalls beeindruckend. Kann man also ruhig machen.

Das riesige Pendel, welches den Tower ständig zurück ins Gleichgewicht bringt.

Blick vom Tower auf Taipei.

26.05.2023 Seoul/Südkorea

Goodbye Taiwan – du hast uns trotz des kurzen Aufenthaltes sehr gut gefallen. Und wir hoffen ehrlich, dass die chinesische Regierung noch lange Zeit die Finger von euch lässt.

Es wäre den Taiwanesen nur zu wünschen, dass sie ihre Freiheit und Demokratie behalten dürfen, im direkten Vergleich Hongkong vs. Taiwan schneidet Festlandchina nämlich ziemlich mies ab. Und auch wenn die chinesische Propaganda gerne auch bei uns im Westen den Eindruck vermittelt, Taiwan sei doch eigentlich ein Teil von China – die Taiwanesen sehen das ein wenig anders – die haben so gar keinen Bock auf Xi Jingping und seine Bande. Also: Finger weg von Taiwan!

Weiter geht es nach Südkorea (welches übrigens auch von einem dicken Kleinkind bedroht wird, nur heißt das nicht Xi sondern Kim und der Haarschnitt sieht halt noch bekloppter aus). Wir freuen uns tatsächlich sehr auf Südkorea und haben eine ziemlich hohe Erwartungshaltung von vielen blinkenden Lichtern und LEDs auf den Straßen und einer technisch fortgeschrittenen Gesellschaft.

Die Ankunft verläuft aber komplett anders als gedacht.

Der Flughafen in Incheon ist ziemlich unübersichtlich und obwohl “erst” 10 Uhr abends, ist bereits fast alles geschlossen. Trotzdem schaffen wir es noch, einen tragbaren Wifi-Router zu kaufen – damit sparen wir uns die Simkarten fürs Handy. Diese Geräte sind echt praktisch: Man mietet sie für ein paar Tage und gibt sie bei Ausreise einfach wieder ab. Schaltet man sie ein, liefern sie Wifi für mehrere Geräte gleichzeitig, egal wo man sich befindet. Der Akku soll bis zu 6 Stunden halten und 10 GB Datenvolumen am Tag sind kostenlos. Echt praktisch die Dinger.
Als nächstes müssen wir die 50 Kilometer nach Seoul zurücklegen, sollte eigentlich kein Thema sein, Ticket kaufen und fertig. Denkste… wir müssen mit Bargeld zahlen – hätten wir so niemals gedacht… und damit fangen die Probleme erst richtig an: Am Flughafen gibt es in der Regel ATMs wie Sand am Meer – so auch hier. Blöderweise werden die nur abends abgeschaltet (what?!).

Flo schafft es dann tatsächlich doch noch, irgendwo ein paar Won aufzutreiben, schnell Tickets gekauft und dann sitzen wir um kurz nach halb 12 im letzten Zug nach Seoul City. Ansonsten hätten wir ein Taxi nehmen müssen.
Am Hauptbahnhof müssen wir umsteigen und haben dafür nur wenige Minuten Zeit, auch hier fährt gegen 1 Uhr die letzte Bahn und das U-Bahnnetzwerk ist freundlich ausgedrückt unübersichtlich, gleiches gilt für die Beschriftungen und Beschilderungen. Echt deutlich schwieriger als gedacht und sehr überraschend.

Zu allem Überfluss funktioniert Google Maps nicht richtig und so schaffen wir es in letzter Sekunde, unsere Bahn zu erwischen. Uff…. Es ist kurz vor 2 Uhr, als wir unsere Unterkunft erreichen – ein kleines Zimmer im Insa-Dong Viertel, welches bekannt für Restaurants und Bars ist und schön zentral liegt.
Unser Zimmer ist ziemlich klein und beinahe komplett in Rosa gehalten – und wir sind uns nicht ganz so sicher, ob die Räumlichkeiten nicht auch als Stundenhotel genutzt werden… naja, es ist sauber und das zählt.

Bunt, bunter, Insa-Dong-Viertel!

27.06.2023 Seoul/Südkorea

Achtung: Nerdalarm!

Eine der Gründe, warum wir nach Südkorea wollten, ist das PC-Game League of Legends. Ja, richtig gelesen. Wir sind beide große Fans von dem Spiel und schauen sogar die Weltmeisterschaften beim Public Viewing in Deutschland, auch, wenn wir kein Team besonders favorisieren, so fiebern wir regelmäßig mit den ebenso regelmäßig schlecht abschneidenden Europäern mit.

In Korea ist LoL kein Spiel.

Ein Gebäude in Seoul wurde sogar nach dem berühmtesten (und besten) Spieler benannt – der Fakertower und erfolgreiche Zocker haben hier den Stellenwert von Popstars und Fußballern bei uns. Klingt komisch und ist auch schwer nachzuvollziehen, aber die Koreaner lieben ihre Gamer. Und so ist es nicht verwunderlich, dass es sogar Arenen gibt, bei denen Zuschauer live ihren Idolen zuschauen können. Und wie es der Zufall will (hehe) befindet sich der LoL-Park – die Hauptarena des Landes nur einen Steinwurf von unserer Unterkunft entfernt. Wie praktisch aber auch, also nichts wie hin.

Ein echter Fan muss einfach dorthin…

Als Fan ist der Besuch unserer Meinung nach ein Muss – der Merchandise Store ist hingegen enttäuschend klein. Aber gut, wir haben sowieso kaum Platz in den Rucksäcken und vielleicht ist das auch ein Zeichen, nichts zu kaufen. Dafür entscheiden wir uns, ein Spiel in der Arena anzuschauen, Karten müssen online gekauft werden, frühestens 48 Stunden vor Spielbeginn. Kriegen wir hin. Falsch gedacht… naiverweise hatten wir angenommen, dass man die einfach so wie bei Eventim kaufen kann – ist aber nicht so… zwar gibt es eine Webseite, die ist jedoch extrem unübersichtlich. Und die Karten sind sowieso nach wenigen Sekunden ausverkauft. Wahnsinn… Naja, man kann nicht alles haben.

Nach dem Besuch in der LoL-Arena fahren wir mit dem Bus zum historischen Bukchon-Hanok Village. Haut uns jetzt ehrlich gesagt nicht aus den Socken. Einige Gebäude mögen historisch sein, aber unterm Strich enttäuscht das Viertel dann doch. Nur der Besuch eines traditionellen Teehauses versprüht ein wenig Flair von Authentizität. Ansonsten: Klassischer Touriaufriss.

So sieht ein traditionelles Haus in Seoul aus.

…und so ein traditionelles Teehaus.

Gleiches gilt in weiten Teilen für die Insa-Dong-Street, durch die wir auf dem Rückweg schlendern. Hat ungefähr den Charme der Frankfurter Zeil, lohnt nicht wirklich.

Am Abend gehen wir dann in unserem Viertel noch lecker Korean-BBQ essen – für stattliche 60 Euro! Das sind schon etwas andere Preise als in Kambodscha – schmeckt aber köstlich und ist auf jeden Fall eine Erfahrung wert.

Und noch etwas beobachten wir: Koreaner sind absolut feierwütig. Obwohl es gerade mal Dienstag ist, sind die Clubs und Bars voll und nicht nur beim Feiern geben die Koreaner Gas – gleiches gilt für das Trinken. Wir sind tatsächlich ziemlich überrascht und auch teilweise vom Alkoholkonsum echt geschockt. Hätten wir bei Asiaten so nicht erwartet.

28.06.2023 Seoul/Südkorea

Vielleicht kennt ihr das – nach einigen Tagen in der Großstadt wird man dem Trubel und den Menschen überdrüssig. Es ist laut, hektisch und stressig. Und dann möchte man einfach raus – im wahrsten Sinne des Wortes. Genau dies ist bei uns heute der Fall – Asien und die Städte sind ja ganz nett, aber wir sind beide keine richtigen Stadtkinder.

Daher sieht unser Plan für heute so aus, dass wir mit dem Cable Car hoch zum Seoul Tower fahren, der auf einem begrünten “Berg” im Stadtzentrum liegt. Vom Gipfel aus führen diverse Wege durch Parks und Wäldchen wieder in die Straßenschluchten, genau das richtige, wenn man statt 8 Stunden wandern in den Bergen der Umgebung nur 2-3 Stunden spazieren möchte.

Der Tower an sich lohnt sich gar nicht. Weder ist er besonders schön, noch ist die Aussicht was Besonderes. Oben auf dem Gipfel ist auch jede Menge los, von Erholung keine Spur. Einzig interessant sind die vielen Tausend “Liebesschlösser”, die hier überall hängen, ähnliche Phänomene gibt es auch bei uns in Europa. An einigen Orten müssen die Schlösser sogar regelmäßig entfernt werden, da sie die Statik von Brücken beeinträchtigen.

So viele Liebes-Schlösser, dass man Bäume daraus bauen kann.

Besser wird es aber auf dem Weg nach unten – wie erwartet ist es hier viel ruhiger, weil die meisten Besucher nur auf den Gipfel fahren, Fotos machen und dann mit dem Cable Car wieder runterfahren. Tatsächlich genießen wir die Ruhe und grüne Oase.

Blick auf Seoul.

Nach einigen Stunden der Erholung sind wir dann auch bereit, uns wieder ins Getümmel zu stürzen. Unser nächstes Ziel ist der Myeong Dong Nightmarket, bekannt für sein Streetfood. Und was sollen wir sagen? Es wird nicht zu viel versprochen: Wer hier nicht satt wird, der ist selbst schuld. Und auch wenn wir bereits einiges an Streetfood gesehen und probiert haben, hier finden wir auch ein paar neue Leckerbissen.

Während Caro sich an einen Veggiepancake heranwagt, probiert Flo einen koreanischen Fishcake. Auf die Frage nach spicy or not spicy hätte er wohl besser die sanftere Variante gewählt oder aber spätestens beim Lachen der Verkäuferin hellhörig werden sollen. Die Schärfe grenzt an Körperverletzung!

 

Streetfood in Asien ist einfach ein MUSS!

Außerdem probieren wir noch Tteokbokki (Schupfnudeln aus Reis in pikanter Tomatensauce), frittierte Krabben am Stück (keine Shrimps, richtige Krabben), Mango-Mochis und Puddingdessert in Blätterteig in Fischform. Echt lecker!

Außerdem kauft Caro noch Gesichtsmasken mit Schneckenschleim… klingt komisch – ist es auch.

Abends entscheiden wir uns für einen Besuch in einem K-Pop Club. Auch hier bestätigt sich der erste Eindruck, dass die Koreaner absolut feierwütig sind. Es ist Mittwochabend und hier geht es mehr ab als in deutschen Klubs. Lange halten wir die gewöhnungsbedürftige Musik nicht aus, auch wenn wir auf mehrere Drinks eingeladen werden (wir sind beinahe die einzigen Europäer vor Ort und irgendwie finden die Koreaner das sehr witzig). Auch hier gilt: Kann man machen – muss man nicht, war aber witzig.

29.06.2023 Seoul/Südkorea

Unser letzter Tag in Korea ist von Regen geprägt. Also wirklich Dauerregen, teilweise in Form von Bindfäden. Das Gute an Korea: Es gibt überall nette Cafés mit Steckdosen, in denen man arbeiten kann. Man ist darauf eingestellt, dass man dort mit einem Laptop sitzt und arbeitet. Bedeutet, dass wir kein schlechtes Gewissen haben müssen, wenn wir stundenlang am Blog und Tagebuch arbeiten und dabei nur 2 Kaffees trinken, was anderes ist auch kaum möglich bei diesem Mistwetter.

Morgen früh fliegen wir schon weiter nach Japan – auch hier freuen wir uns sehr, auch wenn wir Großstädte mittlerweile echt ein wenig überdrüssig sind.

Am frühen Abend suchen wir nochmal die LoL-Arena auf – dort wird ein Spiel übertragen und wer weiß, vielleicht gibt es ja ungenutzte Tickets…. Dem ist leider nicht so, aber trotzdem ist es ein Erlebnis der besonderen Art. Die jeweiligen Spieler der Teams werden angefeuert wie bei uns in Europa so mancher Superstar – wirklich irritierend aber auch gleichzeitig witzig.

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