Ausklinker – der Reiseblog gegen Fernweh Teil 12

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Hallo, wir sind Caro und Flo aus Cottbus, beide Anfang 30. Wir haben unsere Jobs gekündigt und uns aus unserem Alltag in Deutschland „ausgeklinkt“, um die Welt zu bereisen.

Wenn euch das Fernweh regelmäßig packt, dann folgt uns gerne auf diesem Blog oder auf Youtube ( (147) Travel Flo – YouTube ) bzw. Instagram ( Flo Kraft (@travel_flo_nz) • Instagram-Fotos und -Videos )

27.4.2023 Kuala Lumpur/Malaysia 

Nachdem wir gestern ziemlich spät in Kuala Lumpur angekommen sind und die Einreise super lange brauchte, haben wir zunächst Schlaf nachzuholen gehabt. Und das funktionierte in unserer Unterkunft wahnsinnig gut.  

Anders als für uns üblich, haben wir für unseren dreitägigen Aufenthalt ein Airbnb gebucht, 41 Euro die Nacht ist an sich schon günstig, dafür gibt es eine Wohnung im 26. Stock eines nigelnagelneuen Hochhauses, inklusive Blick auf die Petronas Towers und Funkturm vom Zimmer aus, Dachterrasse (mit Pool) und 100 anderer Dinge inklusive. Und von ganz oben haben wir auch einen Blick auf das zweithöchste Gebäude der Welt, den PNB 118, dessen Spitze fast 600 Meter in den Himmel ragt. Einfach der Hammer das Teil und wir sind so begeistert, dass wir uns sehr viel Zeit lassen, bis nachmittags die Wohnung verlassen und ein paar neue Klamotten kaufen. Die T-Shirts aus Europa haben in den letzten Wochen auf Bali besonders gelitten und es muss Ersatz her. Und in Malaysia sind solche Sachen eben preiswert, selbst in der Hauptstadt. So gibt es für insgesamt 50 Euro drei neue Shirts, 2 kurze Hosen und 1 Paar Nikeschuhe – kann man nicht meckern. 

Ausblick von der Dachterrasse – Wahnsinn!

Am Abend besuchen wir dann das (noch) Wahrzeichen von Kuala Lumpur – die Petronas Tower, die nicht durch ihre Höhe, sondern durch das viele Licht so beeindruckend wirken. Etwas verstörend: Vor den Towern bieten ganz viele „Fotografen“ an, mit ihren Handys Bilder von Besuchern zu knipsen, natürlich gegen einen gewissen Aufpreis. Möchte man das nicht, sondern mit seinem eigenen Handy Fotos machen, so stellen sie sich extra ins Bild. Super unfreundlich und leider bleibt es nicht bei dieser einen Negativerfahrung in diesem Bereich hier in Malaysia. 

Die Petronas Towers – Wahrzeichen der Stadt.

28.4.2023 Kuala Lumpur/Malaysia 

Das zweite Wahrzeichen von KL, wie die Stadt auch genannt wird, sind die Batu Caves mit ihren bunten Treppen. Doch schon die Fahrt dorthin verläuft recht abenteuerlich, da es in der Stadt vier verschiedene Anbieter für den Nahverkehr gibt, für die man an unterschiedlichen Orten seine Tickets kaufen muss. Grundsätzlich ist der Nahverkehr hier extrem günstig, aber bei Weitem nicht so gut organisiert wie in Singapur.  

So benötigen wir unfassbare 3 Stunden reine Zugfahrt (für 6 Euro) zu den Batu Caves und wieder zurück und offen gesagt, finden wir die jetzt nicht so umwerfend. Es ist unfassbar dreckig, es stinkt nach Vogelkot und die Höhlen sind nicht wirklich schön. Da ist der Blick von außen deutlich lohnenswerter. Unterm Strich lohnt sich der Aufwand nicht, es sei denn man fährt mit einem Grab (das asiatische Uber) in 20 Minuten aus dem Zentrum hin und wieder zurück – kostet insgesamt 4 Euro mehr als die öffentlichen Verkehrsmittel.

Langwierige Anreise zu den Batu Caves.

Morgen reisen wir dann auch schon weiter nach Georgetown – abschließend können wir sagen, dass KL einen Zwischenstopp wert ist, aber mehr nicht. Gezielt hierher reisen muss man wirklich nicht.   

29.4.2023 George Town/Malaysia 

Wir geben unser schönes Airbnb auf und tauschen es zunächst gegen einen Bus ein, der uns nach Georgetown bringen soll. Die Fahrt soll eigentlich 5 Stunden dauern, wir brauchen am Ende mehr als 6 ½ Stunden, was jetzt hier in Südostasien noch unter pünktlich zu verbuchen ist.  

Etwas, das uns in KL und leider auch in Malaysia grundsätzlich sehr negativ auffällt: Die Menschen hier sind ziemlich unfreundlich. Also jetzt wirklich – es wird gedrängelt, geschubst (in den U-Bahnen), im Restaurant, genauer gesagt, wenn wir uns einen Kaffee/Tee organisiert haben, hatten wir bisher immer das Gefühl, wir stören und man möchte uns loswerden. Vielleicht sind wir da einfach von Bali, Fidschi, Australien, Neuseeland und Singapur verwöhnt – aber es fällt sehr auf, dass die Malaien bisher nicht durch ihre Gastfreundschaft auffallen – im Gegenteil, wir fühlen uns beinahe ein wenig an Deutschland erinnert.  

Zwar wird unser Eindruck in Georgetown ein wenig revidiert, aber es bleibt ein fader Beigeschmack – Malaysia – bisher keine Empfehlung unsererseits.  

Georgetown – wie der Name vermuten lässt, durch die Briten gegründet, atmet ein wenig die Überreste des British Empire und wirkt auf den ersten Blick wie ein Mashup zwischen Großbritannien und China. Die Stadt zählt zum UNESCO-Kulturerbe und gefällt uns auf den ersten Blick viel besser als KL. Nicht nur sind die (meisten) Menschen freundlicher, auch ist es sauberer – aber dafür auch teurer – der Ort ist nicht nur bei westlichen Touris beliebt, auch Malaien machen hier Urlaub. Und dementsprechend ist hier echt viel los. 

Die alte Feuerwehr in Georgetown. Den Kolonialstil bemerkt man in der ganzen Stadt.

Unser Hostel hat auch einen besonderen Charme – so kann man es positiv ausdrücken, negativ könnte man sagen, es ist in die Jahre gekommen, da es in einem alten Kolonialbau untergebracht ist und die Einrichtung teilweise noch aus der Zeit zu stammen scheint. Die Wände sind aus dünnem Holz, es gibt drei Zimmer und man hört alles! Dusche und Klo befinden sich außerhalb.  

Aber es gibt eine Hostelkatze und Antiquitätenladen – wir entscheiden uns für den besonderen Charme, auch wenn zu unserer letzten Unterkunft der Unterschied gewaltig ist (preislich gar nicht so, 31 Euro kostet hier die Nacht).  

30.4.2023 George Town/Malaysia 

Eigentlich wollten wir am letzten Tag im April das Städtchen erkunden und die vielen engen Gassen und die Street-Art fotografieren. Daraus wird aber nur begrenzt was, denn es ist so heiß, dass man es einfach nicht aushält – laut Thermometer gefühlte 42°! Das ist für uns einfach zu heftig und so flüchten wir uns nach einer ¾ Stunde in ein Café – dort ist es angenehmer – von dort aus machen wir dann kleine „Ausflüge“ nach draußen, um uns dann wieder im Café abzukühlen. Einfach irre diese Hitze und echt kein Spaß, wirklich nicht, weil man echt den ganzen Tag im Grunde Drinnen verbringen muss. 

Streetart in Georgetown:

 

Abends kühlt es dann ein wenig runter, was vorrangig an dem Regen liegt, und wir gönnen uns noch einen richtig guten Falafel – den besten, seitdem wir Deutschland verlassen haben. Kleiner Hinweis am Rande: In vielen Restaurants kann man nur mit Bargeld zahlen und die Mindestabhebemenge an den Geldautomaten beträgt scheinbar 200 MYR – beides hat Flo schmerzlich herausfinden müssen, nachdem er insgesamt 11 verschiedene Automaten angesteuert hat und dabei durch die halbe Stadt rennen musste. 

Und noch etwas. Wir wissen einfach mittlerweile, dass Tierwohl in Südostasien leider keine Rolle spielt und selbiges wird auch wieder in unserer Unterkunft klar. Die arme Katze ist nämlich den ganzen Tag über angebunden. Man muss wirklich kein Genie sein, um zu erkennen, dass das einfach nur Tierquälerei ist. 🙁 

1.5.2023 Hat Yai/Thailand 

Wenn man an Thailand denkt, dann ist die Stadt Hat Yai nicht unbedingt der erste Ort, der unbedingt in den Sinn kommt und auch wir hätten bestimmt davon nicht weiter gehört, wenn wir dort auf unserem Weg nach Koh Phangan nicht zufällig übernachten würden. Der Weg dorthin gestaltet sich allerdings ziemlich abenteuerlich, da wir am Pick-Up-Point ankommen und es ist einfach niemand vor Ort und wir sind vollkommen allein. Ziemlich schnell macht sich ein ungutes Gefühl breit, heute ist immerhin der 1. Mai und da wir nicht direkt bei dem Unternehmen, sondern über einen Zwischenhändler online gebucht haben, kommt schnell der Verdacht auf, der Bus kommt gar nicht mehr.  

Kurz vor Abfahrt erscheint dann doch plötzlich unser Fahrer wie aus dem Nichts und ab da wird es entspannt. Tatsächlich stellt sich der Toyota Hiace (das ist ein großer Van) als super komfortabel heraus und später steigen auch noch weitere Passagiere hinzu. Alles gut gegangen. Und auch der Rest des Weges verläuft reibungslos. An der Grenze wird unser Gepäck auf malaysischer Seite durchleuchtet (auf der Seite Thailands ist es den Grenzern offensichtlich vollkommen wurscht, was wir einführen, hier gibt es nicht mal diese klassischen Röntgengeräte) und schon heißt es: Goodbye Malaysia – Hello Thailand! (inklusive 2 neuer Stempel für den Pass 😊). 

Wir erreichen Hat Yai am frühen Nachmittag, es ist nach wie vor irre heiß, aber wir haben Glück, denn unser Host holt uns von der Bushaltestelle sogar ab und fährt uns in ein Einkaufszentrum (das Zimmer ist noch nicht fertig und wir haben ohnehin Hunger und brauchen ganz dringend SIM-Karten – nochmals ohne machen wir nicht).  

Und obwohl wir hier nur eine Nacht verbringen, sind wir vollkommen begeistert von unserer Unterkunft, für 24 Euro/Nacht können wir absolut nicht meckern. Es ist sauber, modern und die Besitzerin unfassbar freundlich. Günstig ist auch das Essen außerhalb, auch wenn die Kommunikation ein wenig schwerfällt, da hier kaum Englisch gesprochen wird. Mit Händen und Füßen klappt es aber dann doch irgendwie. Als erste Erfahrung mit Thailand sind wir sehr überzeugt und freuen uns auf mehr. 

2.5.2023 Koh Phangan/Thailand 

Ziemlich früh geht es heute mit dem Bus weiter nach Koh Phangan. Fünf Stunden dauert die Fahrt zum Fährhafen, danach kommen nochmals 2 Stunden Fährfahrt obendrauf. Viel werden wir heute aber nicht sehen. Trotzdem wird der Tag ziemlich amüsant werden, auch wenn uns das zu dem Zeitpunkt noch nicht so ganz klar ist.  

Unser Host bringt uns extra früh das Frühstück vorbei – thailändisch! Bedeutet: Fisch, Dumplings, Reisbrei. Auch wenn wir nichts davon kennen und wir offen gesagt auch vollkommen überfordert sind: Kulinarisch ist es eine interessante Erfahrung, auch wenn wir sicher nicht jeden Tag so frühstücken werden.  

Den Bus finden wir dieses Mal problemlos und auch wenn wir die Zuordnung nicht ganz nachvollziehen können, sitzen wir irgendwann wieder in einem Toyota Hiace auf dem Weg nach Norden. Unser Fahrer (offensichtlich kein Thai, vermutlich Philippine), telefoniert die erste halbe Stunde ununterbrochen und irgendwann kommt der Moment, an dem unser Fahrer einen U-Turn einlegt und lauthals in einer Sprache vor sich hin schimpft.  

Offensichtlich haben wir etwas/jemanden vergessen. In einem irren Tempo rast „Stressful Steve“ – so sein neuer Spitzname – über Thailands Straßen. Verkehrsregeln und Tempolimit werden mal eben außer Kraft gesetzt und auch wenn wir zwischenzeitlich mehr als ein Stoßgebet absetzen, Steve möge uns doch bitte heile zur Fähre bringen, müssen wir neidlos anerkennen, dass wir offensichtlich einen verkannten Formel 1 Fahrer vor uns sitzen haben. Nicht nur telefoniert Steve währenddessen oder meckert einfach vor sich hin, er entgeht auch haarscharf einem Totalschaden, als er durch eine Unterführung brettert und dabei das Dach bedrohlich am Beton lang schrammt – 3 Zentimeter mehr und es wäre abgerissen worden, der Wagen ist voll besetzt – also ohnehin schon etwas tiefer gelegt, Respekt Steve, wir hätten uns das nicht getraut.  

An einem unbekannten Ort sammeln wir dann tatsächlich noch jemanden ein und ein Blick auf die Uhr sagt: Wir sind fast 1 ½ Stunden unterwegs und haben eigentlich keinen Meter zurückgelegt. Die Fähre fährt in 3 ½ Stunden, Googlemaps sagt, dass wir mindestens 4 Stunden + X brauchen werden.  

Da kennt Google aber Steve nicht. Und Steve kennt nach wie vor keine Verkehrsregeln. Selbst eine Straßensperrung kann ihn nicht davon abhalten, uns in knapp 3 Stunden zur Fähre zu bringen, entweder ist er einfach nur verrückt oder hat viel Gottvertrauen, aber irgendwie schafft er den Weg und umfährt dabei, wie gesagt, eine Unfallstelle und Polizeikontrolle. Stressful Steve – danke dafür, aber tu dir und deinen Passagieren einen Gefallen und fahr langsamer, bitte. 🙂 

Der Rest des Weges ist dagegen entspannt (beinahe schon langweilig) und wir erreichen gegen Abend unsere Unterkunft auf Koh Phangan in Haad Yao – fünf Nächte kosten uns 325 Euro – bisher unsere teuerste Unterkunft, aber es ist sauber, modern und wir haben sogar eine kleine Küche, die wir auch nutzen werden.  

3.5.2023 Koh Phangan/Thailand  

Heute ist lange Ausschlafen angesagt, bevor wir in Bubbas Roastery zum verspäteten Frühstück aufbrechen. Viel ist in dem Ort nicht zu sehen, Strand, Palmen, ein paar Restaurants. Wir sind hier an der Westküste von Koh Phangan und damit im ruhigen Teil der Insel gelandet. Nicht weiter dramatisch, bedeutet für uns Entspannung am Strand und später ein bisschen Organisation der nächsten Tage, genauer gesagt der nächsten Unterkunft auf Koh Tao. Dort kann man Tauchen lernen (nicht nur dort), aber die Insel ist dafür ziemlich berühmt und Flo hat da schon Lust drauf, das zumindest mal zu lernen. 

Ankunft auf Koh Phangan

Abends findet am Strand ein Goa/Hippiemarkt statt, der auch ein Besucht wert ist, auch wenn man nichts kaufen möchte. 

4.5.2023 Koh Phangan 

Mehr zufällig als geplant haben wir gestern rausgefunden, dass heute die berühmt-berüchtigte Full Moon Party stattfindet. Zwar gibt es weltweit tausende Ableger dieses Events, aber das Original kommt von hier – ähnlich es weltweit Oktoberfeste gibt, aber das Original stammt eben aus München. 

Und obwohl die Erwartung gegen 0 tendiert, wollen wir dem Ganzen eine Chance geben – was soll schon schiefgehen? Hohe Temperaturen, massenweise Touristen und viel Alkohol – verspricht doch spaßig zu werden (wer uns kennt, weiß, dass wir da so gar nicht darauf stehen). 

Und so sitzen wir mit einem Dutzend weiterer Besucher in einem Taxi auf dem Weg nach Haad Rin, am anderen Ende der Insel. Fast 45 Minuten dauert der Weg und als wir ankommen, ist es so wie erwartet: Voll und die Locals betrachten die Besucher als Geldautomaten.  

Aber noch sind wir ja nicht am Strand und unterwegs kommen wir an ein paar Ständen vorbei, an denen man sich mit Neonfarbe bemalen kann – das ist ziemlich cool und sieht auch tatsächlich superwitzig aus. Hier bekommen wir auch unseren ersten Eimer „Cuba Libre“ – Thailandversion, der ziemlich günstig und stark ist. Vielleicht wird es doch nicht so schlecht wie erwartet, die Stimmung ist schon mal super und wir sehen gut aus. 

Wir sind startklar!

Am Strand ist die Hölle los – im Dunkeln ist es schwer zu sagen, wie lang das Gelände eigentlich ist, aber mehr als 500 Meter werden es nicht sein. Und jeder Zentimeter ist gefüllt mit Bars und Clubs, die ihre Musik in den Nachthimmel wummern. Zwischen den Feiernden treten Feuerkünstler auf und wir müssen sagen – es ist gar nicht so schlecht, weil die Musik echt gut ist – wir sind positiv überrascht. Klar, es ist voll, sehr voll und der Müll ist eine echt üble Sache, aber es ist nicht so schlimm wie gedacht. 

Und so bleiben wir bis 3 Uhr nachts, dann holt uns das Taxi wieder ab (vorab ausgemacht), bis wir im Bett sind, dauert es aber noch bis kurz nach 4. Es war am Ende ein sehr geiler Abend, der uns positiv überrascht hat. 

5.5.2023 Koh Phangan/Thailand 

Nach einer Nacht wie gestern ist Ausruhen angesagt, leider steckt man einen solchen Partyabend nicht mehr so einfach weg wie früher.  

Unabhängig davon haben wir heute ein Jubiläum zu feiern: Wir sind seit genau 6 Monaten unterwegs, 6 Monate mit sieben besuchten Ländern und unfassbar vielen tollen Erfahrungen, Eindrücken und Erlebnissen. Es ist schwer, dass in Worte zu fassen und umso wichtiger ist dieses Tagebuch, da man dazu tendiert, diese Dinge zu vergessen. Es passiert einfach so viel in so kurzer Zeit, man ist ständig auf Achse und es ist vor allem auch anstrengend. Viel anstrengender als man sich das vorstellen kann. 

Heute ist ausruhen angesagt – und vielleicht ein bisschen Tagebuch schreiben, am Strand, kann man ja machen.

Jubiläen sind auch der Moment, die sich zur Reflexion anbieten. Was haben wir auf unseren Reisen bisher so mitgenommen? Vielleicht steht an erster Stelle Dankbarkeit. Dankbarkeit, weil wir das überhaupt machen können, nicht nur, weil wir gesund sind, sondern auch, weil wir das Geld dazu haben – und wir sind jetzt nicht reich und versuchen, sparsam unterwegs zu sein. Aber verglichen mit den Balinesen, Thais, den Menschen auf Fidschi, sind wir unfassbar reich, ist jeder Bürger Deutschlands unfassbar reich und das sollte man sich einfach mal vergegenwärtigen, gerade weil wir in Deutschland immer wieder dazu tendieren, die Dinge sehr negativ zu sehen, zu meckern, das Schlechte in den Vordergrund zu rücken. Leute, es geht uns in Deutschland UNFASSBAR gut!  

Klar, es gibt immer Länder, die etwas besser machen als wir – und das sollte man als Vorbild nehmen, aber verglichen mit dem großen Rest der Welt sind wir wohlhabend und es fehlt uns eigentlich an nichts. 

Und das führt zum nächsten Punkt der Dankbarkeit. Wir hatten einfach das Glück, in diesem Teil der Erde geboren zu werden, der Großteil dieser Menschen hatte dieses Glück nicht und dessen muss man sich einfach bewusst sein. Es gibt keinen allgemeingültigen Anspruch auf das, was wir in Mitteleuropa haben, es ist einfach reines Glück gewesen, so wie es das Pech des anderen ist, auf Bali geboren worden zu sein. 

So etwas stimmt schon nachdenklich und wir würden uns wünschen, wenn wir in Mitteleuropa einfach auch mehr Dankbarkeit zeigen würden, für alles, was wir haben, den Wohlstand und die Sicherheit. Wenn es etwas gibt, was wir auch mitnehmen, dann das: Sei dankbar für alles. Und auch ganz wichtig: Sei immer freundlich Fremden gegenüber! 

6.5.2023 Koh Phangan/Thailand 

Unseren letzten Tag wollen wir dann endlich doch einen Roller mieten, um aus dem kleinen Dorf doch noch mal herauszukommen. Die größte Herausforderung besteht dabei nicht in den Straßenverhältnissen, die sind besser als in Indonesien. Schwierig ist es dahin gehend einen Vermieter zu finden, der dich nicht über den Tisch zieht und den Reisepass (der leider als Pfand hinterlegt werden muss) einbehält oder Fantasiepreise für defekte Teile aufruft. 

Am Ende nehmen wir einen Rollerverleih, der zu einem Resort gehört – im Zweifel einfach auf das Bauchgefühl hören – und dann fahren wir ein Stückchen nach Norden zum Koh Mah Beach – eine Insel, die über ein Stückchen Sandstrand mit der Hauptinsel verbunden ist und nur bei Ebbe betreten werden kann – ein perfekter Drohnenflugort, aber leider traut sich Flo nicht, damit zu fliegen, weil die Regeln in Thailand ziemlich heftig sind und illegales Drohnenfliegen sogar mit Gefängnisstrafe geahndet werden kann. Daher bleiben uns nur die Bilder aus der Bodenperspektive.  

Wer jetzt eine Abkühlung im Meer erwartet hat, den müssen wir leider enttäuschen. Das Wasser hat Badewannentemperatur – 30° in etwa. Mehr als darin herumliegen ist leider nicht drin. 

Eine Sandbank am Koh Ma Beach.

Am Abend fahren wir mit dem Roller dann nach Thong Sala – zum Nachtmarkt. Wer schon mal in Thailand war, der wird wissen, was das bedeutet: Das große Fressen. Tatsächlich fühlen wir uns ein wenig wie die Raupe Nimmersatt, gibt es doch so viele unterschiedliche Stände und Leckereien (und auch weniger leckere Dinge) für einen schmalen Taler zu essen. Am Ende rollen wir mehr nach Hause, als dass wir – und das in zweifacher Hinsicht, gehen. 

7.5.2023 Koh Tao/Thailand 

Es heißt Abschied nehmen von Koh Phangan, wir reisen weiter nach Koh Tao, eine sehr viel kleinere Insel in Sichtweite von unserer Position. Doch bevor wir auf die Fähre steigen, müssen wir den Roller abgeben – das verläuft problemlos – und dann mit dem Taxi zurück zum Fährhafen. Leider ist das eine weniger schöne Erfahrung. Es gibt auf Koh Phangan kein Uber/Grab oder sonst was in die Richtung, die Taxifahrer können die Preise diktieren und das nutzen sie auch gnadenlos aus. Und je weniger Autos vor Ort, desto teurer wird es – uns so werden 500 Baht für die Fahrt fällig (zur Unterkunft hin waren es 300 (!). Sehr unschön und der Taxifahrer macht sich nicht mal die Mühe zu verheimlichen, dass er uns massiv abzieht.  

Die Fähre an sich ist wenigstens pünktlich, aber dermaßen runtergekühlt, dass wir frieren – draußen sind über 30° und im Inneren vermutlich keine 18° – super ungesund und wir haben natürlich keine Wechselklamotten dabei. Wir sind aber auch irgendwie selbst schuld, ist doch nicht die erste Fährfahrt.  

An der Unterkunft auf Koh Tao angekommen wartet die nächste unangenehme Überraschung auf uns: Unser Host scheint von unserer Ankunft sehr überrascht zu sein (wir haben über Airbnb gebucht, die Erfahrungen dahin gehend waren bis dato tadellos). Nach einigem Hin und Her bekommen wir dann einen „Kellerraum“ zugewiesen, der weder Tageslicht reinlässt, noch besonders gut riecht. Als Kompensation dürfen wir dann Morgen in ein Resort umziehen, sollen dann eine Nacht wieder hier verbringen, dann wieder hoch ins Resort und dann dort bleiben. Klingt umständlich, ist es auch und happy sind wir nicht. Immerhin war es günstig – 5 Nächte kosten nur 150 Euro. Aber bis hierhin ist es eher ernüchternd. 

8.5.2023 Koh Tao/Thailand 

Koh Tao ist ein Schnorchel- und Tauchparadies. Zumindest, wenn man den Berichten im Netz Glauben schenken mag und genau deswegen sind wir unter anderem hier. Bevor es aber losgeht, ziehen wir erst einmal in das Resort um – und als hätten wir es geahnt: Von außen hui und innen pfui – das Zimmer schimmelt, gleiches gilt für die Bettwäsche, alles ist extrem feucht. Vielen Dank auch. Zum Glück bleiben wir nur für eine Nacht, aber wir werden definitiv nicht zurückkommen, dann lieber in unserem Bunker ohne Tageslicht und schimmelfrei bleiben … 

Nachmittags gibt es dann aber etwas Positives zu vermelden: Wir machen unseren ersten Probetauchgang. Das läuft in etwa so ab: Für umgerechnet 80 Euro pro Person bekommen wir einen eigenen Tauchlehrer zugeteilt, der uns die Grundlagen des Tauchens erläutert, ein paar Übungen im flachen Wasser macht und dann eine Runde mit uns ein wenig tiefer tauchen wird, das ist zumindest der Plan. Später besteht dann noch die Möglichkeit einen weiteren Tauchgang zu machen, der dann nur 35 Euro kostet. Außerdem wird die Probestunde auf den Open Water Tauchkurs angerechnet, sollte man sich entscheiden, einen PADI-Tauchschein zu machen. (PADI ist eine weltweite Organisation, die Maßstäbe und Regeln setzt, was, wie gelehrt werden muss, um einen Tauchschein zu erhalten).

Schon beim Schnupper-Tauchgang geht es 11m tief unter Wasser.

Und ja, was soll man sagen: Flo ist direkt begeistert, es ist eben eine komplett andere Geschichte, ob man schnorchelt oder taucht, da man schon ab einer geringen Tiefe direkt „im Geschehen“ drin ist und so viel mehr entdecken kann.  

Am Ende des Tages entscheidet sich Flo, den Tauchkurs zu machen, während es Caro beim Schnupperkurs belässt. Ganz wichtig: Wenn ihr euch nicht wohlfühlt, dann zwingt euch nicht, denn während des Tauchkurses kommen einige Übungen auf euch zu, die nicht ganz so angenehm sind und bei denen man einfach der Technik und dem Lehrer Vertrauen schenken muss.  

9.5.2023 Koh Tao/Thailand 

Wie erwartet, war die Nacht im Resort wenig erholsam – und wir bleiben bei dem Entschluss, lieber im tageslichtlosen Zimmer zu bleiben. Aber ist natürlich schon am Ende ärgerlich, die Alternative wäre nun mal komplett umziehen, aber ob wir dann das Geld zurückbekommen, ist eher fraglich. Und man muss am Ende auch sagen: Der Host ist bemüht, wenngleich massiv überfordert.  

Tagsüber brennt die Sonne dermaßen, dass kaum eine Möglichkeit besteht, außerhalb des Wassers etwas zu unternehmen und selbst das Meer ist hier einfach nur warm und bringt keine Abkühlung. 

Ab dem Nachmittag muss Flo dann zur Theoriestunde, Block 1 von insgesamt 3. Das läuft ähnlich wie in der Fahrschule ab. Es gibt ein paar Erklärvideos, dazu Fragen und am Ende steht der Abschlusstest. Didaktisch jetzt nicht unbedingt zielführend, aber die Motivation diesen Test zu bestehen, hat man ja hoffentlich von vorneherein und an sich ist das Thema auch mit ein wenig gesunden Menschenverstand ebenfalls einfach zu schaffen. 

Flo absolviert den PADI Open Water Diver.

Abends sind wir noch eine Runde am Strand unterwegs, insgesamt ist es auf Koh Tao deutlich ruhiger als auf Koh Phangan und Bali allemal, was uns ziemlich gut gefällt.  

10.5.2023 Koh Tao/Thailand 

Der heutige Tag beginnt für Flo mit einem weiteren Theorieteil zum Tauchen, nach einer kurzen Mittagspause geht es dann für ihn wieder raus aufs Meer und Tauchgänge üben.  

Ein wenig traurig ist er schon, erst jetzt den Tauchschein in Angriff genommen zu haben, auf Fidschi und Indonesien hätte es sehr viele Möglichkeiten gegeben, während die nächsten Reiseziele eher weniger dafür geeignet sind. Aber zuerst heißt es erst einmal: Bestehen.  

Caro nutzt die Zeit und bastelt ein paar Reels und Videos zusammen, abends gehen wir dann noch mal lecker im „Zentrum“ essen. „Zentrum“ deswegen, weil Koh Tao dermaßen klein ist, dass es hier nur ein lang gezogenes Dorf gibt, und die Insel in 20 Minuten durchquert ist.  

11.5.2023 Koh Tao/Thailand 

Wieder beginnt der Tag für Flo mit einem Theorieteil und der dazugehörigen Prüfung. Danach schließen sich weitere Tauchgänge an. Die Theorieprüfung ist an sich ziemlich einfach, gesetzt den Fall, man hat zugehört und ist interessiert am Lehrstoff, genauer gesagt ein paar Grundlagen in Physik sind auch hilfreich. Insgesamt easy, aber man muss schon ein wenig dafür tun. 

Im Praxisteil werden dann verschiedene Übungen durchgeführt: Taucherbrille aus- und wieder anziehen in verschiedenen Wassertiefen, Luftregler abnehmen und unter Wasser wiederfinden, Sicherer Aufstieg an die Oberfläche usw. 

Caro hingegen hat für diesen Tag eine Schnorcheltour gebucht. Von früh bis spät kann man hier an 5 verschiedenen Spots die Unterwasserwelt und umrundet damit einmal die ganze Insel. Auf dem Boot sind ungefähr 100 weitere Gäste, was nicht weiter schlimm ist, denn die Tauchspots sind alle weitläufig und man hat genug Zeit, um alles zu sehen. Und auch sonst ist alles super organisiert: Mittagessen, Tee, Kaffee und Wasser sowie Snacks. Die Highlights der Tour sind kleine Baby-Riffhaie und eine riesige Schildkröte, die gemütlich an den Korallen weidet. Es gibt sogar einen Unterwasser-Fotografen, der den ganzen Tag fleißig Fotos der Teilnehmer knipst, die man dann 2 Tage später zur Verfügung hat. Empfehlung! 

Schnorcheltour rund um die Insel – absolute Empfehlung:

 

12.05.2023 Koh Tao/Thailand 

Um 5 Uhr morgens klingelt der Wecker, dann muss Flo auch schon aus dem Bett raus. Heute stehen die Abschlusstauchgänge an, anstatt der üblichen 12 Meter geht es diesmal auf 18 Meter runter. Und während Caro noch im Bett liegt, ist Flo schon wieder unter Wasser, draußen am Riff, das nochmals komplett anders aussieht als die bisherigen Tauchspots.  

Grundsätzlich kann man sich ein gesundes Korallenriff wie eine Unterwasserstadt vorstellen. Es gibt verschiedene Stockwerke und wenn wir von Stadt sprechen, dann meinen wir das auch so. Es existieren die unterschiedlichsten Lebensformen dort, die alle entsprechend angepasst sind/ihre Aufgaben haben, dass man nie und nimmer alles aufzählen kann. Deswegen nur ein kleines Beispiel: Die berühmten kleinen Nemos sind an ihre jeweilige Anemone angepasst, bedeutet, das Nesselgift schadet ihnen nicht. Sie können aber ihre Behausung nicht wechseln, da andere Anemonen (der gleichen Art!) ein leicht anderes Toxin verwenden, welches sie nicht vertragen. Verschiedene Arten gehen unglaubliche Symbiosen ein, Krabben und Fische teilen sich Behausungen, während die Krabbe die Höhle aufräumt, schützt der Fisch sie währenddessen usw. Und gleichzeitig bekommt man einen Eindruck davon, wie wichtig diese Ökosysteme für die Artenvielfalt und damit auch für uns Menschen sind.  

Und beim letzten Tauchgang folgt der absolute Höhepunkt. Wir sehen einen Walhai. Genau, einen Walhai – wir erinnern uns: In Australien haben wir fast 300 Euro dafür gezahlt, mit so einem Tier schnorcheln zu können und hier taucht er einfach so auf – und es ist noch mal etwas ganz anderes, wenn man selbst Taucher ist und mit diesem majestätischen Riesenfisch schwimmen kann. 

Wirklich, ein einmaliges Erlebnis, was sogar für den Tauchlehrer eine besondere Erfahrung ist. Zurück an Land bekommt Flo seine Zertifizierung ausgehändigt. Damit darf er ab jetzt selbstständig bis zu 18 Meter im offenen Meer tauchen und sich weltweit Ausrüstung ausleihen. Insgesamt hat das alles zusammen knapp 300 Euro gekostet. Nicht billig, aber jeden Cent wert. 

Und auch wenn es irgendwie ironisch ist: Aber noch am selben Tag schlägt die Mandelentzündung voll bei ihm durch, die sich schon die letzten Tage so ein wenig angedeutet hat. Aber wenigstens den Tauchschein noch abgeschlossen.  

13.05.2023 Koh Tao/Thailand 

Unser letzter Tag auf der Insel, bevor es nach Bangkok weiter geht und leider hat es Flo ziemlich heftig erwischt. Die Kälte auf der Fähre hierher war vermutlich der Auslöser und die vielen Tauchgänge gehen auch nicht spurlos an einem vorüber, der es nicht gewohnt ist. 

So verbringen wir den größten Teil des Tages in der Unterkunft, es ist einfach zu heiß und damit wir wenigstens etwas am letzten Abend unternehmen, entscheiden wir uns wenigstens ein “Ladyboy” Karbarett zu besuchen. Jetzt muss man natürlich wissen, dass das Thema in Thailand eigentlich keines ist – tatsächlich sind die hier viel toleranter dem gegenüber eingestellt als wir in Europa. 

Leider wird daraus nichts – die Location ist geschlossen – weil an dem Tag in Thailand Parlamentswahlen stattfinden. D.h. außerdem, dass kein Alkohol ausgeschenkt werden darf. 

Letzter Tag auf Koh Tao.

Vermutlich fragt sich jetzt der ein oder andere Leser, warum da so ein Heckmeck betrieben wird. Die Antwort ist ziemlich einfach und leider traurig: Thailand wird seit Jahren von einer Militärregierung beherrscht, die mit dem Thema Demokratie wenig bis gar nichts anfangen kann, gleichzeitig hat aber die Bevölkerung nicht so viel Lust auf das Militär und dementsprechend nervös sind die Machthaber. Wir beobachten die Situation, sind aber davon überzeugt, dass alles ruhig bleiben wird. 

14.05.2023 Bangkok/Thailand 

Bye Bye Koh Tao, Hello Bangkok. Vor uns liegen eine 1½-stündige Fährfahrt, danach folgen 8 Stunden mit dem Bus. Klingt nach Spaß, ist es auch.  

Tatsächlich geht aber alles super reibungslos über die Bühne – öffentliche Verkehrsmittel können wir in Thailand absolut empfehlen, nur bei Anschlüssen wären wir vorsichtig, meistens sind die Busse und Bahnen nicht pünktlich (gleiches gilt für die Fähren). 

Und so erreichen wir ziemlich erschöpft am späten Abend Bangkok in der Nähe der Kao San Road – der Partymeile der Stadt. Glücklicherweise funktioniert hier unsere Grab-App wieder, so dass der Weg zum Airbnb einfach und schnell über die Bühne geht. Für heute haben wir genug, Morgen geht es dann weiter. 

15.5.2023 Bangkok/Thailand 

Für den heutigen Tag sind Höchsttemperaturen von über 40° am Nachmittag angesagt und wir entscheiden uns, den größten Teil des Tages im Airbnb zu verbringen, zumindest so lange, bis die Sonne untergegangen ist. 40° Lufttemperatur bedeuten hier nämlich gefühlt 5-6 Grad mehr, was extrem heftig ist und einfach keinen Spaß mehr macht. Im Grunde sind sämtliche Aktivitäten draußen keine Option. 

Daher nutzen wir die Zeit zur Organisation unserer nächsten Schritte im Norden Thailands und dann rüber nach Laos. 

Abends nehmen wir dann ein Grab zur Kao San Road – wie bereits erwähnt, die Partymeile von Bangkok und eigentlich kann man vor Ort auch lecker in den Garküchen essen. 

Leider stellt sich der Ausflug als totaler Reinfall heraus. Wir kommen gegen 20 Uhr abends an, es ist kaum was los und man wird von Promotern dermaßen und dauerhaft bedrängt, dass der Eindruck entsteht, mehr Promoter als Touris seien im Augenblick unterwegs. 

Nachtleben in Bangkok.

Flo war ja vor einigen Jahren bereits dort und ist ebenfalls entsetzt, wie negativ sich der Ort verändert hat. Wir essen nur kurz was, laufen zwei Mal über die Straße und nehmen dann das Grab wieder zurück.  

Super enttäuschend, absolute NICHT-Empfehlung! 

16.5.2023 Bangkok/Thailand 

Nach dem gestrigen, super enttäuschenden Erlebnis entscheiden wir uns, einem anderen Viertel Bangkoks die Chance zu geben. Patpong, eines der vielen Vergnügungsviertel der Stadt (zählt auch durchaus zu den Rotlichtvierteln). 

Und tatsächlich ist das Flair viel positiver und entspannter. Zwar sind die vielen käuflichen Mädels, die vor diversen Bars auf Plastikstühlen sitzen und auf Kundschaft warten, aus europäischer Sicht ein verstörender Anblick, aber daneben gibt es super viele lustige Bars und sogar ein Deutsches Restaurant, in dem wir echtes Deutsches Essen bekommen. Caro gönnt sich eine Thüringer Wurst mit Sauerkraut und Bratkartoffeln, während Flo beim Wiener Schnitzel zulangt. 

Ein bisschen wie zu Hause 🙂

Es schmeckt wirklich gut und wir merken zum ersten Mal seit langem, wie sehr wir gutes Essen aus Deutschland dann doch vermissen. 

Am späten Abend finden wir noch eine Bar, die eine Dragqueen-Show darbietet. Und da wir ja die Ladyboys auf Koh Tao nicht sehen konnten, ist das aus unserer Sicht ein guter Ersatz. Und wir werden nicht enttäuscht – das Publikum ist extrem gut drauf und die Show ziemlich witzig, muss man mögen, wissen wir, uns hat es aber gefallen. 

17.5.2023 Chiang Rai/Thailand 

Den letzten Tag in Bangkok verbringen wir im Grunde genommen auf dem internationalen Flughafen, da wir am frühen Abend einen Flug für 94 Euro (beide zusammen) mit VietJet nach Chiang Rai gebucht haben. Bedeutet, einen halben Tag am Flughafen totschlagen. Ist jetzt für uns nicht so das Problem, kennen wir uns mit aus.  

Der Flieger geht pünktlich raus und dementsprechend landen wir um kurz nach 8 in Chiang Rai, oben im Norden Thailands.  

Wieder fahren wir mit dem Grab in die Unterkunft und nutzen den Abend sogar noch für einen kurzen Ausflug in die Bar um die Ecke für das Abendessen und ein Bierchen. 

18.05.2023 Chiang Rai/Thailand 

Obwohl unsere Unterkunft für mindestens 20 Besucher ausgelegt ist, sind wir alleine. Das ist einerseits etwas seltsam, andererseits aber auch sehr praktisch, wir haben die Küche für uns und müssen auf niemanden Rücksicht nehmen. Kostenpunkt: 20 Euro die Nacht, erneut über Airbnb gebucht. 

Chiang Rai ist bekannt für seine farbigen Tempel, vor allem der blaue und der weiße Tempel sind bei Touristen bekannt und da wir noch ein paar organisatorische Dinge erledigen müssen, besuchen wir heute nur den blauen Tempel. Kurzes Fazit: Kann man mal besuchen, dafür aber extra nach Chiang Rai reisen muss nicht sein. 

Impressionen des blauen Tempels:

Später am Tag arbeiten wir unsere Checkliste für die Einreise nach Laos ab: Wir brauchen 80 US-Dollar für das Visum und Flo noch ein Passbild. 

Beides bekommen wir in der Innenstadt ziemlich problemlos, die Bilder kosten keine 6 Euro und sind binnen weniger Minuten entwickelt.  

Und dann entdeckt Caro noch ein kleines Highlight: Ein Katzencafé. Also ein Café, in dem ganz viele Katzen leben und mit den Gästen interagieren können. Und da wir beide Katzen doch schon ganz toll finden… Zumindest so lange, wie Caro es aufgrund ihrer Katzenhaar-Allergie im Café aushält – und das sind stolze 30 min! 

Meow!

Später suchen wir noch den zentralen Nachtmarkt von Chiang Rai auf, neben den klassischen Angeboten, gibt es hier auch einen großen Foodcourt, wo man gut und günstig essen kann. Wir werden Morgen sicher wieder hierherkommen. Flo ist nämlich vom Hotpot ziemlich angetan. 

19.05.2023 Chiang Rai/Thailand 

Die eigentliche Hauptattraktion von Chiang Rai ist der weiße Tempel, etwa 15 Kilometer weiter im Norden, außerhalb der Stadt. 

Die Erwartungshaltung ist jetzt nicht riesig, grundsätzlich sind die “berühmten” Tourihotspots ja in der Regel überlaufen und unserer Meinung häufiger das Geld nicht wert. 

Der Eintritt in den Tempel kostet 5 Euro pro Person und man muss schon gestehen, beeindruckend ist das Gebäude allemal. Aber wir müssen ehrlich sein: Der Eintritt lohnt nicht, da man zu 90% der interessanten Dinge auch von draußen sieht und das Drumherum um das Tempelhauptgebäude ebenfalls super interessant ist. Wir sind uns nicht sicher, ob hier eigentlich ein religiöser Zweck vorliegt, oder es sich einfach um eine Touristenattraktion handelt, da auf dem gesamten Gelände immer wieder Andeutungen auf berühmte Kinofilme zu finden sind – Marvel, Herr der Ringe, usw. Vermutlich ist es am Ende von allem ein bisschen.  

Der Weiße Tempel in Chiang Rai.

Fazit: Kann man hinfahren, Eintritt zahlen ist nicht zwingend notwendig, aber auch kein rausgeworfenes Geld.  

Abends suchen wir dann den Nachtmarkt vom Vortag auf und gönnen uns einen Hotpot. Das ist im Grunde genommen ein Fondue – nur mit Suppe statt Wasser und man wirft einfach alles in das Gefäß, kocht es und dann fischt sich das Gewünschte wieder raus. Ist sehr günstig hier oben (4 Euro) und echt lecker. 

Generell: Nordthailand ist bisher deutlich günstiger als die Inseln im Süden und auch Bangkok. 

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