Ausklinker – der Reiseblog gegen Fernweh Teil 7

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Hallo, wir sind Caro und Flo aus Cottbus, beide Anfang 30. Wir haben unsere Jobs gekündigt und uns aus unserem Alltag in Deutschland „ausgeklinkt“, um die Welt zu bereisen.

Wenn euch das Fernweh regelmäßig packt, dann folgt uns gerne auf diesem Blog oder auf Youtube ( (147) Travel Flo – YouTube ) bzw. Instagram ( Flo Kraft (@travel_flo_nz) • Instagram-Fotos und -Videos )

 

15.1.2023 Fahrt auf die Coromandel Halbinsel/Neuseeland 

Unser heutiges Ziel ist die Coromandel Halbinsel, ungefähr auf der Höhe von Auckland liegend, würden wir sie in Teilen auch als das „Beverly Hills“ Neuseelands bezeichnen. Knapp 200 Kilometer liegen vor uns und unterwegs ist, bis auf eine alte Goldgräberstätte mit dazugehörigen Tunneln, nicht allzu viel zu sehen. Also rein ins Auto und los gehts. 

Zwei Stunden brauchen wir bis zu der verlassenen Goldmine, der Parkplatz ist brechend voll und die Tunnel sind leider geschlossen. Etwa eine Stunde verbringen wir trotzdem vor Ort – ganz nett, aber extra hierher fahren muss man nicht. 

Es ist schon zwei Uhr als wir weiter nach Hahei fahren. Der kleine Ort besteht im Grunde nur aus einer handvoll Häuschen, mehreren Parkplätzen und zwei Campingspots (Top 10 Holidaypark und Auntie Dawns Place, eine halb private Unterkunft). Wir nehmen Kurs auf letzteren Campingplatz, da dort ein Aal-Streichelzoo vorhanden sein soll (wie das auch immer funktionieren soll…). 

Wir kommen gegen 17 Uhr an und sind sofort vollauf begeistert. Die Besitzer sind super freundlich und das Flair des Campingplatzes ist super familiär. Wir bekommen sogar selbst gebrautes Bier angeboten und die Küche ist in einer Garage untergebracht. Sieht alles ein wenig schräg aus, aber ist irgendwie auch einfach einladend. 

Und dann ist da ja noch der „Streichelzoo für Aale“. Caro hat ja bereits auf der Südinsel ihre Erfahrungen mit diesen Tieren gemacht, hier ist das nochmal eine andere Geschichte, da in dem Bach (mehr ist es echt nicht, 10 Zentimeter Tiefe) bestimmt 10 Tiere leben, die im seichten Wasser liegen und es sich gutgehen lassen. Der größte Aal soll dabei über hundert Jahre alt sein. Wirklich total interessant, aber eine Warnung am Rande: Streicheln sollte man die Aale nicht, sie beißen und haben scharfe Zähne! 

Am Abend kommen wir noch mit einer Gruppe Chilenen zusammen, die sogar nach Sonnenuntergang noch ein BBQ für uns machen – wir können diesen Ort nur empfehlen – ein bisschen Neuseelandflair vor den großen Touristencampingplätzen ist hier konserviert geblieben. 

 

16.1.2023 Coromandel/Neuseeland 

Frühes Aufstehen gilt für uns heute, obwohl der Abend gestern doch noch länger wurde als angedacht. Trotzdem schaffen wir es irgendwie um kurz nach 7 aus dem Auto rauszukrabbeln und runter zum Strand zu gehen. Denn so interessant die Aale und so schön der Ort ist – der eigentliche Grund für unseren Aufenthalt liegt am Meer – der sogenannte Hot Water Beach.  

Das ist ein Strandabschnitt, aus dem unterirdisch kochendes Wasser aus dem Boden sprudelt. Mit Hilfe eines Spatens kann man sich bei Ebbe (und nur dann) im Sand eine eigene Badewanne buddeln. Ziemlich witzig und leider auch sehr bekannt (daher die drei Parkplätze in diesem Nest), so dass wir unbedingt die frühe Ebbe des Tages nutzen wollen, bevor dann später die Massen mit den Bussen anrücken. 

Trotz der frühen Stunde ist es schon recht voll. Mehr als eine Stunde würden wir aber hier nicht einplanen, es ist ganz witzig, aber jetzt auch nicht unbedingt ein Must-Do. 

Das zweite Tagesziel ist die Cathedral Cove – hierbei handelt es sich um eine Felsformation am Strand, die durch Erosion einen natürlichen Tunnel herausgebildet hat. Dieser Ort war außerdem Filmkulisse für Narnia (2. Teil). Schon bei meinem letzten Besuch in Neuseeland war der Ort von Touristen überlaufen, heute ahnen wir daher schlimmstes. 

Und tatsächlich – wir kommen in Hahei an und als erstes müssen wir erfahren, dass der Parkplatz zur Cathedral Cove gesperrt wurde – aufgrund der vielen Massen! Alternativ wurde am Ortsrand ein riesiger Parkplatz errichtet (wir haben es überschlagen: 350-400 Parkplätze + Busse!). Wahnsinn… 

Und natürlich wird von hier aus ein Shuttle angeboten (zum alten Parkplatz), denn laut Anbieter ist der Weg zum alten Parkplatz steil und beschwerlich (Zitat: Es handelt sich hierbei mehr um einen Hike – also eine Wanderung) und danach müsse man ja nochmals knapp 40 Minuten runter zum Strand laufen. Also doch besser den Bus für 14$ pro Person nehmen und die Strapazen ersparen…  

Von wegen – durch meinen letzten Besuch kenne ich den Weg sowohl zum alten Parkplatz und von dort aus zum Strand (man braucht knapp 25-30 Minuten und auch der Weg davor ist asphaltiert und entspannt – es geht halt ein paar Meter nach oben, aber wer das nicht packt, der schafft es auch nicht zum Strand…). Also eine klassische Touristenfalle, auf die erstaunlicherweise wirklich sehr viele Besucher reinfallen. Wir sehen nur eine Handvoll Fußgänger, die Busse sind hingegen gut gefüllt.  

Gefüllt beschreibt leider auch den Weg runter zur Cathedral Cove. Massen strömen zum Strand runter, auf den letzten Metern mit den vielen Treppen gibt es sogar Stau. Der Strand an sich ist wunderschön, aber wie erwartet auch überlaufen und die eingesetzte Flut macht leider ein Durchlaufen der Höhle unmöglich. Eigentlich ein sehr schöner Ort, aber vielleicht müsste man entweder sehr früh oder sehr spät hierherkommen.  

Berühmtes Fotomotiv – die Cathedral Cove.

Wir bleiben nur eine knappe halbe Stunde, da wenig Lust auf Schwimmen besteht und uns auch sonst die Menschenmassen eher abschrecken, daher machen wir uns wieder auf den Rückweg.  

Unser nächstes Ziel ist Coromandel (der Ort) und von dort aus weiter Richtung Süden, kurz vor Thames auf einen Free-Campsite. Insgesamt sind nur 90 Kilometer zurück zu legen, doch die Straßen auf der Halbinsel sind so kurvenreich und es geht ständig hoch und runter, dass wir mehr als zwei Stunden für die Strecke brauchen. Und dann ist auch noch der Campingplatz bereits voll. So ein Mist, denn der Ort ist wirklich total schön!  

Enttäuscht fahren wir weiter – mittlerweile ist es auch schon 19 Uhr und wir kommen schließlich in Thames an. Der freie Campingplatz ist leider lang nicht so schön, dafür gibt es hier Toiletten, Wasser und auch Einkaufsmöglichkeiten – und viel wichtiger: Hier ist noch Platz. Vielleicht ist das gar nicht so die üble Alternative, da wir morgen auf die Pinnacles hochwollen und Thames eine gute Ausgangsbasis darstellt…. Mal sehen. 

 

17.1.2023 Thames/Neuseeland  

Eigentlich wollten wir ja wie gesagt auf die Pinnacles hoch – aber irgendwie ist bei uns beiden einfach die Motivation nicht da. Das hat jetzt nicht direkt mit Faulheit zu tun, sondern ist einfach den Anstrengungen der letzten Wochen geschuldet. Man glaubt es kaum, aber so ein Roadtrip über so lange Zeit ist auch einfach wirklich nicht nur Entspannung – auch wenn das vielleicht oft auf Instagram oder Youtube suggeriert wird. 

Apropos soziale Medien: Stattdessen wir uns die Berge hochquälen, legen wir einen Tag Pause ein. Das Einkaufszentrum bietet sich da einfach nur perfekt an: Es gibt Wlan, Strom und sogar kochendes Wasser (da war wohl mal ne Gastro) aus einem Boiler. Alles, was das Backpackerherz braucht. In Deutschland käme man vermutlich nicht auf den Gedanken, sich hier breit zu machen, aber nach fast 10 Wochen ist man diesbezüglich auch schon ein wenig abgehärtet.
 

18.1.2023 Whangarei/Neuseeland 

Die Northlands erwarten uns. Unsere letzte Fahretappe führt uns in den hohen Norden – Zwischenstopp ist Whangarei, die einzige größere Stadt nördlich von Auckland.  

Davor müssen wir aber erst mal knapp 300 Kilometer zurücklegen – wird also ein Fahrtag werden. Nach knapp 1 ½ Stunden erreichen wir die ersten Ausläufer von Auckland. Jetzt muss man wissen, dass Neuseeland irgendetwas um die 4 Millionen (vielleicht sind es jetzt auch 5) Einwohner hat. Mehr als 2 Millionen davon leben in Auckland. Nach Kiwi-Maßstäben ist die Stadt riesig! Und der Verkehr ist sehr stressig und ungewohnt. Trotzdem lassen wir es uns nicht nehmen, die kostenlose warme Dusche im Süden Aucklands aufzusuchen – spart wieder ein paar Dollar.  

Dann fahren wir weiter den Highway 1 in Richtung Norden – die große Brücke an der Skyline von Auckland vorbei ist da schon ein kleines Highlight und alleine dafür lohnt sich schon die Fahrt.  

Nur wenige Kilometer später entdeckt Caro auf Campermate einen Kauripark (Parry Kauri Park) – direkt neben unserer Route – und da der Kauri Nationalpark in den Northlands gerade teilweise geschlossen hat, entscheiden wir uns dafür, dem Ort einen Besuch abzustatten.  

Dort legen wir auch eine kleine Mittagspause ein – inklusive Snack (Müsli – das müssen wir loswerden).  

Es ist 17 Uhr als wir kurz vor Whangarei den freien Campingplatz ansteuern (Ruakaka Beach Reserve) – direkt am Meer liegend, Wasser und Klo vorhanden – campen, wo andere Urlaub machen – why not? 

Also Strände können sie … Ruakaka Beach Reserve

Abends kommt noch ein Ambassador (Botschafter) vorbei, der uns und anderen Campern bei Fragen behilflich ist – das erste Mal, dass so etwas vorkommt und uns positiv überrascht.
 

19.1.2023 Whangarei/Neuseeland 

Wir bleiben in Whangarei und wollen ein paar der Sehenswürdigkeiten der Stadt abklappern. Da wären zum einen die Quarry Gardens, ein botanischer Garten mit besonders vielen subtropischen Pflanzen, dann die Whangarei Falls, angeblich besonders schöne Wasserfälle und zuletzt die Abby Caves – nach unseren Erfahrungen mit den Cliffden Caves der nächste Versuch, ein paar Glowworms zu entdecken. Also gefrühstückt und los geht’s – viel steht auf dem Plan. 

Die Quarry Gardens stellen sich zugleich als Reinfall heraus – der winzige Parkplatz ist brechend voll – keine Chance, das Auto auch nur in der Nähe ansatzweise effektiv zu parken. Also runter von der Liste und zu den Wasserfällen.  

Die absolut richtige Entscheidung. Nicht nur sind die Whangarei Falls gut zu erreichen, sie sind auch wirklich wunderschön. Der Weg zum Fuße der Wasserfälle erinnert mehr an einen Dschungel aus Südostasien – man könnte glatt vergessen, dass man sich überhaupt noch in Neuseeland befindet. Wirklich ein wenig surreal und noch besser: Man darf die Drohne hier offensichtlich einsetzen. 

Mitten in der Stadt – die Whangarei Falls.

Von den Wasserfällen ist es nur ein Katzensprung zu den Abby Caves – einem Tunnelsystem bestehend aus drei Höhlen, die alle erkundet werden können. Wir entscheiden uns für die Organ-Cave, die laut Beschreibung am einfachsten zu erkunden ist. 

Vom Parkplatz aus führt ein gut ausgebauter Weg knapp einen Kilometer lang eine Bergflanke entlang, dann heißt es links abbiegen und dann steht man schon am Eingang. Wir hatten eigentlich so etwas wie die Cliffden Caves erwartet (dort war der Zugang zur Höhle nicht mehr als ein breiterer Spalt, kaum erkennbar). Hier gestalten sich die Dinge komplett anders. Die Höhle sieht aus wie ein großer Schlund eines Tieres, absolute Finsternis wartet auf uns – ungelogen, einladend sieht wirklich anders aus! 

Trotzdem wagen wir uns hinein und haben schon bald nasse Füße, da ein kleiner Bachlauf durch die Höhle fließt und dazu kommen auch noch unsere Freunde: Schwarze Aale schlängeln sich in dem Wasser. Na danke auch! Trotzdem lohnt es sich, denn wir erblicken sogar ziemlich viele Glowworms – also doch etwas Gutes. 

Den Nachmittag und Abend verbringen wir an unserem nächsten Campingplatz im Onerahi Beach Reserve. Wieder kommt ein Ambassador vorbei und erklärt uns, dass die Stadt viel Wert auf Backpacker legt und sich deswegen entsprechend kümmert. Wir müssen gestehen, dass uns der Ort wirklich immer mehr gefällt. 

 

20.1.2023 Whangarei/Paihia/Neuseeland 

Für uns heißt es heute zumindest kurzfristig Abschied von Whangarei nehmen, Paihia wartet auf uns – ein kleines Surfer- Strandstädtchen etwa eine Stunde weiter nördlich.  

Davor müssen wir aber den eher unangenehmen Teil des Tages in Angriff nehmen – wieder einmal heißt es, eine Werkstatt aufrufen. Albert zickt ein bisschen rum, es ist nichts Ernstes, aber da wir das Auto ja verkaufen wollen, soll es wenigstens sauber funktionieren. Das Problem: Der Fehler lässt sich nicht einfach reproduzieren und ist eigentlich auch nicht dramatisch (Leistungsabfall nach längerer Standzeit und bei geringer Geschwindigkeit). Nach 10 Minuten Fahrt ist das Problem immer verschwunden. Trotzdem wollen wir wissen, was unserem Albert fehlt – das hat er auch irgendwie verdient.  

Wir haben Glück: Der Mechaniker macht einen super netten Eindruck UND der Fehler wiederholt sich bei der Probefahrt mit ihm – schnell verdächtigt er die Luftzufuhr (ich hatte die Batterie im Verdacht). Er rüttelt hier und dort im Motorraum herum, reinigt den Filter, aber auf die Schnelle ließe sich da aber nicht viel machen, wir kriegen aber einen Termin am 24. Das reicht uns für die Weiterfahrt und Rückkehr. (Außerdem gibt es die Zusagen, dass der Wagen es schon noch wieder bis nach Whangarei schafft – hoffen wir es mal).  

Quarry Gardens – zweiter Versuch: Zusammenfassend – ganz nett, 10$ Spende (Eintritt?), lohnt sich so halb. Ist also okay, sofern man nicht total auf tropische Pflanzen abfährt. In dem Fall ist das definitiv ein must do!#

Schmetterlinge vom großen Kaliber findet man in den Quarry Gardens.

Die Fahrt nach Paihia ist dann an sich entspannt, eine Stunde brauchen wir und ergattern den letzten Campingplatz (hier gibt es keine Freecampsites). 40 Dollar pro Nacht kostet der Stellplatz, wir werden 2 Nächte bleiben. 

Der Ort besteht nur aus wenigen Straßen, dafür aus umso mehr Hotels, Bars und Restaurants und gilt als Tor zur Bay of Islands und erinnert sehr an die Karibik. Kurz gesagt: Hier kann man es aushalten.  

Die Strandpromenade von Paihia.

Und auch für Abenteuerlustige wird hier alles geboten – Fallschirmspringen, Hubschrauberflüge, Kayaktouren, Schnorcheln, Tauchen, Fischen, einfach alles. Wir werden davon aber nichts unternehmen, da wir das in Südostasien auch günstiger bekommen werden. Und einiges haben wir ja auch schon gemacht.

 

21.1.2023 Paihia/Neuseeland 

Was kann man am besten dann machen, wenn man quasi in der Karibik Neuseelands gelandet ist? Richtig, an den Strand gehen und entspannen und genau das haben wir heute vor. Jedoch wollen wir nicht direkt zum Hauptstrand von Paihia, da hier immer ziemlich viel los ist, stattdessen wollen wir kurz mit einer kleinen Fähre durch die Bucht nach Russel gegenüber von Paihia fahren. Dort hoffen wir, den Massen ein wenig entkommen zu können, die von einem amerikanischen Kreuzfahrtschiff ausgespuckt werden. Knapp 5000 Besucher fasst der Pott, der in Sichtweite des Strandes parkt, da es keinen Hafen gibt, der so viel Tiefgang zulässt. So lautet zumindest unser Plan. 

Am Pier erwartet uns dann aber eine böse Überraschung: Eine lange Schlange wartet schon darauf, an Bord einer der Fähren zu kommen und auch wenn nach kurzer Rücksprache klar wird, dass nicht alle auf unsere Fähre wollen, müssen wir eine knappe Stunde warten, bis wir endlich einen Platz auf dem wackeligen Boot bekommen. Unnötig zu erwähnen, dass wir uns wie Sardinen in einer Büchse fühlen, da jeder Millimeter der Fähre besetzt ist. 

Angekommen in Russel sind auch hier schon die Touristenmassen angekommen – davon jedoch unbeirrt, geht es für uns zu Fuß auf die andere Seite der Halbinsel und tatsächlich wird unser Aufwand belohnt. Der Strand ist zwar nicht menschenleer, dafür aber so groß, dass es sich alles ein bisschen verläuft. Und das Wasser ist super warm – hätten wir in Neuseeland nicht geglaubt. Definitiv ein Besuch wert! 

Der Rückweg gestaltet sich ähnlich katastrophal wie der Weg hin zum Strand (wir warten nur noch länger). Es mag ja sein, dass die Restaurants und Schmuckgeschäfte in der Gegend von solchen Kreuzfahrtschiffen profitieren, aber wie da Urlaubsfeeling aufkommen soll, erschließt sich uns nicht wirklich. 

 

22.1.2023 Cape Reinga/Neuseeland 

Die letzte größere Tour steht für uns heute an: Cape Reinga, der hohe Norden bzw. die Nordspitze Neuseelands. Weiter geht es nicht mehr. Drei Stunden Fahrt stehen auf dem Programm, Wetter spielt mit, also los geht’s! 

Je weiter wir nach Norden kommen, desto dünner wird die Besiedlung, kurz vor dem Ziel gibt es gar keine Häuser mehr. Die Landschaft erinnert nun auch gar nicht mehr an das typische Neuseeland, viel mehr denken wir an Australien – rote Erde, Büsche statt Bäume und Hügel prägen das Bild. Und auch die Tankstelleninfrastruktur lässt zunehmend zu wünschen übrig (die Preise steigen aber mit abnehmender Dichte, also vorher tanken!).  

Am frühen Nachmittag erreichen wir den Parkplatz, erstaunlicherweise ziemlich leer. Von hier aus geht es zu Fuß knappe 10 Minuten weiter in Richtung des berühmten Leuchtturms (der findet sich bestimmt auf 20% aller Cover der Neuseelandreiseführer, wenn nicht noch häufiger…).  

Dabei ist der Leuchtturm gar nicht so interessant (schön ist er aber definitiv). Viel genialer ist die Aussicht auf das Meer, den endlosen Strand auf der linken und die steile Küste auf der rechten Seite. Und noch ein weiteres Naturschauspiel lässt jeden Besucher staunen: Der Zusammenstoß von Tasmanischen Meer und Pazifischen Ozean, der dafür sorgt, dass die Wellen direkt unterhalb des Turmes von zwei Seiten aufeinander zurollen und das Meer aufwühlen. Einfach irre die Aussicht und den weiten Weg wert. 

Ausblick vom Cape Reinga.

Wir entscheiden uns, gegen Abend nochmal wieder zu kommen, wir haben es nämlich nicht weit, da wir auf dem Tapotupotu Campingplatz übernachten werden, der nördlichste seiner Sorte in ganz Neuseeland. Knapp 5 Minuten von der Hauptstraße führt eine Sandstraße vom Hügelkamm runter in eine geschützte Bucht. An einem breiten Sandstrand brechen sich die hohen Wellen, links und rechts ragen Klippen in den Himmel während die Sonne scheint. Ein kleiner Fluss schlängelt sich aus dem Hinterland durch den Campingplatz ins Meer, dieser Ort ist einfach unfassbar schön. Da zahlen wir auch sehr gerne die 15$ pro Person für die Übernachtung, auch wenn wir keinen Empfang und nur rudimentäre Sanitäranlagen vorfinden.  

Dafür heißt es auch hier wieder: Ab in die Badehose und rein ins Meer – aber Achtung, die Strömung nicht unterschätzen. 

Kurz vor Sonnenuntergang fahren wir nochmals hoch zum Leuchtturm, wir sind zwar nicht die einzigen mit dieser Idee, aber verglichen mit heute Mittag ist kaum jemand vor Ort und auch hier heißt es: Lohnt sich! Wir bleiben, bis die Sonne am Horizont verschwindet. 

Schöne Abendstimmung am Cape.

Zurück am Campingplatz ist es mittlerweile dunkel und die Sterne leuchten so hell, dass man keine Taschenlampen braucht.

Keine Lichtverschmutzung am Cape – so macht das Spaß!

Einziger Negativpunkt: Wir müssen die Nacht bis 3 Uhr Mücken im Camper jagen. Am Ende kommen wir auf 32 Stechmücken, leider erwischen wir nicht alle. Also Mückennetze nicht vergessen. 
 

23.1.2023 Giant Sand Dunes/Neuseeland 

Wir sind von letzter Nacht ziemlich gerädert, da es auch mit dem Sonnenaufgang gleich wieder sehr warm im Van wird und die Mücken uns wirklich nicht so toll haben schlafen lassen. Außerdem klebt durch die Hitze und Luftfeuchtigkeit alles an uns, sauber fühlen wir uns wahrlich nicht mehr. 

Deswegen ist es auch egal, dass wir bei unserem heutigen Plan vermutlich noch dreckiger werden. Wenn man sich Neuseeland so als Ganzes mal anschaut, dann beschleicht den aufmerksamen Besucher irgendwann das Gefühl, dass der gesamte Planet hier in Miniaturform wieder zu finden ist: Verschiedenste Arten von Wäldern, Seen, Gletscher, hohe Berge, Hügel, Vulkane (und alles was dazugehört), Strände, Klippen, weite Wiesen. So ziemlich alles, was irgendwo auf der Welt zu finden ist, findet sich auch in Neuseeland – außer Sandwüsten, oder? Denkste – es gibt sie – gigantische Sanddünen, eine Sahara in Miniform! 10 Minuten Fahrt von Cape Reinga entfernt. Und das Beste: Man kann die Dünen mit einem Surfboard runterheizen. Boards lassen sich vor Ort ausleihen. Na, wenn das nicht nach Spaß klingt! 

Die Giant Sand Dunes, wie sie hier heißen haben etwas Surreales an sich – es ist nicht so, dass sich die Wüste irgendwie ankündigt – es wird nicht trockener oder so. Sie sind einfach da, als wären sie vom Himmel gefallen und jemand hätte sie dort vergessen. Man fährt durch Weideland und nur einen Moment später ragen diese Dünen bis zu 70 Meter in den Himmel. Wir sind jetzt beide keine Geologen, aber interessieren würde und schon sehr, wieso ausgerechnet so und wie dieses Naturphänomen zustande gekommen ist.  

Ein Board gemietet und ab gehts!

Im Moment interessiert uns aber eine ganz andere Frage viel dringender: Wie kommen wir da hoch? Einen Lift oder so sucht man vergeblich und die Antwort lautet ganz banal: Zu Fuß. Durch den feinen, losen Sand. Eine Düne rauf, 30% Steigung und mehr. Kurz: Ziemlich anstrengend das Ganze, aber das ist es wert. Zwar müssen wir uns oben angekommen kurz überwinden, dann heißt es mit dem Kopf voraus, mit dem Board die Düne runter.  

Macht schon echt Laune, ist aber auch nicht ganz ungefährlich und wir sind danach beide wie „gesandstrahlt“. Der Sand ist echt ÜBERALL! Trotzdem super witzig und auch wenn man sich nicht traut zu rutschen, einen Abstecher wert. 

Sogar Sandwüsten gibt es in Neuseeland.

Sandig wie wir nun sind, setzen wir unseren Weg gen Süden fort. Wir wollen in etwa auf die Höhe von Paihia einen Freedomcampingplatz in Kawakawa ansteuern, der erst dieses Jahr neu eröffnet wurde und bei dem es sogar eine (kalte) Dusche gibt – egal, es ist warm genug und der Sand muss irgendwie runter. Der kleine Ort ist übrigens auch ein Geheimtipp für alle Hundertwasserfans. Wirklich ein interessantes Plätzchen. 

 

24.1.2023 Whangarei/Neuseeland 

Neben den vielen Aktivitäten und schönen Erlebnissen gibt es noch eine gute Nachricht: Alberts Probleme mit dem Motor sind verschwunden. Scheinbar hat die Reinigung des Luftfilters und zwei nett gemeinte Schläge (kein Witz, der Mechaniker hat irgendetwas im Motorraum geboxt) haben ihre Wirkung nicht verfehlt – Autoreparatur Kiwistyle… 😀 – so lange es hilft. 

Das heißt für uns: Den Termin absagen und damit haben wir auch noch ein wenig mehr Zeit und wie es der Zufall will, treffen wir ein bekanntes Pärchen aus Wanaka wieder (ist schon eine Weile her), aber das passiert den allermeisten Neuseelandreisenden gar nicht so selten – man trifft sich irgendwie immer wieder an verschiedensten Orten. 

Dementsprechend ist es auch schon echt spät als wir wieder weiter gen Süden nach Whangarei fahren. Einerseits müssen wir für die letzten Tage noch einkaufen, andererseits wollen wir uns bei unserem boxenden Mechaniker nochmals bedanken (zwei Bier und 10$ inklusive). Und außerdem braucht Albert noch eine Dusche, die Sandpisten haben ihm ein wenig zugesetzt.  

Letztes Problem löst sich aber bereits auf der Fahrt in Luft auf, da es aus Eimern schüttet und den Dreck runterwäscht. Gleichzeitig heißt das für uns, dass wir unsere Nachmittagsaktivitäten nach drinnen verlegen – nach so vielen Erlebnissen und Fotos heißt es jetzt erst mal wieder die einzelnen Medien aufräumen und pflegen…  

Zum Glück gibt es hier in der Umgebung sicher mehr als 20 freie Campingplätze, so dass wir dahingehend keine Eile und Stress haben. 

 

25.1.2022 Whangarei/Neuseeland  

Nachdem wir gestern gegen Abend auf einem Campingplatz noch einen Kiwi getroffen hatten, gab man uns den Tipp, dass wir unbedingt zur Ocean Beach östlich von Whangarei fahren sollten. Da wir die letzten Tage sowieso nicht mehr so viel auf dem Programm haben und wir Albert nun doch nach den vielen, vielen 1000 Kilometer schonen wollen, klingt das doch nach einer super Idee. 

Knapp 40 Minuten dauert die Fahrt und der Ort hat definitiv etwas an sich. Man fühlt sich gleich wieder auf eine einsame Insel in der Karibik versetzt und auch der Strand ist bei gutem Wetter vermutlich wunderschön. Da dies jedoch heute nicht zutrifft, sind wir ein wenig enttäuscht (oder verwöhnt, kann man so oder so sehen). 

Bei schönem Wetter sicherlich traumhaft.

Getrübt wird das Stranderlebnis zusätzlich durch den verhältnismäßig vielen Müll im Sand, den toten Vögeln (6 Stück finden wir auf einer Länge von 300 Metern, darunter ein Pinguin 🙁) und zwei “portugiesischen Galeeren” (eine Quallenart). Nicht so wirklich einladend in dieser Kombination. Macht nichts, ein Versuch war es wert und so legen wir die Hälfte der Strecke zurück und verbringen den restlichen Tag in einer geschützten Bucht. Zeit für ein wenig Lesestoff auf Englisch, den wir seit der Südinsel rumschleppen. 

 

26.1.2022 Whangarei/Neuseeland 

Eine Besonderheit von Whangarei ist die Verbindung zu Hundertwasser. So gibt es einen ganzen Gebäudekomplex, welcher durch den Künstler inspiriert wurde. Ein Museum, nette Cafés, umgegeben vom Jachthafen erwarten den Besucher. Man kann hier ruhig ein wenig Zeit verbringen und da es mal wieder regnerisch ist, setzen wir uns rein und schlürfen ein wenig Kaffee. Man muss wissen, dass wider Erwartung, die Kaffeekultur in Neuseeland großartig ist. Wir haben in unserer Zeit vermutlich nicht ein einziges Mal schlechten Kaffee bestellt und trinken müssen (höchstens mein eigenes Camping-Gesöff war manchmal ein wenig gewöhnungsbedürftig…) 

Für uns heißt es leider auch bald dann Abschied von Albert nehmen. 200 Kilometer müssen wir noch mit unserem treuen Begleiter zurücklegen, dann wird er am 28.1. in hoffentlich gute Hände übergeben.  

Heißt aber auch für uns: Sauber machen, von innen als auch von außen. Immerhin will die neue Besitzerin vermutlich ungern in unserem “Dreck” schlafen. Übrigens ein Tipp an alle Backpacker, die Autos kaufen und verkaufen – es dauert nicht lange und macht doch einen so großen Unterschied…  

Morgen heißt es dann weiter gen Süden fahren – nach Port Albert (da ist einfach ein Muss für uns aufgrund des namens) und Bettwäsche waschen. 

 

27.1.2022 Whangarei/Port Albert/Neuseeland  

Die Nacht über hat es aus Eimern gegossen – nicht geregnet, sondern wirklich gegossen. Oder anders ausgedrückt – sich mit Klamotten unter eine laufende Dusche stellen hätte den identischen Effekt, wie eine Minute zum Klo rennen. Unfassbar, wie viel Wasser hier runterkommen kann.

Am Morgen sieht es leider nicht besser aus und die Wettervorhersage gibt auch sehr wenig Hoffnung auf Besserung – vielleicht müssen wir unseren gestrigen Plan nochmals umbasteln… wir werden es sehen. 

Update: Es wird immer schlimmer und wir haben kurzfristig beschlossen, einen Campingplatz anzusteuern. Dieser ist zwar ziemlich runtergekommen, aber immer noch besser als nichts und für die Nacht wird es reichen. 

 

28.1.2023 Auckland/Neuseeland 

Wir werden mitten in der Nacht durch Gewitter und massivste Regenfälle geweckt und ein kurzer Blick auf das Handy lässt das Schlimmste befürchten. Neben einigen Nachrichten aus Deutschland, ob alles in Ordnung sei, reicht ein kurzer Blick in die neuseeländischen Nachrichten, dass offensichtlich Auckland komplett unter Wasser steht. Sogar der Flughafen ist betroffen… What the hell? 

Für uns beginnt natürlich jetzt das Bangen. Einerseits ist es natürlich fürchterlich, dass dort Häuser unter Wasser stehen und Autos weggespült wurden, auf der anderen Seite sind wir ja vielleicht auch selbst betroffen, da unser AirBnB ja in Auckland steht.  

Außerdem wollten wir hier unser Auto in den nächsten Tagen verkaufen. Zunächst aber müssen wir überhaupt erst mal nach Auckland kommen!  

Am Morgen hat der Regen zwar nachgelassen, die Hauptroute ist aber gesperrt – Erdrutsche und umgefallene Bäume machen ein Durchkommen unmöglich. Glücklicherweise gibt es eine Alternativroute, die aber mehr als doppelt so lange Fahrtzeit benötigt und auch hier sind die Verwüstungen an einigen Stellen deutlich zu erkennen. 

Überall an den Straßen sieht man die Spuren des Unwetters.

Wir haben aber Glück bei alledem – unser AirBnB ist nicht betroffen. Wir kommen im Nordwesten bei Westgate unter – im Grunde ein Vorort von Auckland, gut 30 Minuten Fahrtzeit mit dem Auto vom Zentrum entfernt und unsere Hosts (Vanessa aus Vietnam und Daniel aus Südkorea) sind super nett und freundlich. Neben uns wohnt noch Leo aus China hier (eine wirklich witzige Zusammenstellung :D) Zumindest die Unterkunft für die letzten Tage macht einen super Eindruck. 

 

29.1.2023-4.2.2023 Auckland/Neuseeland 

Die letzten Tage unseres Aufenthalts werden wir in Auckland verbringen, daher sollen unsere Eindrücke hier zusammengefasst werden. 

Auckland ist, unserer Meinung nach, ein wenig das Anti-Neuseeland. Der Rest des Landes zeichnet sich vor allem durch seine einmalige Natur und der dünnen Besiedlung aus. Auckland hingegen ist eine Großstadt, mit fast 1,5 Millionen Einwohner und einer Fläche von 600 KM² (und damit fast so groß wie Berlin). Die Stadt ist extrem multikulturell geprägt, ca. 41% der Einwohner sind nicht in Neuseeland geboren – auch ein massiver Unterschied zu den ländlichen geprägten Regionen.  

Die meisten Touristen kommen hier an und machen sich dann auf die Reise durch das Land, man kann also sagen, dass die Stadt das wirtschaftliche Herz des Landes darstellt und auch kulturell viel zu bieten hat. Davon abgesehen prägen schlafende Vulkane das Stadtbild. 

Als erstes steht jedoch der Verkauf von Albert auf dem Plan. Während Caro an den Videos arbeitet, fahre ich einmal quer durch die ganze Stadt, was an einem Sonntagvormittag ziemlich entspannt abläuft. Die Schlüsselübergabe und der Verkauf gehen reibungslos über die Bühne, auch wenn ich ein wenig traurig bin, unser treues Auto abgeben zu müssen. Ich hoffe wirklich, dass die neue Besitzerin auch gute Erfahrungen machen wird.  

Als deutlich schwieriger gestaltet sich der Rückweg zum AirBnB – das Schienennetz ist durch die Überflutungen außer Betrieb (viel sieht man übrigens nicht, es scheint wirklich nur einige Stadtteile schwer erwischt zu haben). Heißt also den Bus nehmen – dort die nächste Überraschung: Man kann nicht mit Kreditkarte oder Bar zahlen (anders als überall sonst im Land!). Stattdessen muss man eine Debitkarte von den Verkehrsbetrieben kaufen, dort Geld aufladen und dann kann man fahren. Nur wo kriegt man so etwas jetzt her? Es ist Sonntag, man steht mitten im Nirgendwo (50 Kilometer müssen zurückgelegt werden!). Und außerdem schüttet es bereits wieder aus Eimern. 

Der Busfahrer hat jedoch ein Einsehen (auch wenn er kaum Englisch spricht…) und lässt mich mitfahren – 15 Kilometer sind also schon mal geschafft. Laut Google muss ich jedoch noch 4x umsteigen und jedes Mal auf die Tränendrüse drücken wird vermutlich nicht funktionieren – außerdem bliebe das Problem ja bestehen. 

Ich habe aber Glück – ein Maori erklärt mir, wo ich die Karten bekommen kann und geleitet mich sogar zu dem Shop (ein unscheinbarer Kiosk – da wäre ich niemals auf den Gedanken gekommen). 

Ab hier wird es dann auch auf der Rückreise entspannt: Während der Regen an das Fenster prasselt, bekomme ich im Grunde eine Rundfahrt durch ganz Auckland – 3 ½ Stunden dauert es, bis ich wieder an der Unterkunft ankomme, aber es hat sich gelohnt: Das Auto ist verkauft und der Einkaufspreis wieder drin. 

Wolkenkratzer in Auckland – so ganz untypisch für Neuseeland.

Am nächsten Tag hat der Regen nachgelassen (was so viel heißt wie, es nieselt nur noch) und wir trauen uns in das Stadtzentrum von Auckland zu fahren. Als besondere Highlights werden die K-Road (Karangahape Road) und die Queenstreet durch unsere Hosts angepriesen (+ die ganze Region um Hauptbahnhof – Britomart). 

Ehrlich gesagt sind wir ein wenig enttäuscht. Die K-Road ist eigentlich bekannt für ihr Nachtleben und liegt jetzt im grauen Wetter verlassen und ausgestorben da. Gleiches gilt für die Queenstreet, und den Yachthafen. Das Wetter ist einfach zu ungemütlich und scheinbar hat die Überflutung zusätzlich dafür gesorgt, dass auch die letzten Touristen das Weite gesucht haben. Einziges Highlight an dem Tag ist der Skytower, dem Wahrzeichen der Stadt, den wir nur von unten sehen (die Spitze versteckt sich in den Wolken) und das dazugehörige Casino – beides wollen wir an einem schöneren Tag nochmal aufsuchen (sofern es dazu kommt). 

Die nächsten Tage regnet es weiterhin sehr ausdauernd – oder anders ausgedrückt – es regnet eigentlich nur und so bleibt es bis zum 2.2.! So hatten wir uns das wirklich nicht vorgestellt… aber hey, wenigstens gibt es keine weiteren Überflutungen mehr, auch wenn der Wetterdienst weiterhin davor warnt… 

Um noch etwas Positives hervorzuheben – Vanessa und Daniel laden uns zum gemeinsamen asiatischen Abendessen ein (Hot Bowl). Man kann sich das im Grunde wie eine Mischung aus Fondue und Raclette auf asiatisch vorstellen – in einem Topf wird alles (wirklich ALLES), was irgendwie essbar ist gekocht und jeder darf sich dann an dem Essen bedienen, so wie man möchte. Das ist wirklich eine super tolle Erfahrung und macht Lust auf mehr in Südostasien. 

Und am nächsten Tag geschieht das Wunder: Es regnet nicht mehr! Im Gegenteil, die Sonne blinzelt zwischen den Wolken hervor. 

Wir nutzen die Lücke im Wetter und fahren nochmals in die Innenstadt. 1. Ziel: Mount Eden einer der vielen Vulkane Aucklands. Definitiv einen Besuch wert, wenn man vor Ort ist und es klingt verrückt, aber das Wetter macht einen riesigen Unterschied, wie man eine Stadt wahrnimmt. Daher schieben wir nochmals die K-Road und den Yachthafen ein, in der Hoffnung, dass die Gegend nur ein wenig freundlicher aussieht und wir werden nicht enttäuscht. 

Ausblick auf die Skyline vom Mt Eden.

Das nächste Ziel ist der Strand bei Mission Bay (auch eine Empfehlung unserer Hosts). Der Strand an sich ist jetzt nichts Besonderes (wir sind einfach zu verwöhnt), aber der Ausflug lohnt sich trotzdem – so finden wir ein Deutsches Wirtshaus, welches sogar gezapftes Bier aus Deutschland ausschenkt und für eine kurze Zeit fühlt man sich tatsächlich nach Europa (besser Bayern) versetzt. Daneben gibt es noch Unmengen anderer Restaurants und Lokale zu entdecken und es ist ziemlich offensichtlich, dass hier die wohlhabenderen Aucklander wohnen. Erschwinglich wird für uns hier keine Wohnung sein, also bleibt es nur bei einem Besuch. 

Mission Bay – der Stadtstrand von Auckland. Auch hier sieht man die Verschmutzung durch die vielen Stürme der letzten Tage.

Am nächsten Tag haben wir eine kleine „Überraschung“ für unsere Hosts vorbereitet. Nachdem man uns so herzlich in die asiatische Küche eingeführt hat, haben wir lange überlegt, wie wir uns revanchieren können. Das ist gar nicht so leicht, denn viele Zutaten für typisch deutsches Essen gibt es hier einfach nicht (oder wir wissen nicht wo…) und außerdem haben wir Haxen mit Sauerkraut selbst noch nie gemacht (und werden wir vermutlich auch nicht :D). Daher fiel die Wahl auf einen Apfel-Hefekuchen (ist vielleicht nicht sooooo typisch deutsch, aber auch definitiv NICHT asiatisch!). 

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