Ausklinker – der Reiseblog gegen Fernweh Teil 8

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Hallo, wir sind Caro und Flo aus Cottbus, beide Anfang 30. Wir haben unsere Jobs gekündigt und uns aus unserem Alltag in Deutschland „ausgeklinkt“, um die Welt zu bereisen.

Wenn euch das Fernweh regelmäßig packt, dann folgt uns gerne auf diesem Blog oder auf Youtube ( (147) Travel Flo – YouTube ) bzw. Instagram ( Flo Kraft (@travel_flo_nz) • Instagram-Fotos und -Videos )

 

5.2.2023 Nadi/Fidschi 

Unser Transfer zum Flughafen klappt reibungslos und auch sonst geht alles soweit glatt und so sitzen wir pünktlich im Flieger und starten weiter gen Osten. Fidschi, Südseeinseln, Pazifischer Ozean. Kaum ein Ort verspricht mehr Exotik als diese Ecke der Welt, aber ist dem wirklich so? Wir werden es bald herausfinden. 

Pünktlich um 9 Uhr morgens landet unser Flieger in Nadi (Nandi ausgesprochen) und bereits am Flughafen werden wir musikalisch empfangen und ab jetzt heißt es „Bula“ Time – was so viel wie alles Mögliche bedeutet, aber vor allem, dass hier die Uhren alle ein wenig anders laufen – entspannter vor allem. 

Die Fähre zur Naqalia Lodge – unsere erste Inselstation – wird entspannt am Flughafen gebucht, Zettel mit teilweise kryptischen Angaben natürlich handschriftlich ausgehändigt und schon haben wir unser Ticket – dann nehmen wir ein Taxi in unsere Unterkunft für heute Nacht, bevor wir dann Morgen mit der Fähre auf eine der zahllosen Inseln fahren.  

Regel beim Taxifahren Nummer 1: Preis vorher festlegen. Nummer 2: Verhandeln und ruhig tiefer ansetzen. Nummer 3: Geld passend haben, da die Fahrer „kein Wechselgeld haben“ – ansonsten kann man nämlich alle drei Schritte gleich sein lassen. Nun ja, unser Taxifahrer hat auf jeden Fall ein gutes Geschäft mit uns gemacht. 

Unsere Unterkunft – die Bluewater Lodge – ist ein Hostel mit relativ guten Bewertungen und wurde über Booking.com gebucht. An sich in Ordnung, wenn man seine Ruhe haben möchte aber definitiv nicht geeignet. Das Publikum ist irgendwo im Schnitt in seinen 20ern zu verorten, eher ein Hostel für junge Leute (das klingt jetzt spießig, aber wir sind auch super müde, da wir kaum geschlafen haben…). 

Ansonsten sind wir ein wenig von der Location enttäuscht – neben einem Supermarkt existieren ein paar Hotels und Hostels, zwei, drei Bars und das war es dann auch bereits. Der Strand ist schön, aber irgendwie sind wir ein wenig ernüchtert. Vorstellung und Realität klaffen da doch ein wenig auseinander. 

Und es ist unfassbar heiß. Viel heißer als wir es uns vorgestellt hatten. 

Aber immerhin – das Bier in den Bars kostet nur einen Bruchteil dessen, was wir in Neuseeland gezahlt haben. Daher: Cheers!

 

6.2.2023 Naqalia Lodge/Fidschi  

Wie bereits eingangs erwähnt – die Uhren ticken hier anders als in Europa und vor allem in Deutschland. Heißt auch – Fahrzeiten sind eher Empfehlungen, Stress macht sich hier niemand. Ist für uns natürlich erst mal total ungewohnt, so dass wir pünktlich gegen 7 Uhr morgens an der Bushaltestelle stehen, der Bus aber erst eine halbe Stunde später auftaucht. Unsere Fähre startet natürlich auch später, macht nix, hier bricht keine Hektik aus. 

Schon die Fährfahrt ist an sich ein kleines Erlebnis (und nicht gerade billig – 360 FJD – ca. 150 Euro kostet der Spaß). So entspannt die Menschen auf Fidschi auch sind, sie wissen auch, wie man Geld macht.  

Gute zwei Stunden dauert die Fahrt für uns, dann steuern wir zwei Inseln an, die auch als Kulisse für eine Robinson Crusoe Verfilmung hätten dienen können. Ein kleines Motorboot macht an der Längsseite des Fährkatamarans fest, dann heißt es Bootswechsel auf offener See. An dieser Stelle wäre es wirklich interessant zu wissen, wie viele Touristen bei diesem Manöver schon ins Wasser gefallen sind.  

Danach geht es mit der kleinen Nussschale mit halsbrecherischer Geschwindigkeit weiter, und wir steuern eine kleine Bucht an. Zwischen Kokospalmen lugen ein paar kleine Bungalows heraus, die Bucht ist von Felsen umschlossen und ein knapp 100 Meter breiter, menschenleerer Sandstrand begrüßen uns. Wenn es eine Definition von Paradies gibt – so muss es aussehen.  

So lässt es sich aushalten.

Die Anlage ist nach touristischen Standards winzig. Vier Bungalows und ein Dorm (Gruppenschlafraum), das war´s dann auch. Elektrizität gibt es in den Unterkünften von 19-24 Uhr durch einen Generator, ansonsten im Haupthaus tagsüber durch ein Solarpanel.  

Neben uns sind gerade mal 8 (!) weitere Gäste hier untergebracht und bei voller Auslastung sind 20 möglich.  

Es ist schwer zu beschreiben, wie dieser Ort wirkt, da er so ziemlich sich in jeder Hinsicht unterscheidet, was wir Europäer gewohnt sind. Und sicher ist nicht jeder von der Aussicht begeistert, keinen Strom, kaum Empfang, jede Menge Tiere im Bungalow zu haben und mit den Gastgebern gemeinsam zu essen. Die Hygienestandards sind auch nicht mit einem Hotel zu vergleichen. Dafür bekommt man aber so viel zurück, denn tatsächlich ist hier alles sehr familiär, man lebt quasi bei den Einheimischen und weil es eben so wenige Gäste sind, stellt man sehr sehr schnell Kontakt zu den anderen her. 

Unsere Bure (so heißen die kleinen Hütten) mit Meerblick.

 

Vielleicht umschreibt Pfadfinderlager in der Südsee die Erfahrung im Ansatz. Wir sind auf jeden Fall hellauf begeistert von der Herzlichkeit und Abgeschiedenheit des Ortes. Es ist so ruhig hier, man kann stundenlang in den Hängematten liegen und den Wellen beim Brechen am Strand zusehen.  

Was Entspannung bei gleichzeitig wunderschöner Kulisse anbelangt, hat Fidschi bisher alle anderen Orte verdrängt. 

Abendstimmung mit Blick auf den Dorm-Room

Noch am selben Tag gehen wir nachmittags in der Bucht schnorcheln, da hier sogar teilweise noch Korallen wachsen (und im Gegensatz zu den „Korallenriffen“ in Thailand leben sogar noch einige) und gleich beim ersten Mal entdecken wir einen kleinen Hai – total cool, auch wenn es einem erst einmal einen Schrecken einjagt.  

Und auch das Essen ist super – Frühstück, Mittag, Abendessen ist inklusive, für vier Übernachtungen haben wir 350 Euro gezahlt, unserem Empfinden nach, war bisher jeder Euro es wert. 

Am Abend wird noch eine kleine Gesangsstunde inklusive Bulatanz veranstaltet, verstecken bei insgesamt 10 Gästen ist hier nicht! 😀 

Bis hierhin ein wunderbares Erlebnis, was wir uneingeschränkt weiterempfehlen können. 

 

7.2.2023 Naqalia Lodge/Fidschi 

Unser zweiter Tag im Paradies. Die Nacht über hat es fürchterlich geregnet und erst am frühen Morgen wurde es besser. Nun, es wäre gelogen zu sagen, dass der Regen für Abkühlung gesorgt hätte. Vielleicht kurzfristig, aber schon kurz nach Sonnenaufgang ist es wieder fürchterlich heiß.  

Eigentlich würde es vollkommen ausreichen, wenn man einfach nur den ganzen Tag in der Hängematte liegen würde, aber neben einem paradiesischen Ausblick bietet die Naqalia Lodge ihren Gästen diverse Aktivitäten an – darunter Haifischschwimmen, Besuch eines Dorfes inklusive Schule, Aufstieg auf den höchsten Berg der Insel und Mantarochenschnorcheln (unser persönliches Highlight).

Impressionen aus der Naqalia Lodge:

 

Wir entscheiden uns heute für den Besuch im Dorf und wollen morgen mit den Mantas schnorcheln. 

Vor Ort angekommen werden wir von einigen Bewohnern gleich am Strand begrüßt und während unser Guide uns durch sein Heimatdorf führt, gewinnen wir einen Einblick in das Leben der Menschen hier auf den Inseln. Es ist schon sehr erstaunlich, wie entspannt und zufrieden die Menschen hier wirken, obwohl die Armut unübersehbar ist. Fließendes Wasser gibt es nicht, Strom liefern ein paar Solarpaneele, gekocht wird auf öffentlichen Kochstellen, gleiches gilt für das Waschen der Wäsche.  

Trotzdem lachen die Menschen hier und strahlen damit eine besondere Art von Frieden aus. Stress gibt es hier scheinbar nicht. Die Magie dieses Ortes lässt sich schwer in Worte fassen, aber es wirkt für uns so, als hätte man hier Etwas urtümliches bewahrt, Etwas, was wir in der westlichen Welt scheinbar verloren haben oder nur noch in Ansätzen kennen. 

Das gleiche Muster setzt sich in der Schule fort. Insgesamt gibt es nur vier Unterrichtsräume, ein Rugbyfeld und eine Bibliothek und das „Büro“ der Schulleiterin.  

Was in Deutschland undenkbar wäre: Wir dürfen als Touristen einfach vorbeikommen und uns mit den Schülern und Schülerinnen unterhalten bzw. wir sollen uns vorstellen und dürfen sogar Fragen stellen.  

Und noch eine Sache fällt uns auf – Singen und Musik spielt hier auf Fidschi eine sehr große Rolle – im privaten Leben und auch in der Schule.  

Und ohne die Armut schönreden zu wollen – aber vielleicht liegt gerade der Schlüssel zur allgemeinen Zufriedenheit dieser Menschen darin, eben NICHT so viele materielle Dinge besitzen zu können. Auf jeden Fall ist hier so ziemlich ALLES anders als bei uns in Europa und Deutschland. 

Am Abend regnet es wieder, was uns beim Essen aber nicht weiter stört. Und unser gestriger Eindruck bestätigt sich erneut – wieder werden die Neuankömmlinge gleich „aufgenommen“ – das gilt für das Personal (obwohl das Wort hier nicht zutrifft) und für die anderen Gäste.

 

8.2.2023 Naqalia Lodge/Fidschi 

Mit Mantas schnorcheln. Für umgerechnet 43 Euro. In freier Wildbahn. Wir können uns kaum was Geileres vorstellen, als die sanften Riesen in ihrer natürlichen Umgebung beobachten zu können. Wir haben keine Ahnung, wie groß die Tiere eigentlich werden können, aber meinen uns erinnern zu können, dass sie riesig sind (und vollkommen harmlos, da Planktonfresser).  

Um aber überhaupt in die Bucht zu gelangen, wo die Mantas leben, müssen wir zunächst über eine Stunde mit dem Boot eine sehr holprige Fahrt hinter uns bringen. Und mit holprig soll holprig gemeint sein, also für Menschen mit Bandscheibenvorfall definitiv nicht zu empfehlen. Endlich angekommen, erwartet uns eine wunderschöne Lagune mit Korallenriffen, also ab ins Wasser und nach den Mantas getaucht. 

Leider kommt dann aber doch schnell die Ernüchterung: Kein Manta weit und breit. Natürlich sind wir ein wenig enttäuscht, andererseits ist das Korallenriff wunderschön und daher auch eine Entschädigung. Es sind halt Wildtiere und daher nicht auf Knopfdruck verfügbar. Nach zwei Stunden, unzähligen Fotos, Videos und Quallenstichen, heißt es dann für uns auch wieder den Rückweg antreten. Auch wenn wir keine Mantas gesehen haben – es war am Ende doch die Reise wert. 

Für uns bricht heute dann auch schon der letzte Tag in der Naqalia Lodge an – kaum vorstellbar, dass wir eigentlich vor ein paar Tagen noch in Auckland waren und morgen schon wieder auf die nächste Insel abreisen….

 

9.2.2023 Coral View Resort/Fidschi 

Abreisetag, ein wenig nervös sind wir schon, denn außer der Aussage eines Mitarbeiters der nächsten Unterkunft, dass ein Wassertaxi uns abholen täte, haben wir nichts an Tickets in der Hand. 9:30 soll es losgehen und tatsächlich nähert sich gegen 10 Uhr ein kleines rotes Schiff, welches wir die Tage zuvor noch nicht zu Gesicht bekamen. Unnötig zu erwähnen, dass eine halbe Stunde Verspätung hier auf Fidschi durchaus als pünktlich durchgeht und man sich da keine Sorgen machen sollte. 

Ähnlich wie auf dem Hinweg, werden wir mit einem kleinen Aluminiumboot zum Hauptschiff gebracht, auf welches wir ohne Zwischenfragen einsteigen dürfen – auch interessant, da wir weder angeben, wer wir sind, noch wo wir eigentlich hinwollen. Im Gegensatz zur Fähre fahren hier ausnahmslos Locals mit – und wir halt. 

Knapp 2 ½ Stunden lang sind wir unterwegs, während wir versuchen per Google Maps unseren Standpunkt und damit unseren Ausstieg zu lokalisieren, denn so richtig trauen wir der Sache nicht und Ansagen gibt es auch keine. 

Scheinbar weiß aber jeder an Bord genauestens über uns Bescheid und gibt uns passend den Hinweis, dass wir an genau jener Stelle nun abgeholt werden – top organisiert, auch wenn uns organisationsfreudigen Deutschen die Haare zu Berge stehen würden. 

Begrüßt werden wir mit frischen Kokosnuss-Drinks!

Das Resort ist auf den ersten Blick ernüchternd und gleicht mehr einer Baustelle, als einer Unterkunft. Auch ist der Empfang bei WEITEM nicht so herzlich, wie in der Naqalia Lodge. 

Blick von der Terrasse des Coral View Resorts

 

Außerdem sind wir die einzigen Gäste vor Ort – die Anlage dürfte vor dem offensichtlichen Verfall sogar wirklich schön gewesen sein. Das Ding ist: In der Naqalia Lodge war einfach von vorne herein die Ausstattung so, dass man keine westlichen Hygienestandards erwarten konnte und darauf stellt man sich dann schnell ein. Hier ist es so, dass die Anlage ursprünglich viel höhere Standards aufzuwarten hatte und nun verfällt (oder wieder aufgebaut wird). Und das macht schon gefühlt einen Unterschied. Kurz: Richtig wohl fühlen wir uns nicht und nachdem wir dann auch noch Schimmel in den Kissen finden (also im Innenfutter) ist die Luft eigentlich ganz raus. 

Da wir aber für heute hier eh nicht mehr weg können, geben wir der Sache zumindest für heute eine Chance (die Kissen schmeißen wir raus, das ist klar). Und das soll gar nicht böse klingen, wir denken, dass es bei diesen Witterungsbedingungen ganz normal ist, dass die Dinge schimmeln, aber das darf man dann seinen Gästen so nicht anbieten, das ist klar. 

Das Essen ist dafür aber gut und die Tiere im Wasser und auf der Insel umwerfend. Neben den uns bekannten Geckos und Eidechsen (und Moskitos) entdecken wir gleich am ersten Tag im seichten Wasser blau gepunktete Stachelrochen (die übrigens giftig sind). Ziemlich cool diese Tiere und auch sonst wäre das gesamte Resort vermutlich wunderschön. Auch das Wissen, dass wir die einzigen Gäste sind, wirkt einfach nicht einladend… Morgen sollen übrigens vier weitere Gäste ankommen, vielleicht bessert es sich ja dann ein wenig. 

 

10.2.2023 Coral View Resort/Fidschi  

Tag 2 auf unser beinahe privaten Insel. Eigentlich ist das ja ne super witzige Sache – wer von euch hatte schon mal ein ganzes Hotel für sich alleine? 

Andererseits ist es schon befremdlich alleine auf einer Terrasse zu sitzen, die eigentlich für mehr als 40 Gäste ausgelegt ist und dabei zu frühstücken.  

Wir wollen der ganzen Geschichte aber jetzt doch eine Chance geben, einerseits weil es bezahlt ist und Fidschi mittlerweile sowieso schon das gesamte Budget mehr als gesprengt hat und andererseits ist es ja nicht so, dass man es hier nicht aushalten könnte. Außerdem gibt es hier ja noch ein paar Aktivitäten, die wir erledigen können und deswegen heißt es für uns gleich nach dem Frühstück, Flossen und Schnorchel angezogen und ab ins Wasser. 

Ähnlich wie bei unseren letzten Schnorcheltouren entdecken wir wieder massig bunte Fische und allerlei Korallen – und unser persönliches Highlight: Eine gigantische Riesenmuschel – geschätzt 50 Zentimeter breit. Auf keinen Fall die Hand reinstecken, sonst ist man gefangen… 

Und noch eine etwas unangenehmere Begegnung haben wir: Mit einer Meeresschlange – am Land habe ich nichts gegen diese Tiere, im Wasser ist das aber nur so halb lustig, da man sie auch kaum sieht… dann lieber wieder raus und später nochmals mit den Kajaks los.  

Und auch das stellt sich als absolut richtige Entscheidung heraus: Nur 15 Minuten von dem Coral View Resort entfernt finden wir einen menschenleeren und beinahe unberührten Strand mit Palmen. Ungelogen, hier hätte man auch wirklich Cast Away drehen können – 7 vs. Wild – nächstes Mal in die Südsee? Hier wäre genug Platz. Wir entscheiden uns, morgen nochmals wieder zu kommen, dann mit Handy, GoPro und Kamera! 

Das sieht vielversprechend aus – hier kommen wir morgen nochmal her.

 

11.2.2023 Coral View Resort/Fidschi 

Eines der angepriesenen Highlights hier oben sind die sogenannten Sawa-I-Lau Caves – eine Höhle, in der man schwimmen kann.  

Nun, ich persönlich bin jetzt nicht sooo der Höhlenfan und bei dem Gedanken, dass man in eine zweite Höhle ohne Licht tauchen muss, weiß ich nicht, ob ich das gut finden soll oder nicht. Trotzdem buchen wir für knapp 50 Euro pro Person eine Tour und haben Glück, da wir nur zu viert sind. Knapp 45 Minuten dauert die Fahrt mit dem kleinen Boot und dann heißt es ein paar Treppen zum Höhleneingang steigen.  

Ungelogen: Der Eingang wirkt sehr angsteinflößend (so als ginge es 50 Meter nach unten) und entpuppt sich aber beim 2. Hinsehen als optische Täuschung, da das Wasser wie ein Spiegel die Höhlendecke reflektiert. 

Kurz: Der Trip lohnt sich richtig und ist definitiv ein Highlight unserer Reise – ich weiß nicht, wo man so etwas sonst machen kann – wenn man hier in der Nähe ist: Ein Must-Do! Ziemlich cool ist auch die zweite Höhle, die auch super als Plot für einen Horrorfilm herhalten könnte, da es kein Licht gibt (außer das der Taschenlampen der Guides. Und da wir außerhalb der Hauptsaison hier sind, bleibt es auch sehr ruhig und überschaubar (es gibt da durchaus auch Videos mit dutzenden Menschen drauf.  

Nach dem Essen nehmen wir nochmals die Kajaks und fahren zum zweiten Mal zu unserem Strand… Fotoshooting und Drohnenflüge sind angesagt. Wir glauben, wir brauchen nicht viel dazu sagen, die Fotos sprechen für sich… 

Wow – könnte man so in einem Kalender abdrucken 🙂

Morgen steht dann schon unser letzter voller Tag an, bevor es wieder zurück nach Nadi geht – auch dort haben wir mittlerweile ein paar Dinge gefunden, die wir machen wollen. 

 

12.2.2023 Coral View Resort/Fidschi 

Für heute ist eigentlich nur noch Entspannung angesagt – nach dem Frühstück sitzen wir an der Bar, bis wir nachmittags nochmals zur Blue Lagoon und dazugehörigen Strand gefahren werden. Hoffentlich stimmt das Wetter und man kann genug sehen, da uns versprochen wurde, dass man dort auch nochmal schnorcheln kann. Und dann ist auch unser Aufenthalt auf den Inseln beinahe auch schon vorbei. Wahnsinn, wie die Zeit rennt… 

Leider regnet es ausgerechnet heute relativ regelmäßig, so dass wir unsere Fahrt zur Blue Lagoon ein wenig verschieben müssen – eine halbe Stunde später geht es dann aber los (das ist das Praktische daran, wenn man im Grunde alleine im ganzen Hotel ist). Auf dem Weg wird uns noch erzählt, dass der Ort als Filmkulisse für den gleichnamigen Film genutzt wurde, welcher ziemlich skandalträchtig in den 80ern lief. Werden wir sicher bei Gelegenheit mal schauen und dann berichten, ob das nach heutigen Maßstäben noch immer so wäre. 

Angekommen umkreisen uns schon die Fischschwärme – offensichtlich wissen die Tiere, was nun folgt. Denn kaum ist ein bisschen Brot im Wasser stürzen sich die Fische wie im Fressrausch auf das Futter und wir mittendrin. (Ja, gut für die Tiere ist das nicht, ich weiß…), aber die Bilder sind auch gleichzeitig der Wahnsinn. Auch wenn wir jetzt schon ein paarmal schnorcheln waren, so ist das nochmals eine neue Erfahrung, da die Fische uns direkt in Schwärmen umkreisen und wir an jeder Ecke des Riffs nochmals neue Farben und Formen entdecken (z.B. sind auch wieder ein paar Kugelfische dabei). Total schön. 

Direkt nebenan ist der Strand, an dem wir danach anlegen. Auch das ist nochmals ein besonderes Erlebnis und die Drohne kommt hier auch wieder zum Einsatz. Kann man auf jeden Fall machen und ist mit 20 Euro pro Person auch recht günstig zu haben.  

Der Blue-Lagoon Beach von oben.

 

13.2.2023 Coral View Resort/Bua Bed and Breakfast/Fidschi 

Abreisetag von der Insel und es regnet wieder. Es ist schon sehr seltsam. Am ersten Tag wollten wir eigentlich wieder abreisen, da wir uns gar nicht wohl fühlten, was unter anderem daran lag, dass die Anlage ziemlich runtergekommen ist und ihre besten Zeiten hinter sich hat. Das äußert sich so ziemlich überall, seien es die Toiletten, dem Hauptgebäude und den Unterkünften. Schimmel im Kisseninnenfutter tat sein Übriges und da wir die einzigen Gäste waren, fühlte sich das schon sehr komisch an.  

Und jetzt, wo wir abreisen, wollen wir hier nicht mal mehr weg. Nicht, dass die Anlage über Nacht durch Zauberhand renoviert worden wäre. Und ein bisschen muffelig roch es die ganze Zeit über in unserem Bungalow – es waren aber definitiv NICHT die zwei Kissen, welche wir noch übrig hatten (deren Innenfutter war nicht vergammelt).  

Vielleicht ist was dran an dem Sprichwort, dass der Mensch ein Gewohnheitstier sei. Vielleicht ist es aber auch das wahnsinnig gute Essen (welches übrigens im Preis inbegriffen war – anders als von Booking.com angegeben!) und wieder einmal die freundliche und fröhliche Art der Menschen gewesen, die uns jetzt im Rückblick unseren Aufenthalt so positiv erscheinen lassen. Vielleicht muss man auch einfach akzeptieren, dass unsere westlichen Standards von Hygiene und Sauberkeit bei 80-100% Luftfeuchtigkeit nicht anwendbar sind. Oder man muss am Ende einfach auch schauen, dass das Preis-Leistungsverhältnis gut war. 330 Euro für 4 Nächte für 2 Personen. Macht am Ende ca. 41 Euro pro Nacht inklusive Vollpension. Das klingt dann schon wieder fair. Wenn man noch dazurechnet, dass Kajaks und Schnorchelausrüstung unbegrenzt und kostenlos gestellt werden, dann muss man sogar sagen, dass es sehr günstig war.  

Was allerdings unverständlich ist: Viele Probleme ließen sich auch hinsichtlich des Zimmers einfach beheben: Moskitonetze über dem Bett wie in der Naqalia Lodge und schon sind die meisten Probleme gelöst.  

Am Ende werden wir das Coral View Resort in guter Erinnerung behalten, auch wenn es anfangs gar nicht so aussah. Und wieder einmal bestätigt sich: Das Personal macht sehr viel hinsichtlich des Wohlfühlfaktors aus, da wir die ganze Zeit über das Gefühl hatten, dass man sich sehr bemüht (trotz der widrigen Umstände) und man mit allen Angestellten auch mal ein bisschen plauschen konnte.  

Nun ja, ab heute Nachmittag sind wir dann im Bua Bed and Breakfast einquartiert, welches in den letzten zwei Monaten verheerende Rückmeldungen auf Google bekommen hat – also schauen wir mal, was uns dort erwartet… Dort angekommen, sind wir positiv überrascht. Weder ist der Ort in irgendeiner Form heruntergekommen, noch haben wir andere Probleme, welche von den Gästen moniert wurden. Im Grunde ist die Unterkunft super praktisch und erinnert beinahe an eine WG mit Pool – kann echt schlimmer sein. 

Auch mit Regen wunderschön.

Abends essen wir noch im Aquarius Hotel, da wir dort Rabatt bekommen (unser B&B und das Hotel gehören zusammen).   

 

14.2.2023 Bua Bed and Breakfast/Fidschi 

Es regnet mal wieder, als wir aufwachen (bzw. wir von dem Regen geweckt werden), was natürlich super schade ist, da Caro heute Geburtstag hat! Und dann so ein Regentag 🙁 

Wir versuchen aber irgendwie das Beste daraus zu machen, da Regen hier auf Fidschi bedeutet, dass auch mal über mehrere Stunden hinweg ganze Sturzbäche runterkommen und wir sind auf einmal ganz froh, dabei nicht auf einer abgelegenen Insel sein zu müssen. 

Auch so haben wir aber unfassbar viel zu tun, da die vielen Videos und Fotos der letzten Tage nun endlich bearbeitet werden können und am Abend tut sich dann doch nochmal was mit dem Wetter. Wir nutzen die kurze Pause, um nochmals in die Beach Bar aus der ersten Nacht in Nadi zu gehen.  

Keine halbe Stunde vor Ort geht erneut die Welt um uns herum unter – ungelogen, solche Regenfälle in Deutschland würde die Infrastruktur vermutlich nicht schadlos verkraften, wir wissen gar nicht, wo das ganze Wasser plötzlich herkommt… 

Das war definitiv der nasseste Geburtstag, den Caro jemals gefeiert hat.

 

15.2.2023 Bua Bed and Breakfast/Fidschi 

Da in der direkten Umgebung nicht allzu viel zu machen ist, haben wir uns heute vorgenommen in die Stadt Nadi zu fahren. Allerdings nicht mit einem Taxi, sondern mit einem der vielen offenen Busse, die quer durch ganz Fidschi fahren. 

Und irgendwie haben wir wie so oft auf der Reise einfach Glück und treffen gleich an der Bushaltestelle weitere nette Touristen aus Deutschland, Niederlande und Mauritius, so dass wir als kleine Gruppe die Stadt erkunden.  

Nun, abschließend zu Nadi – viel gibt es nicht zu sehen. Ganz interessant ist sicher der Marktplatz, auf dem wir super günstig und sehr leckere Früchte essen und mal Kava probieren dürfen und auch der indische Hindu-Tempel ist einen Besuch wert – das war es dann aber auch schon. 

Eindrücke vom Nadi Town-Market, günstiges Obst und Gemüse sowie Kava zum Probieren:

 

Irgendwie hat aber niemand so wirklich Lust darauf, direkt wieder zu den verschiedenen Unterkünften zurückzufahren, da es gerade mal um Mittag herum ist. Also schnell einen Taxifahrer bequatscht und nach wenigen Verhandlungen haben wir unseren privaten Fahrer für die nächsten Stunden organisiert (Kosten: 75 FJD – ca. 32 Euro – für 5 Personen, wobei einer im Kofferraum sitzt – Bula Fidschi!)  

Für diesen Preis werden wir zu den oft angepriesenen Mudpools gefahren, deren Eintritt für zwei Personen alleine 80 FJD beträgt (und an dieser Stelle fragt man sich, wie die Taxifahrer von dem Geld leben können, oder ob die staatlich bezuschusst werden).

Erst schön mit Matsch einschmieren…

Die Mudpools sind an sich ganz witzig, aber unserer Meinung nach nicht das Geld wert. Auch fragen wir uns, wofür das Geld eigentlich ausgegeben wird, da die Anlagen alt und heruntergekommen sind und der Rest natürlichen Ursprungs ist – also nicht ganz nachvollziehbar und eine klassische Tourifalle, aber immerhin amüsant. 

… dann im 35 Grad warmen Wasser abwaschen – soll angeblich ganz toll für die Haut sein 🙂

Die sogenannten Gardens of the sleeping Giant sparen wir daraufhin aus, da wir bei Ankunft schon einen Streit zwischen vorherigen Besuchern und den Angestellten mitbekommen – scheinbar werden hier für 5 Minuten Fußweg 25FJD verlangt, da waren die Mudpools ja ein richtiges Schnäppchen. 

Dafür bringt uns unser Fahrer noch zu einem Fishn Chips Stand, den er als den besten von ganz Fidschi anpreist (ehrlich gesagt sind wir bei solchen Aussagen von Taxifahrern immer ein wenig vorsichtig), aber der Mann hat zumindest nicht gelogen, denn die Portionen sind sehr günstig und das Essen ist sehr lecker – als Trinkgeld laden wir ihn also gleich zum Essen mit ein, was ihn sichtlich erfreut.  

Abends schlemmen wir noch die auf dem Markt gekauften Ananas in unserer Unterkunft. Hat sich doch am Ende noch gelohnt der Tag. 

 

16.2.-18.2. 2023 Bua Bed and Breakfast/Fidschi 

So erfolgreich der gestrige Tag verlaufen ist, so mies läuft es heute. Es regnet unablässig und extrem heftig – eine Minute draußen ist mit einer Ganzkörperdusche gleichzusetzen und die Straßen sind überflutet. Definitiv keine Option, vor die Tür zu gehen und auch gegen Abend bzw. die Nacht über lässt der Regen nicht nach, so dass wir auch am Folgetag nicht wirklich etwas planen können. Echt übel, da wir einfach dazu verdonnert sind, drinnen zu sitzen. Wir versuchen, das Beste daraus zu machen, immerhin haben wir eine Küche, genügend Kaffee, Strom und Wlan… schade ist es trotzdem. 

Hoffen wir das Beste, dass am Samstag das Schlimmste vorbei ist, da wir dann Caros Geburtstagsgeschenk umsetzen wollen, morgen dazu mehr. 

Nachtrag vom 18.2.: Natürlich gießt es auch weiterhin wie aus Kübeln und unsere Tour wurde abgesagt (nachdem wir dort angerufen haben – danke auch hier 😀). Das heißt, wir werden unseren letzten Tag vermutlich so verbringen wie die letzten Tage auf Fidschi: Hauptsächlich in der Unterkunft… So langsam haben wir echt die Schnauze voll und hoffen einfach aus viel besseres Wetter dann in Australien. 

Nächstes Ziel: Melbourne…

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