VERDERVER feiern die Record-Release-Party ihres Debut-Albums auf dem Fusion-Fest im Gladhouse

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Am 11. Januar gibt es für alle eingefleischten Cottbuser Metal-Fans ein für die hiesigen Breitengrade eher seltenes Spektakel zu erleben, wenn im Gladhouse zum nun bereits neunten Mal das Hardcore- und Metal-Festival Fusion-Fest seine Türen öffnet. Über 10 Metal-Bands – darunter auch die Szene-Größe Deserted Fear – sind mit von der Partie.

Ein besonderes Schmankerl wird dabei die Record-Release-Party der Cottbuser Band VERDERVER sein, die hier ihr Erstlingswerk präsentieren. Keine leichte Kost – sowohl musikalisch als auch inhaltlich – wie schon der Albumtitel „Weltunter“ erahnen lässt. Angepisst von allem und jedem brüllt und kreischt Sänger Igrim die aufgestaute Wut in den Äther hinaus, dekonstruiert dabei die scheinbar heile Welt festgefahrener, vermeintlich unabänderlicher Strukturen und hält der ihr Dasein in Lethargie und Apathie fristenden Gesellschaft den Spiegel vor. Dieser verbitterte Grundtenor zieht sich wie ein roter Faden durch das gesamte Album. Die Antwort auf die unvermeidliche Frage „Ist das dein Leben oder kann das weg?“ wird gar nicht erst abgewartet. Es folgt „aus Überzeugung der Tritt ins Bauchgefühl, bis du nichts mehr spürst als quälende Gewissheit…“ Dabei lässt der Crossover-Mix aus Metal und elektronischen Elementen – der sich, wollte man ihn in ein Genre pressen, noch am ehesten als Dance Death Metal bezeichnen ließe – der Zuhörerschaft nicht eine Sekunde Verschnaufpause – denn davon hatten wir in unserem bisherigen Leben ja offensichtlich mehr als genug! Die düstere schwarzweiße Körperbemalung der Band scheint dabei das allgegenwärtige gesellschaftliche Einheits-Denken zu symbolisieren, vielleicht mit dem Eingeständnis, dass auch ein VERDERVER sich diesem nicht zur Gänze zu entziehen vermag. Auch über die Bedeutung des Totendreiecks im Gesicht aller Mitglieder lässt sich nur spekulieren. Vielleicht steht dahinter die Erkenntnis, dass oft erst im Angesicht von Tod und Vergänglichkeit die eigenen Makel und Laster erkannt werden und ein tatsächlicher Sinneswandel von statten geht.

Albumcover – Weltunter – VERDERVER Foto: Glenn Buchholz

Auch wenn es sich um ihr Debut-Album handelt, verfügen VERDERVER inzwischen über reichlich an Bühnenerfahrung, wobei ihnen ihr nicht festgelegter, über die Genre-Grenzen hinausreichender Stil zu Gute kommt, der Spielräume eröffnet und es ihnen so in der Vergangenheit erlaubt hat, von Extreme-Metal-Shows über Progressive-Metal-Festivals bis hin zu Tribe-Metal-Veranstaltungen so einiges mitzunehmen.

Wer einmal einem VERDERVER-Konzert beigewohnt hat, der weiß, die Jungs wissen, wie man ordentlich abreißt. Und das geschieht nicht zuletzt durch die stete Interaktion mit dem Publikum, durch die die Grenze von Bühne und Zuschauerraum eingestampft wird und beide scheinbar ineinander zerfließen. Da lassen selbst Neulinge und ungeübte Metalheads spontan mal alle Hemmungen fallen, um sich willig in den Moshpit mitreißen zu lassen und eins mit diesem zu werden.

Dass VERDERVER auch außerhalb der Metal-Szene Anklang finden, beweist zudem ihr aktueller Song „Artfremd“, mit dessen epischen Video sie den Publikumspreis der letztjährigen Cottbuser Filmschau im Zuge des Osteuropäischen Filmfestivals gewonnen haben. Hier zeigen die beiden Gitarristen Glönn und Vince ihr Können neben der (bzw. zusätzlich zur) Musik. Zusammen haben sie das Drehbuch geschrieben, Glönn hat Regie, Vince die Kamera geführt.

Das Album wird ab dem 10. Januar nicht nur auf den üblichen digitalen Kanälen vertrieben, sondern für alle Platten-Liebhaber auch als exklusive Vinyl-Auflage erscheinen, die pünktlich zur Record-Release-Party rausgehauen wird. Bassist Tony wird übrigens gleich auf zwei Hochzeiten tanzen und mit seiner Band OFFSIDE ebenfalls eine neue Scheibe releasen.

Wer also Lust hat, mal wieder so richtig auszurasten und dem tagtäglichen Einheitstrott mit ausgestrecktem Mittelfinger den Rücken zuzukehren, der oder die sollte nun wissen wann und wo!

Pinchas Flemming

Info:

VERDERVER Record-Release-Party, 11. Januar, 16 Uhr, Gladhouse, Cottbus
Verderver.de
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