Das „La Casa“ wird „Zum Faulen August“

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Mit einer tollen Party und vielen Tränen im Knopfloch verabschiedete sich Ende Juli das La Casa in die ewigen Jagdgründe. Hinterm Tresen wurden aber die Fäden gezogen, um einen würdigen Nachfolger für die Location zu finden. Hermann weiß: David Kopsch übernimmt – der gebürtige Gallinchener eröffnet am ersten Februarwochenende, genau am 3. und 4. Februar, 2017 mit Konzert und Party den Laden neu.

Dass der Veranstaltungsort nicht untergehen würde, davon konnten sich die Besucher der Lesebühne im Oktober und November überzeugen. Sie wird auch in Zukunft  Bestandteil des Ladens bleiben. David ist keine unbekannte Nummer in der Musikszene, zeichnete er doch in Cottbus unter anderem für das legendäre Blue-Moon-Festival verantwortlich. Er ist Manager der schwedischen Band Greenleaf und veranstaltet Konzerte mit seiner Agentur Rockzilla concerts + management. HERMANN akapelle traf sich mit ihm, um die spärlich fließenden Informationen zu bündeln.

Wie bist Du denn auf die Idee gekommen, das La Casa zu übernehmen?
Ich hatte Nico (Ex-Chef des La Casa, Anm. d. Red.) schon vor Längerem gesagt, dass, wenn er jemals auf die Idee kommt, den Laden abzugeben, er mir Bescheid geben solle, ich würde ihn übernehmen. Im April ging alles ganz schnell, er kam zu mir und meinte, er wolle den Laden schnellstmöglich loswerden. Ich bat ihn, mir sein Konzept von der Übergabe zu schicken, was er dann auch tat. Bis September haben sich dann die Formalitäten hingezogen. Aber nun gehört der Laden mir.

Hast Du Dir selber vorher ein Konzept überlegt, was Du in Deinem Laden machen willst?
Ja, ich habe mir vorher genau überlegt, was ich drin haben will. Natürlich findet hier weiterhin viel Musik statt. Nicht nur Stoner-Rock, wie man es vielleicht von mir gewohnt sein könnte, sondern viele verschiedene Richtungen. Ich mag genauso Blues-Bands, Alternative Rock, Punk-Bands. Ich bin auch am Überlegen, ob man nicht wieder mal Jazz beleben sollte. Mir geht es dabei aber darum, qualitativ hochwertige Acts zu verpflichten.

Wirst Du die ganze Woche öffnen?
Nein. Mittwoch bis Sonntag wird geöffnet sein. Die Veranstaltungen haben feste Tage: mittwochs Lesebühne und weitere Lesungen, donnerstags Open Bar, freitags Konzerte, samstags Partys, sonntags Filmabende.

Was willst Du sonst noch verändern?
Das La Casa wird es nicht mehr geben. Der Laden wird ab Februar „Zum Faulen August“ heißen. Ich möchte außerdem die Terrasse vergrößern und dort einen Biergarten hin bauen. Das Sichtbarste passiert im Laden: Das große, schwere Metallgestell vor der Bar wird entfernt, so entsteht mehr Raum im Laden.

Im Februar willst Du eröffnen..?
Ja genau, am ersten Februarwochenende geht es am Freitag mit einem Konzert los, am Samstag ist Einweihungsparty.

Worauf wirst Du in Deinem Laden Wert legen?
Mir geht es um Regelmäßigkeit, dass sich die Leute darauf verlassen können, wann was passiert, und dass sie merken, dass ich Lust auf den Laden habe, sonst hätte ich das La Casa nicht übernommen. Ich achte auf Qualität und werde damit immer ein gewisses Publikum ansprechen. Wenn ich zum Beispiel sehe, wie das Manitu in Forst sein Publikum anzieht und funktioniert, dann müsste auch ein kleiner Laden in Cottbus funktionieren. Ich werde wahrscheinlich keinen Techno bei mir laufen lassen – ich höre das selber nicht und mag die Musikrichtung auch nicht.

Ändert sich dann auch etwas im Getränkeangebot?
Ja. Ich bin in Verhandlungen mit kleinen Brauereien in Berlin. Die werden mir zum Beispiel Crafted Beer vorbeibringen. Ich werde immer mal wieder etwas ausprobieren, ein bisschen Abwechslung reinbringen, damit sich das Wiederkommen für die Leute allein schon dafür lohnt. Ich will ein bisschen spezieller sein als andere Bars in Cottbus. Natürlich bleiben auch Dinge erhalten. Ich verstehe es zwar nicht, aber Pfeffi lief im La Casa immer, den Likör wird es auch weiterhin geben.

Interview: Robert Gordon

Foto: David Kopsch übernimmt das La Casa und macht es Zum Faulen August. (© TSPV)

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