Der Niedersorbische Kulturverein Studnja e.V. ist Unterstützer lokaler Projekte
Der Studnja e.V. wurde im Januar 2017 gegründet und unterstützt Vereine und Kulturgruppen künstlerisch in den Bereichen Choreographie, Dramaturgie und Musik, entwickelt eigene buchbare Formate und Events und ist Dienstleister bei der Beantragung und Abrechnung von Fördermitteln sowie im Bereich Grafik und Design. Sechs Kulturschaffende Cottbuser gehören zum aktiven Kern des Vereins, die sich nicht nur um eigene Projekte des Vereins kümmern, sondern auch Projekte möglich machen, die andere Menschen, Vereine und Institutionen einbringen.
Die Sagenkahnfahrt in Burg zum Beispiel ist eins der eigenen Projekte des Vereins. Hier lernen die Menschen die wendischen Sagenfiguren während der Kahnfahrt an verschiedenen Punkten kennen, das heißt, die Schauspieler sind außerhalb des Kahns unterwegs und bringen die Geschichte künstlerisch zur Geltung. Im Anschluss gibt es Livemusik mit Tanzanleitung. Inzwischen wird diese Fahrt im dritten Jahr durchgeführt. Weitere Projekte des Studnja sind der Niedersorbische Kinderchor, der Studnja-Chor für Erwachsene, das Mandolinenorchester Tschernitz, das Orchester Tonart, die Band Kula-Bula und das Generationsorchester Niederlausitz.
Robert Engel, Kulturmanager des Studnja erklärt die Arbeit des Vereins so: „Wir wollen durch unsere Veranstaltungen dafür sorgen, dass das Sorbische normal ist und nicht etwas „anderes, Fremdes“. Das Sorbisch/Wendische gehört hier zur Region. Man erfährt dadurch auch viel über die Heimat. Wir organisieren unter anderem für das Niedersorbische Gymnasium in Cottbus Kultur-AGs. In Burg hatten wir im vergangenen Jahr mit den ersten und zweiten Klassen der Grundschule ein Theaterprojekt. Die Idee war eine Reise durch die Umgebung und sie haben sich das Stück selbst erarbeitet. Natürlich sind wir bemüht, auch den sorbischen Teil einzubringen. Auf diese Art verlieren die Kinder nicht die Lust am Projekt, sondern sind mit Spaß und Freude dabei. Die Projekte sind durch die Stiftung für das Niedersorbische Volk gefördert.“ Der Studnja e.V. ist immer auf der Suche nach Ideen, wer also ein Projekt, sei es künstlerischer Art oder in anderen Vereinen oder Kindergärten sowie Schulen hat, kann sich an den Studnja wenden. Der Verein hilft bei der Umsetzung und unter anderem bei der Suche nach Fördermöglichkeiten. „Unser Motto ist Kultur zu ermöglichen. Wir unterstützen die Leute, wann immer es geht. Mittlerweile sind in unserem Verein auch zwei Vereine aufgegangen. Das sind zwei Tanz- und Trachtenvereine, die sich alleine nicht halten konnten, denn zur Vereinsarbeit gehören der Vorsitz, der Schatzmeister, es müssen Berichte geschrieben werden, alles Sachen, die viel Arbeit machen und von der eigentlichen Vereinstätigkeit abhalten. Unser Angebot für diese Gruppen besteht darin, diese Aufgaben zu übernehmen, damit die Mitglieder ihre eigentliche Kultur und Kunst präsentieren können“, so Robert Engel. Doch nicht nur kulturelle Veranstaltungen sind für den Studnja Verein wichtig, auch die Hemmschwelle für die „fremde Sprache und Kultur“ zu senken steht oben auf der Prioritätenliste. Deshalb haben sich die Macher eine ganz besondere Idee ausgedacht und eine Serviette entwickelt, die auf nette Art Sorbisch vermittelt. „Toll wäre natürlich, wenn die Gastronomen und Vereine in Cottbus und Umgebung diese Serviette für Ihre Häuser nutzen“, erzählt Robert Engel. Wer Interesse hat, im Verein mitzumachen kann sich gern an den Studnja e.V. wenden, gesucht werden auch Menschen, die Kostüme nähen können, die vielleicht noch historische Dokumente, Briefe, Bücher und Fotos haben oder die eine Tracht abgeben möchten. Einen Eindruck über die Arbeit kann man sich zum Beispiel am 26. und 27.September bei den Aufführungen des Tanzprojektes „In Zeiten wie diesen“ machen, choreographiert von Golde Grunske.
Annette Raab
Weitere Informationen zum Verein und kommenden Veranstaltungen gibt es unter http://www.studnja.de/
Studnja e.V.
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