Sie ist eine richtige Cottbuser Pflanze und hat in ihrer Jugend oft Veranstaltungen im Glad-House besucht. Konzerte, Filme im Obenkino oder auch Proben und Vorstellungen mit dem „Theater an der Wendeschleife“ deren Mitglied sie war, prägten schon frühzeitig ihre Beziehung zum Haus in der Straße der Jugend. Überhaupt haben Theater und Kultur sie immer irgendwie magisch angezogen, ob beim Ballett-Training unter Helmut Winkelmann im Kindermusical Cottbus oder später in der Singakademie dem Taktstock von Christian Möbius folgend.
Nach dem Abitur folgte ein Studium der Theaterwissenschaft, welches sie dann noch durch Medien- und Kommunikationswissenschaft bereicherte.
Die Aufgabe, aus dem alten Pionierhaus in Senftenberg ein modernes Soziokulturelles Zentrum zu entwickeln, war für sie eine dankbare und spannende Herausforderung. Wer beobachten konnte, wie sich der „PEGASUS“ in Senftenberg unter ihrer Leitung entwickelte, wird ohne Frage von einer Erfolgsgeschichte sprechen. Zahlreiche Projekte der Kinder- und Jugendarbeit, Kinderkino, Streetwork, Tanzen oder bildnerisches Gestalten, verschiedene Vereine und Partner und ein eigener Hort unter einem Dach, ließen das Haus zu einer guten Adresse der Kinder- und Jugendarbeit im Süden Brandenburgs werden. Doch nach vielen Jahren keimte auch in Hendrikje Eger der Wunsch nach Veränderung.
So brauchte sie nicht lange zu überlegen, als in Cottbus die Stelle des Werkleiters (so der offizielle Titel) beim Glad House ausgeschrieben wurde. Sie bekam bei 24 Bewerbern den Zuschlag und übernimmt von ihrem Vorgänger eine gut funktionierende Einrichtung. „Neue Besen kehren gut“, sagt ein altes Sprichwort, doch der Besen sollte auch wissen, wo er mit der Arbeit anfangen soll. In der ersten Zeit will sich die neue Glad- House-Chefin daher wie eine Hospitantin durch die verschiedenen Abteilungen begeben, um sich einen umfassenden Eindruck zu machen. Denn so gut die Ausgangsvorrausetzungen auch sind, neue gesellschaftliche Veränderungen und Herausforderungen machen auch vor dem Glad-House nicht Halt und es wird viele Ideen und Kreativität brauchen, die Ereignisse mitzugestalten und ihnen nicht nur hinterherzulaufen. Mit Hendrikje Eger an der Spitze scheint das Cottbuser Glad-House für diese Aufgaben bestens gerüstet.
Michael Apel
Titelfoto: Die neue Glad-House Chefin Hendrikje Eger. Foto: Privat.