Kurzweil durch Zauberei, Lieder und Tänze vor dem Hauptprogramm der Sagennacht
Die Spreewälder Sagennacht ruft. Wieder sind es die Schauspieler, Tänzer, Sänger des Sorbischen National-Ensembles aus Bautzen, die in die wendische Märchen- und Sagenwelt einladen. Ein neues Abenteuer startet. Was sich Autorin Jewa-Marja Cornakec ausgedacht hat und Regisseur Johannes Gärtner in Szene setzen wird, haben wir im vorangegangenen Heft berichtet. Welchen Anteil nehmen aber die Folklorekünstler aus unserer Region. Hier ist ein kleiner Einblick.
„Witajso k nam” heißt „Willkommen”. Diesen Herzensgruß wird man während der drei Tage Spreewälder Sagennacht wohl des Öfteren zu hören bekommen. Zum Beispiel in einem Lied, mit dem die Kinder des Ensembles des Kinder- und Lernhauses „Lipa” gleich zu Beginn der Veranstaltung die Zuschauer auf der Bühne hinter dem Bismarckturm begrüßen. Die 20 Mädchen und Jungen leben gegenwärtig mit Vorfreude und Lampenfieber. Seit dem Beginn des Schuljahres proben sie. Hortleiterin Iva Schultchen und Choreograf Michael Apel loben die Kinder für ihre Disziplin und Einsatzbereitschaft. „Sie leben die Märchen und Sagen, indem sie sie tanzen und singen”, sagt Michael Apel. Schon die Jüngsten aus der ersten Klasse sind dabei. Obwohl das „Lipa”-Ensemble schon sagennachterfahren ist, ist es für die meisten Kinder diesmal eine Premiere.
Das Estradenprogramm, das traditionell auf die Aufführung des Deutsch-Sorbischen National-Ensembles einstimmt, macht mit wendischen Traditionen und altem Handwerk bekannt. Die Folkloregruppe Drjewjanki (Holzpantoffel) spielt mit Brummtopf, Maultrommel, Mandoline, Schalmei und dem sorbischen Dudelsack sorbische-wendische und deutsche Volksweisen. Getanzte Bilder und Eindrücke vom Osterwasserholen, von der Flachsernte und junger Liebe vermittelt das Deutsch-Sorbische Ensemble Cottbus. Die „Femella-Kids” aus Cottbus haben für das Vorprogramm der Sagennacht extra neue Tänze einstudiert. Auch sie erzählen Begebenheiten aus der wendischen Sagenwelt und von Geschick und Kunst der Handwerker.
Das Vorprogramm moderiert Christian Mattheé. Der hat auch eine Geschichte wie aus der Spreewälder Sagennacht. Denn seine Muttersprache ist Deutsch, das Niedersorbische erlernte er erst in einer Cottbuser Grundschule. Nach dieser Zeit besuchte er das Niedersorbische Gymnasium in Cottbus und absolvierte dort sein Abitur. Im Jahre 1998 begann er mit einem Praktikum beim sorbisch-wendischen Radioprogramm des ORB (heute RBB). Nachdem das Praktikum endete, blieb er und arbeitet heute als Moderator und Reporter für sorbisch-wendische Radio- und Fernsehprogramme. Wie gesagt: Muttersprache Deutsch, das Wendische ist freiwillige Leistung. Ich meine: Sagenhaft! In seiner Moderation wird er das eine oder andere Geheimnis über Traditionen und Trachten verraten. Gewiss in beiden Sprachen.
Dann wartet alles auf das Hauptprogramm. Auch diese Zeit wird mit stimmungsvollen Bildern überbrückt. Die Stelzenkünstler von „Incanto” sind nicht zu übersehen. Wie Schmetterlinge wirbeln Fabelwesen mit glitzernden Flügeln durch die staunende Menge und schelmische Kobolde sind zu lustigen Streichen aufgelegt. Seifenblasenzaubereien werden Jung und Alt begeistern und für die Zaubereien in der Sagenwelt aufschließen, die dann bald ihren Anfang nehmen.
Klaus Wilke
Tickets im Kartenvorverkauf: Vollzahler: ab 22,50 € pro Ticket, ermäßigt (8 bis 17 Jahre): ab 10,50 €, bei Vorlage der GästeCard Spreewald 1,00 € Rabatt.
Vorverkauf bis Freitag, 7.Juni, 12 Uhr, an allen bekannten Kartenvorverkaufsstellen, im Haus des Gastes,∙Am Hafen 6, 03096 Burg (Spreewald) auch an jedem Veranstaltungstag bis 16 Uhr. Abendkasse ab 17 Uhr: Vollzahler: 27,50 € pro Ticket, ermäßigt (8 bis17 Jahre): 12,50 € , Rabatt bei Vorlage der GästeCard Spreewald oder der enviaM-Card 1,00 € Rabatt. Kinder bis zum vollendeten 7. Lebensjahr: freier Eintritt.
Tickets online u.a. unter: https://www.burgimspreewald.de/de/sagennacht/index.php
Sitzplätze: Es besteht kein Sitzplatzanspruch. Das Mitbringen von Sitzmöglichkeiten (Hocker, Stühle, Decken) ist erwünscht.
Nicht gestattet ist das Mitbringen von Schirmen, Speisen und Getränken.
Parkplätze: Stehen ausreichend und kostenfrei zur Verfügung.