Kunst aus dem Stall

Zu Gast bei Kraußer und Kraußer

Wir sind in Teichland. Es ist Tag des offenen Ateliers. Wir stehen vor einer Backsteinwand, davor ein buntes Fahrrad und darüber ein ebenso bunter Rahmen mit der Aufschrift: Bilderstall. Im Hintergrund wiehert ein Pferd. Wir betreten das Haus und direkt davor steht ein Tisch, mit Kaffee, Tee und leckerem Gebäck. Dazu noch Weintrauben. An dem Tisch sitzen zwei Damen die uns freundlich grüßen und dann wieder ganz ins Gespräch verwickelt sind.

Links neben dem Tisch geht es los: Überall hängen Bilder. Landschaftsmalereien, Stillleben, aber auch abstrakte Kunst. Außerdem Bilder von Blumen. Herr Kraußer erzählt, dass er jedes Jahr Blumen von seiner Frau Barbara bekommt. Gemalt, statt gepflückt. Dieser Raum, der nun mit Kunst bestückt ist, war einst ein Kuh- und Schweinestall.

Im Garten des Bilderstalls
Foto: Lena Bange

Draußen geht die Ausstellung weiter. Inmitten eines großen Gartens steht eine Staffelei mit einem noch unfertigen Gemälde. Außerdem steht da ein Tisch mit bemalten Keramiktäfelchen, selbst gemachten Geldbörsen, Schmuck und Taschen. Hinter dem Tisch steht eine große Scheune, in der sich ebenfalls Malereien befinden. Auf zwei Böcken liegen große Holzbretter, die noch von Baumrinde ummantelt sind. Darauf findet man lauter liebevoll gestaltete Kunstartikel, aus den unterschiedlichsten Materialien. An den Seitenwänden der Scheune hängen allerlei Werkzeuge.

Im Garten verteilt, findet man überall kleine Kunstwerke: Bemalte Holzbretter, kleine Tiere aus Stein, auf einem Stein, ein buntes Klohäuschen – na gut, das ist vielleicht kein Kunstwerk, aber ob seines bunten Anstrichs, dennoch hübsch anzusehen, genau wie die bezaubernd angerichteten Blumenbeete. Mittendrin steht eine knallblaue Bank, umgeben von zwei Steintürmen. Hinter dem Gartenzaun steht das wiehernde Pferd.

Der wirklich schöne Garten wird nur noch übertroffen von dem Heuboden, zu dem wir als letztes kommen. Treppe vorwärts rauf und rückwärts runter gehen. Steht da. Oben angekommen landet man direkt vor einer Art Schränkchen, darauf stehen zwei Bastkörbchen, ein paar Zweige in einer Vase und darüber hängt eine Zeichnung von einer Frau mit Hut. Wenn man dann nach links sieht, zaubert einem der Anblick ein Lächeln aufs Gesicht. Man erspäht einen wundervollen Dachstuhl mit weißem Mauerwerk und dicken dunkelbraunen Holzbalken, die kreuz und quer verlaufen.

Der Heuboden
Foto: Christian Max

Auf dem hellbraunen Dielenboden steht ein kleines Tischchen, daneben ein schwarzer Stuhl und direkt dahinter wieder eine große Staffelei mit einer schwebenden Treppe, die ganz in Rot gehalten ist. Überall an den Wänden des Raumes stehen und hängen Bilder und bemalter Schmuck. Auch dreidimensionale Rahmen mit kleinen Kunstwerken aus Geäst und getrockneten Blumen. Sogar Hinterglasmalerei gibt es zu bewundern. Durch ein Fenster dringt warmes Licht. Ein wahrer Hort der Kreativität. Man möchte den ganzen Tag darin verweilen.

Der Bilderstall hat etwas Märchenhaftes. Dietmar und Barbara Kraußer haben das Gebäude 2005 zu diesem zauberhaften Atelier umbauen lassen. Regelmäßige Öffnungszeiten hat dieses mittlerweile leider nicht mehr. Allerdings kann man, wenn man das ganze besichtigen möchte, oder eines der Kunstwerke ergattern will, via Mail oder Telefon Kontakt mit den beiden aufnehmen.

Lena Bange

Bilder: Impressionen aus dem Bilderstall. Fotos: LB