Die Seele der wendischen Lieder

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21. August: Sorbisch/wendisches Literatur- und Musikfest „Wortschätze” in Lübben

Dem Stadtnamen Lübben ist Poesie geradezu eingeschrieben. soll er doch von dem sorbischen Namen Luba abgeleitet sein. Viele Märchen und Sagen aus uralten Zeiten beziehen sich auf  Liuba, die sorbische Liebes- und Fruchtbarkeitsgöttin. Kein Wunder, dass die einstige Hauptstadt (!) des Markgrafentums Niederlausitz sich dieser Tradition besinnt und dies am 21. August mit einem Literatur- und Musikfest tut. Es trägt den Titel „Wortschätze”.

Tänze der  Lutkis aus der Kita „Spreewald” Foto: Birgit Ginkel

Nach diesen Schätzen brauche man nicht lange zu graben. An sie zu kommen sei auch nicht abenteuerlich, aber voller Freude und Vergnügen, sagt denn auch Noris Schenk von der TKS Lübben (Spreewald) GmbH, die die Organisation und die Betreuung der Künstler in den Händen hat. Vor der wunderbaren Naturkulisse des Spreewaldes und inmitten des geschichtsträchtigen Schlossbezirkes soll ein Programm ablaufen, in dem Geschichten und Gedichte, Lieder und Tänze vereint sind und Jung und Alt, Groß und Klein, Besucher aus der Stadt und deren Gäste angesprochen werden.

Dichterpoet Pittkunings Foto: Uwe Titscher

Im Klanggarten auf der Schlossinsel erfreut die junge Autorin Jill-Francis Käthlitz mit lustigen Begebenheiten aus ihrem Buch vom „Häschen Dummerchen”. Tänze der  Lutkis aus der Kita „Spreewald”, Puppenspiel, ein kleiner sorbisch/wendischer Sprachkurs sowie Musik von der Band Praskot erwarten interessierte Augen und Ohren. Der Dichterpoet Pittkunings moderiert das Programm.

Auf der literarischen Speisekarte des Restaurants „Altes Gärtnerhaus” stehen Lesungen und Vorträge von Mitgliedern des Lübbener Autorentreffs. Der obersorbische Schriftsteller Christian Schneider macht mit dem „Sohn des Wassermannes” bekannt.

Im Museum gestalten Uwe Gutschmidt und Tochter Katharina in einer wendisch-deutschen szenischen Lesung die dramatische Auseinandersetzung zwischen der bösen Hexe und dem Antihexenhund.

Carolina Eyck Foto: Christian Hueller

Im Wappensaal wird der Dichterin Mina Witkojc (1893 – 1975) gedacht, die von Burg aus die Schönheit des Spreewaldes besang und die Unterdrückung von Sprache und Kultur der nationalen Minderheit beklagte. Witkojc hatte in einem Gedicht die Seele des Volkes und seiner Lieder angesprochen: „In dir, du Volk,sind wir geboren, in uns lebt deine Seele nun.”  Ute Henschel* stellt die Dichterin vor. Danach liest die Lyrikerin Lenka Gedichte über Liebe, Sprache und Gesellschaft.

Der Domowina Verlag präsentiert seine Buchproduktion.
Eine literarisch-musikalische Soiree vereint am Abend in der Paul-Gerhardt-Kirche alle Literaten, Sänger, Spieler und interessierte Besucher. Höhepunkt ist dabei das Live-Konzert mit Carolina Eyck. Sie spielt das Theremin, eines der seltsamsten Musikinstrumente. Es erzeugt sphärische Klänge, ohne dass man es berührt. Mit ihrer Meisterschaft hat die Sorbin Carolina Eyck schon Menschen in ganz Europa und auf anderen Kontinenten begeistert. Und nun konzertiert sie in Lübben! Eine sorbische Künstlerin von Weltklasse.

Weitere Ausstellungen und eine Sagenkahnfahrt komplettieren die sprachliche Schatzsuche.

Klaus Wilke

Info

www.luebben.de/Tourismus

Für alle Veranstaltungen sind ggf. die am Tage gültigen Corona-Maßnahmen zu beachten.

*Achtung: Leider hat Ute Hentschel abgegesagt. Dafür stellt Majka Stock ihren Fantasyroman „Sprjewja“ vor.

 

 

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