Ein Dank an die Lausitz – Hilfsbereitschaft der Lausitzer ist überwältigend

0

An dieser Stelle geben wir Meldungen Raum, die uns zum Krieg in der Ukraine erreichen.

 

Schokolade von Felicitas hilft den Ukrainischen Flüchtlingen beim Ankommen in Brandenburg und Berlin

Mit einem süßen Willkommensgruß sprachliche Barrieren überwinden und spenden.

(pm/ 4. April) Das Team der Confiserie Felicitas hat gemeinsam mit Karina Henseleit vom Startup „Berührungspunkte“ eine Schokoladentafel kreiert, um damit Geflüchtete aus der Ukraine willkommen zu heißen. „Berührungspunkte steht dafür, den Tastsinn zu entdecken und die Sichtweisen verschiedener Menschen kennen zu lernen und einen Perspektivwechsel einzunehmen. Es geht darum, die Augen zu schließen und die Welt mit den anderen Sinnen zu erfahren“, berichtet Henseleit. Die Pädagogin ist von Geburt an blind und berät in einem Berliner Sozialverband Menschen, die von Behinderung betroffen oder bedroht sind. Vermehrt suchen Menschen aus der Ukraine bei ihr Unterstützung. Sie hatte die Idee zur Schokolade und wandte sich damit an die Confiserie Felicitas in Hornow.

Schokolade als Glücksbotschafter

Auf der Verpackung dieser „Willkommens-Schokolade“ stehen sowohl innen als auch auf der Außenseite Vokabeln in ukrainischer und deutscher Sprache, damit sich die in Deutschland eintreffenden Ukrainer/Innen besser verständigen können. Willkommen, heißt auf Ukrainisch ласкаво просимо (laskavo prosymo) und diese Botschaft wird mit der Schokoladentafel von Felicitas den Geflüchteten vermittelt, denn auch die beiden Geschäftsführer wissen, wie es ist, woanders willkommen geheißen zu werden, die beiden Belgier kamen vor über 30 Jahren in die Lausitz.

Mit Schokolade kann man so gut Botschaften transportieren – so wollen wir den ukrainischen Flüchtlingen Willkommen sagen und in dieser Leidenszeit ein kleines Stück Glück in die Hand geben“, sagt Peter Bienstman, Geschäftsführer der Confiserie Felicitas. Seine Frau Goedele Matthyssen ergänzt: „Bevor wir Felicitas gründeten, waren wir als Entwicklungshelfer in Afrika. Wir mussten uns fern von unserer belgischen Heimat orientieren und lernen sprachliche Barrieren zu überwinden. Dabei kann man sich sehr hilflos fühlen. Als wir die Bilder der vielen Frauen und Kinder sahen, die durch diesen Krieg von ihren Angehörigen getrennt nach Deutschland fliehen mussten, waren wir emotional sehr berührt.“

Ein Teil der „Begrüßungstafeln“ wird zum Start zwei Hilfsorganisationen in Cottbus und Berlin zur Verfügung gestellt. So kommen die Schokoladentafeln garantiert bei den Betroffenen an und helfen auf süße Art und Weise sprachliche Barrieren zu überwinden.

Gewinn geht an Hilfsorganisation „Ukrainenetzwerk Cottbus“

Die Tafeln werden in den Filialen in Cottbus, Dresden und Potsdam sowie im Online-Shop der Confiserie Felicitas verkauft. Vom Erlös werden 2 Euro pro Tafel an die Ukrainehilfe des Ukrainenetzwerks Cottbus gespendet. „Dass Felicitas uns für die Spenden ausgewählt hat, ehrt unser Projekt sehr!

Mit ihrer Schokolade überbringen sie die einzig richtige Botschaft: Europa steht zusammen und hilft euch in dieser schweren Stunde, seid willkommen bei uns! Wir mit unserem Netzwerk helfen den Ukrainern in der Lausitz und mit Hilfstransporten auch ihren Landsleuten, die in der Ukraine dringend Lebensmittel und medizinische Unterstützung brauchen, um überleben zu können“, sagt Benjamin Andriske, ein Vertreter des Ukrainenetzwerks Cottbus.

Bild: Tafel Banderole Ukraine. Foto: Felicitas

———————

Björn Casapietra: – so helfe ich

In der ersten Kriegswoche dieses furchtbaren Angriffskrieges Russlands gegen die Ukraine habe ich mich entschieden, mein Schlafzimmer geflüchteten Menschen zur Verfügung zu stellen. Ich habe meine Wohnung in diversen Online-Portalen angemeldet, die sich um Kriegsflüchtlinge kümmern. Parallel dazu habe ich Irina aus der Ukraine, die seit anderthalb Jahren bei mir zum Reinemachen kommt, eine WhatsApp geschrieben. Dass, sollte sie flüchten müssen, sie mit ihren Kindern gerne bei mir unterkommen kann. Irina arbeitet immer ein paar Monate in Deutschland, um genug Geld zu verdienen, um ihre beiden Kinder zu ernähren.

Und so kam es dann auch. Plötzlich stand sie vor meiner Tür und fragte, ob sie mit ihren Kindern bei mir unterkommen kann. Ich sagte sofort ja und fragte sie, warum sie die Kinder nicht gleich mitgebracht hätte. Sie holte ihre Kinder und diese kleine Familie ist jetzt bei uns zu Hause. Ich habe selten bescheidenere, freundlichere und hilfsbereitere Menschen kennengelernt, als diese kleine Familie. Alle behördlichen Wege haben wir gemacht, registriert ist sie, beim Sozialamt waren wir und krankenversichert sind die Kinder auch. Jetzt suchen wir nach einer Wohnung für Irina und ihre Familie. Sie will eigentlich gar nicht hier bleiben, aber sie weiß eben nicht, wann sie wieder in ihre Heimat zurückkehren kann.

Heute waren wir bei einem ehemaligen Deutschlehrer. Er ist inzwischen Rentner und wird Irina dreimal die Woche Deutsch-Unterricht geben. Stück für Stück schaffe ich es, meine Wut auf Putin und diesen unnötigen Krieg zu kanalisieren und umzuwandeln in Hilfsbereitschaft.

Ich mache das deswegen öffentlich, weil ich will, dass möglichst viele Menschen es mir nachmachen. Es gibt so viele, die Platz haben. Die Zimmer haben, die mal von Kindern bewohnt wurden. Diese Kinder sind jetzt erwachsen geworden und raus und die Zimmer stehen leer. Wir alle können helfen.

Zu meinem Konzert (in Cottbus am 30. April, in der Kreuzkirche) werde ich zwei ukrainische Kirchenlieder ins Programm aufnehmen. Wir alle müssen diesem Land jetzt unsere Solidarität zeigen. Ich freue mich auf unser Gastspiel in Cottbus und freue mich darauf, mein Publikum wiederzusehen.

(Fotos: privat)

Euer Björn Casapietra

_____________

Menschenrechtszentrum Cottbus setzt Hilfe für Kinderkrankenhaus in Odessa fort

(pm) Das Menschenrechtszentrum Cottbus e.V. bekam einen Hilferuf aus dem Regionalen Kinderkrankenhaus in Odessa im Süden der Ukraine. Die geschäftsführende Vorsitzende des Vereins, Sylvia Wähling und ein engagierter Helfer aus Bagenz, Frank Riemer, zögerten keine Sekunde und fuhren umgehend mit einem Transporter beladen mit 15 m³ medizinischen Hilfsmitteln in Richtung ukrainisch-moldawisch-rumänische Grenze los. Die Hilfsmittel im Wert von 17.000 € wurden bei der Firma KÄB (Krankenhaus- und Ärztebedarf) in Salzburg bestellt und sonntags abgeholt. Die KÄB sponserte dazu Orthesen im Wert von 10.000 €. „Der lange Weg von 2.400 km bis nach Isaccea an der Donau im Süden von Rumänien hat sich gelohnt, weil wir diese Strecke auf dem sicheren Boden der Europäischen Union und der NATO gemacht haben. Niemand musste unter Gefahren quer durch die Ukraine fahren, um den umkämpften Süden zu erreichen. Die Hilfsmittel sind mittlerweile sicher beim Krankenhaus angekommen“, erklärt Sylvia Wähling. Die Menschen in der wichtigen Hafenstadt Odessa werden von den Sirenen jeden Tag alarmiert und fürchten ein ähnliches Schicksal wie die zerstörte Hafenstadt Mariupol.

Kurze Zeit später erreichte das Menschenrechtszentrum Cottbus erneut ein Hilferuf aus dem Kinderkrankenhaus in Odessa. Der Chirurg Igor Aleksandrovizch Kondratyev erzählte von sehr großer Not, die herrsche, weil Kinder auch aus den umkämpften Gebieten im Süden der Ukraine in das Regionalkinderkrankenhaus nach Odessa gebracht werden. Er bat besonders um chirurgische Materialien und andere medizinischen Hilfsmittel. Was sie nicht gebrauchen können, geben sie dem Militärkrankenhaus von Odessa. Deshalb startet Ende dieser Woche ein zweiter Transport des Menschenrechtszentrums in Richtung der ukrainisch-moldawisch-rumänischen Grenze. „Wir scheuen nicht, die 4.500 km Strecke in so kurzer Zeit wieder zu fahren, denn es herrscht Krieg vor unserer Tür in Europa. Auch wenn wir die Spenden für den Kauf der Hilfsmittel in Höhe von 25.000 € noch nicht zusammengesammelt haben, müssen wir jetzt losfahren. Die Menschen brauchen dringend unsere Hilfe“, konstatiert Sylvia Wähling, die den Transport begleiten wird und dringend um Spenden bittet.

Wer dem Kinderkrankenhaus in Odessa helfen möchte, kann eine Spende auf das Konto des Menschenrechtszentrum Cottbus e.V. bei der Sparkasse Spree Neiße, IBAN: DE92180500003000041450, BIC:WELADED1CBN, unter dem Stichwort „Ukrainehilfe“ überweisen.

 

_____________

Cottbus hilft den Ukrainern

Nur wenige Tage nach Kriegsbeginn in der Uk­raine brachte bereits der Cottbuser Stadtsport­bund Hilfsgüter in das polnisch-ukrainische Grenzgebiet. Inzwischen haben viele Cottbuser Akteure ein Netzwerk gebildet, um den Men­schen aus der Ukraine gebündelt helfen zu können.

Von Dany Dawid

»Dass so schnell zehn Fahrzeuge nach Korczowa und Chelm fahren konnten, war nur möglich, weil sich so viele Cottbuser sofort auf unseren Facebook-Aufruf gemeldet haben und noch am gleichen Tag Geld-und Sachspen­den vorbeigebrachten und natürlich auch aufgrund der sehr guten Ver­netzungen im Sport«, sagt Tobias Schick, Geschäftsführer vom Stadt­sportbund Cottbus. 34 Stunden waren die Helfer des FLB, des ESV Lok RAW, des LC Cott­bus, des RSC Cottbus, des SC Cottbus, des SSB, des LHC, der Sportjugend und Geschäftsstelle des Stadtsport­bundes sowie Alexander Knappe, André Rossick, Micha Michler und Lilly Reus unterwegs. 48 Menschen nahmen sie mit zurück. »Einzelne wollten nach Krakau, einige nach Warschau, weil sie dort Verwandte haben, und andere wollten mit nach Deutschland kommen, um dann mit Zügen nach Berlin, München oder Nürnberg weiter reisen zu können. Entweder weil es da Verwandte gibt, oder weil sie von dort aus weiter nach Westeuropa reisen wollten. Diejenigen, die in Cottbus geblieben sind, wurden hier entweder von Fa­milien ganz toll aufgenommen, oder wurden in Hotels untergebracht«, berichtet Tobias Schick.Viele unterschiedliche Schicksale haben die Helfer auf ihrer Reise erlebt. Tobias Schick erzählt: »Eini­ge sind mir noch immer im Kopf. Zum Beispiel eine Frau mit ihren kleinen Kindern, die ihren Mann und ältesten Sohn in der Ukraine zu­rücklassen musste. Sie war vor ihren Kindern unglaublich stark, aber als ihre Kinder im Bus schliefen, weinte sie bitterlich und betete. Da denke ich immer wieder dran. Es gab aber auch eine Studentin, die sich über unseren mobilen Internet-Hotspot schon während der Rückfahrt eine Unterkunft in Nürnberg suchte und sich um einen Aushilfsjob in der Gastronomie bewarb.«

In den darauffolgenden Tagen machten sich zudem auch das Team von Frank Urbicht, das Team von Hartiste Teamwear, ein Team der Parkeisenbahn Cottbus, das Team um Denis Kettlitz sowie ein Team von Tony Tzschoppe vom CTK mit weiteren Lkw sowie Bussen in Richtung Ukraine auf den Weg. Auch Cottbuser helfen mit ihrem Privatautos bei der Zusammenfüh­rung von Familien. »Es ist wichtig, dass wir hier vor Ort solidarisch sind und einfach von Mensch zu Mensch helfen. Wir versuchen jetzt auch im Sport mit vielen Vereinen ein Eltern-Kind-Sport anzubieten. Hierbei können die Muttis dann eine Tasse Kaffee oder Tee trinken und die Kids sind mal abgelenkt. Bald werden zudem aber auch konkrete Hilfsangebote, beispielsweise hin­sichtlich der Sprache nötig sein«, betont Tobias Schick.

Wer Hilfe und Unterstützung anbieten möchte, kann das über das Netzwerk: ukrainenetzwerk-cottbus.de oder sich über die Stadt Cottbus: Koordinierungsstelle für Helfer und Spender unter 0355 632-202 oder per E-Mail unter helfenundspenden@cottbus.de registrieren lassen. Hel­fer für die Kinderbetreuung in den Messehallen können sich direkt bei der Kinder- und Jugendbeauftrag­ten unter Lea.Brunn@cottbus.de oder mobil 0171-9161886 melden.

_____________________

Wir sind Energie Cottbus – und #WIR helfen!

Von Georg Zielonkowski

In welch fürchterliche Zeiten sind wir nur geraten. Was lange Zeit für unmöglich und gänzlich ausgeschlossen war, hat uns all in den letzten Wochen eingeholt und eines Schlechteren belehrt. Ein Krieg, der sich kaum weiter als 1000 Kilometer von uns entfernt abspielt, lässt uns erschaudern. Doch ruft er auch zur Hilfe auf. Großartig, dass unser Fußballclub sehr schnell und konsequent auf die Ereignisse reagiert hat und einen Aufruf gestartet hat.

Eigentlich schon am letzten Samstag, durch die coronabedingte Absage des Gegners verschoben auf den kommenden Sonntag, wird es nun eine Aktion geben, der sich kein Fan verschließen sollte. Auf der homepage des FCE wird klargemacht, dass sich Energie in verschiedenen Facetten den Hilfsaktionen anschließt.

Es werden Spielerinnen der Energie-Mädchenmannschaft mit Spendendosen unterwegs sein und sammeln. Schon vorab haben unsere Männermannschaft, das Funktionsteam, die Gremienvertreter und auch Beschäftigten unserer Geschäftsstelle ihren finanziellen Beitrag geleistet. Auch wird die noch gut bekannte „Choreo-Bechertonne“ der Ultima-Raka-Fans wieder als Sammeltonne aktiv, indem der Pfandbetrag der eingeworfenen Getränkebecher der Aktion zugeführt wird. Zudem wird das Fanradio Energiefm zwei der nicht käuflich erhältlichen Trikots von Axel Borgmann und Niklas Geisler sowie Torwarthandschuhe von Toni Stahl versteigern.

So erfährt dieser Tage unsere Botschaft „Wir sind Energie Cottbus“ und „#WIR helfen!“ größte Aktualität. Es ist hohe Zeit, sich dies vor Augen zu führen: „Krieg ist etwas Furchtbares, im Krieg sterben viele Menschen und jedes verlorene Menschenleben ist eines zu viel. Krieg ist keine und darf niemals eine Lösung sein! Darum sind unsere Gedanken bei den Menschen, die durch das Handeln anderer Leid, Not und große Angst ertragen müssen. #WIR wünschen uns Frieden, Diplomatie und Menschlichkeit! Und #WIR helfen!“

_________________

DRK-Einheit aus dem Saarland hilft in Cottbuser Messe

(pm/ 21. März/ Foto: Stadt Cottbus)

Eine DRK-Einheit aus dem Saarland hat ihren Hilfsdienst in der Unterkunft für Vertriebene in der Cottbuser Messe angetreten. Sie löst Helfer aus dem Elbe-Elster-Kreis ab. Weitere Unterstützung für die in Cottbus/Chóśebuz ankommenden Menschen aus der Ukraine kommt aus den umliegende Landkreisen Oberspreewald-Lausitz sowie Spree-Neiße.

Zudem ist eine Einheit des DRK aus dem Landkreis Dahme-Spreewald im Ankunftszentrum am Bunten Bahnhof im Einsatz. Thomas Bergner, Leiter des Verwaltungsstabes der Stadt Cottbus/Chóśebuz, begrüßte die neuen Helfer am Montag und dankte den abrückenden Einheiten: „Die Welle der Solidarität und der Hilfsbereitschaft ist ungebrochen, doch der Bedarf wird noch steigen. Cottbus/Chóśebuz wird ab Mittwoch Drehkreuz für die Verteilung von Vertriebenen aus der Ukraine. Da wird weiter jede Hand gebraucht, im Ehren- wie im Hauptamt.“

 

Teilen.

Hinterlasse eine Antwort