In der Cottbuser Hutungsstraße rasselt zum Jubiläum noch immer die historische Telefontechnik

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Ganz sicher gehört eine Riesenportion Berufsehre, Historie-Verständnis und große Anhängigkeit zum über Jahrzehnte ausgeübten Beruf dazu, wenn man auch als Rentner nicht vom früheren Tagwerk lassen kann. So zu erleben beim Besuch in der  Cottbus-Schmellwitzer Hutungstraße, wo die „Arbeitsgruppe Fernmeldemuseum“ des Cottbuser Heimatvereins, zu finden ist.

Ein Dutzend früherer Fernmeldemonteure und -mechaniker hatte es sich hier vor ziemlich genau 20 Jahren zur Aufgabe gemacht, Telefon-Technik vom Ersten Weltkriegsende, 1918, bis kurz nach der politischen Wende im Jahr 1989 zusammenzutragen, sie an einem neuen Standort aufzubauen und hier ihr wieder längst verblichenes Leben einzuhauchen. So kann man heute in der ehemaligen Instandhaltungshalle der Cottbuser Stadtwerke das typische Rasseln der Hebdrehwähler früherer postalischer Vermittlungstechnik oder Großwählnebenstellenanlagen vernehmen, das den Verbindungsaufbau der Teilnehmer von „A“ nach „B“ begleitete.

„Uns war bekannt, dass der in Lübben avisierte Museumsstandort der Telefontechnik des Fernmeldeamtes Cottbus wegen der Immobilienstrategien der Deutschen Telekom nicht haltbar war.  Darum haben wir die ansehnliche Techniksammlung, die bereits durch den früheren Ämterpfleger Dietrich Kunze zusammengestellt wurde, nach Cottbus geholt.  So waren wir von Beginn an gut aufgestellt“, erinnert sich Fernmeldeingenieur Günter Rehs. Gleichfalls sich vom früheren Tagwerk nicht trennenden wollende Berufskollegen fanden sich als weitere Mitstreiter, deren große Leidenschaft der Erhalt historischer Fernmeldetechnik ist.

In den vergangenen 20 Jahren konnten die Mitglieder des Fernmeldemuseums mit Unterstützung der Stadtwerke Cottbus und vieler fleißiger Helfer historische Fernmeldetechnik anschaulich und in betriebsfähiger Form wiederherstellen und präsentieren.

Alles in allem gibt das Fernmeldemuseum mit all seinen Facetten der früheren Telefonie einen geradezu genialen Rückblick in längst vergessene Zeiten.

 

Text und Foto: Georg Zielonkowski

 

Info: Interessenten dieser Technik haben die Möglichkeit, nach vorheriger Anmeldung (Tel.: 0355-48673806 und …02) jeweils am Mittwoch in der Zeit von 10 bis 15 Uhr einen Termin zu vereinbaren, um einen in alten Zeiten nie erlaubten Blick hinter die Kulissen der Ämtertechnik zu werfen.

 

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