„LeDazzo“ heißt ein Duo aus Cottbus, das sich dem Jazz verschrieben hat. Der Gitarrist Dan Baron, den viele auch aus dem Orchestergraben des Staatstheater Cottbus kennen dürften und die Sängerin Lena Hauptmann von der Gala-Band „Toni Gutewort & his Danceorchestra“ waren zuletzt beim „Elegia Industrial 3D“-Open Air Spektakel vom Filmemacher Donald Saischowa und Stefan Friedrich im Branitzer Park zu sehen. Akapelle wollte von den Beiden wissen, was es mit dem Jazzduo „LeDazzo“ auf sich hat.
Wie habt ihr euch kennengelernt und wie entstand „LeDazzo“?
Dan: Ich leite am Konservatorium Cottbus, wo ich Gitarre unterrichte, die Jazzcombo „Jazzteken“. Im Jahre 2011 begann Lena ihren Gesangsunterricht am Konservatorium im Fach Jazzgesang und wurde Aufgrund ihrer Begabung sofort zu mir in die Band geschickt.
Lena: Nachdem ich ein Jahr bei den Jazzteken sang, bot mir Dan die Zusammenarbeit in seiner Band „The Jazzhamsters“ an. Im Laufe dieser Zeit haben wir gemerkt, dass zwischen uns die Chemie stimmt und beschlossen 2013 das Duo „LeDazzo“ zu gründen.
Warum nur als Duo?
Lena: Es ist einfach faszinierend, dass man Musik in solch einer kleinen Formation auf das Wesentliche konzentrieren kann. Außerdem lassen sich Duos, auch bei kleinen Veranstaltungen sehr gut anbieten.
Dan: Wir hatten aber auch einfach Bock darauf. Denn wir haben gemerkt, dass wir uns musikalisch auf einer Wellenlänge bewegen und einfach die gleiche Musik machen wollen.
Und das ist Jazz…
Dan: Ja, das ist Swing, Blues, Bossa Nova, Bebop aber auch mal ein Chanson oder Popsongs.
Lena: Genau und zum Teil auch schon freakige Sachen. Aber wenn man uns zum Beispiel für eine Hochzeit bucht, spielen wir natürlich auch Wunschtitel.
Könnt ihr ein paar Vorbilder benennen?
Dan: Im Zusammenhang mit Jazzgitarre und Gesang fallen meist die Namen Joe Pass und Ella Fitzgerald.
Lena: Aber toll sind auch Tuck & Patty, Micheller Myrtil & Pinter Tibor. Letztere sind ungarische Musiker und ein echter Geheimtipp.
Umfasst euer Repertoire auch eigene Songs?
Dan: Ja, wir spielen auch eigene Songs. Es gibt schon ein paar Stücke von uns, aber wir wollen das in Zukunft forcieren.
Welche Ambitionen habt ihr mit eurem Duo?
Lena: Einmal auf dem berühmten Jazzfestival in Montreux spielen! (Beide lachen Anm. d. A.) Nein, wir sind ja nicht größenwahnsinnig. Wir wollen auch nicht allein von unserem Jazzduo leben. Jeder, der Jazz-Musik macht, weiß, wie schwer es ist, damit seine Brötchen zu verdienen. Wir wollen einfach viel spielen und bekannt werden. In Planung ist auch eine CD-Aufnahme mit Standards und eigenen Kompositionen.
Dan: So eine Duo-Sache ist eine ganz andere Art von Musik machen, als in einer Band oder im Theaterorchester zu spielen. Die gesamte Verantwortung der Programmgestaltung und Spannungserzeugung ruht nur auf uns Beiden. Man muss sich unglaublich konzentrieren und genau spielen. Aber das reizt ungemein. Wir merken aber auch beide, dass wir uns so unheimlich weiterentwickeln in den Bereichen wie Jazzimprovisation, Songwriting und neuer Interpretationen. Sängerin Lena begeistert sich dabei vor allem für die freie Improvisation mit Scat-Silben. Diese Art von Musizieren wird hierzulande nur sehr selten praktiziert.
Wenn du, Lena, Anfang Zwanzig bist, was hast du vor?
Lena: Ich habe vor kurzem die Aufnahmeprüfung im Fach Jazzgesang an der renommierten Musikhochschule „Felix Mendelssohn Bartholdy“ in Leipzig erfolgreich bestanden und freue mich schon sehr, dieses Studium im Oktober dieses Jahres zu beginnen.
Interview: Robert Gordon
Foto: Lena und Dan machen als „LeDazzo“ gemeinsame Sache. (TSPV)
Info und Anfragen:
Termin: 03.09., 19.30 Uhr, Jazz im Lauterbach, Café Lauterbach