Diese Szenerie erinnert an einen Liedtext von den Sternen aus Hamburg: „Wir sind viele und wir sind zu zweit, wir sind Big in Berlin tonight“, heißt es da. Wir waren eigentlich mit zwei Leuten verabredet, zum Fototermin kamen neun. Das hätte auch interessant werden können. Am Ende sprechen wir mit Martin Krolewski und Nette von Nordheim.
Das Karlstraßenfest ist ein Fest an der Karlstraße – vom Kiez für den Kiez, sagt Martin: „Hier sind vor allem die Anwohner willkommen.“ Der Bonnaskenplatz bildet quasi das Herz des Kiez‘. In den umliegenden Häusern gibt es, auch wegen der Uni-Nähe, viele WGs in denen Studenten wohnen. „Für uns reicht der Kiez von der Uni bis zum Bonnaskenplatz, zum Nordfriedhof und vor bis zur Ebertstraße“, sagt Nette. Im Kiez wirken jede Menge Vereine, wie die Fango, die stark in die Vorbereitung des Festes involviert ist und auch teilnimmt. Das Fest findet in der jetzigen Form seit 2012 statt, die Tradition des Karlstraßenfests reicht aber bis 2008 zurück. „Die ersten Aktivitäten fanden auf der Pestalozzi-Wiese statt, weil das aber ein bisschen versteckt und abgelegen war, sind wir auf den Bonnaskenplatz umgezogen. Der liegt einfach zentraler“, sagt Martin.
Wer sind denn die ominösen „wir“, schießt es aus dem Reporter heraus? „Das ist eigentlich immer unterschiedlich. Hauptsächlich aber die Fango, Karlstraße 29 e.V., WGs und alle, die Bock haben mitzumachen.“ Wir verteilen Flyer, machen Facebook-Arbeit und bitten um Mithilfe. „Wer Lust hat mitzumachen, ist herzlich willkommen“, sagt Nette. „Das beschränkt sich nicht auf die Leute, die hier wohnen. Nur, weil es ein Stadtteilfest ist, heißt es nicht, dass nur die Leute von hier mitmachen sollen.“ Derzeit sind zum Beispiel auch Leute aus Sachsendorf im Organisations-Team.
Für die Veranstalter ist das Fest wichtig, „weil es eine Möglichkeit ist, dass sich die Leute im Kiez kennenlernen, ein bisschen näherkommen, sich auszutauschen und einfach einen schönen Tag mit einander zu verbringen“, sagt Nette. „Das Fest ist auch eine Plattform, sich als Verein vorzustellen, studentischen Alltag kennenzulernen“, sagt Martin. Zum Beispiel ist das WebLab mit dabei, eine Werkstatt in der es ums Selbstmachen geht. Dinge, die kaputt sind, können unter Anleitung repariert werden. Auch der Kost Nix-Laden, ebenfalls eine „Mitmach-Sache“ ist mit dabei, Cottbus Nazifrei präsentiert sich.
Natürlich gibt es auch Musik in unterschiedlichen Formen: DJs, Live-Mugge auf einer kleinen Bühne. „Wir achten dabei darauf, dass wir Bands aus Cottbus unterstützen, aber manchmal sind auch Leute aus Berlin oder Dresden dabei“, sagt Martin. In diesem Jahr spielt erstmals eine Schülerband, The Pleasure vom Max-Steenbeck-Gymnasium. Viele verschiedene Stände mit Essen sind auch eingeplant, ob Vegetarier oder Fleischfreund – jeder kommt auf seine Kosten. „Frau Liersch, wir nennen sie gern ,Das Gedächtnis von Cottbus‘ wird wieder ihre Stadtteilführungen anbieten. Die sind sehr gefragt und wir freuen uns, dass sie das macht“, sagt Nette.
Heiko Portale
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Tipp: 11.06. 15 – 23 Uhr, Karlstraßenfest, Bonnaskenplatz