Unterwegs im „grünen Venedig“

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Die Cottbuser Reisejournalisten und –fotografen Kerstin und André Micklitza haben sich vom nahen mystisch-romantischen Spreewald verzaubern lassen. So manches Wochenende verbringen die Autoren zwischen den „großen“ Reisen im Labyrinth der Fließe oder schöpfen Kraft in der gesunden Sole der Spreewaldtherme. Sie kennen das „grüne Venedig“ mittlerweile über dreißig Jahre.

Spreewald_2016Die inzwischen dritte Auflage ihres Reiseführer „Spreewald“ ist soeben im Trescher Verlag Berlin erschienen und sozusagen eine einzige Liebeserklärung an dieses schöne Fleckchen Heimat.

Bei der jetzt vorliegenden dritten Auflage konnten sie auf den reichen Erfahrungsschatz eines über 70-jährigen Spreewälder „Urgesteins“ zurückgreifen, der das Manuskript akribisch durchforstete und mit zahlreichen Hinweisen und Ergänzungen fachmännisch begutachtete. So klärte er beispielsweise darüber auf, dass nicht jede Spreewaldbrücke eine Bank ist, wie heute üblicherweise behauptet wird. Nur Brücken, die auf einer Seite ein Geländer tragen, sind wahrhaftig „Bänke“.

An sonnigen Wochenenden und in den Sommerferien sind manche Plätze überlaufen, der Massentourismus hält Einzug: Am Großen Kahnfährhafen in Lübbenau herrscht dann meist gar großstädtisches Gedränge. Am östlichen Tor des Spreewaldes, bei Burg, beginnt die Spree zu bummeln. Nirgendwo sonst in ihrem Lauf zwischen den Oberlausitzer Quellen und der Berliner Mündung in die Havel gönnt sie sich soviel Ruhe wie hier. Romantisch veranlagte Besucher finden immer noch genügend Orte, wo man beim Anblick der Natur ins Schwärmen gerät und sich auch mal für längere Zeit allein oder zu zweit am Spreewald erfreuen kann. Jeder, der ein wenig sucht oder sich einige Tage hier aufhält, wird ihn finden: Einen Spreewald, den unsere Vorfahren als das Wunderland charakterisierten, das dem rasenden Tempo der Zeit ein Schnippchen schlagen konnte.

Wo sonst außer im Spreewald stehen Ortseingangsschilder neben dem Wasserlauf? Wo kommt in Deutschland der Arzt, die Post und manchmal selbst die Feuerwehr mit dem Kahn? Mitunter wird hier auch noch die Kuh zur Weide gestakt. Daneben haben aber auch Irrlichter, Mittagsfrau, Nix und Wassermann im Spreewald mitunter ihren großen  Auftritt.

Das ZDF hat sich davon inspirieren lassen. Hier genießt der Spreewald inzwischen Hochkonjunktur – zumindest als geheimnisvoller Handlungsrahmen: Vom ersten Krimi „Herzenstöter“ (2005) bis zur „Sturmnacht“ (2015) waren jeweils etwa sechs Millionen Fernsehzuschauer fasziniert. Der Spreewald avancierte dabei selbst zum Hauptdarsteller. Seine Anwesenheit ist ein visueller Nährboden für fließende Übergänge zwischen Traum und Wahrhaftigkeit.

Nur 20 Kilometer von Cottbus, in Burg, schwärmen die Besucher von einem der besten Wellnesshotels im Lande, dazu verwöhnt eine fantasievolle Gourmetküche den Gaumen. Die Spreewaldtherme ist eine der schönsten Gesundheitsbäder in Deutschland.

Der Spreewald ist das ideale Reiseziel für Tages- und Wochenendausflüge oder für den Kurzurlaub auch für Cottbuser, selbst groß genug für den Jahresurlaub, wenn man alle Orte kennenlernen möchte. rog

Zum Nachlesen und -reisen:
Kerstin & André Micklitza: Spreewald – Unterwegs zwischen Burg, Lübbenau, Lübben und Schlepzig, Trescher Verlag Berlin, 3. Auflage 2016, 9,95 Euro. 

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