Spot on: Zu Gast bei alten Freunden

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Die Koffer sind gepackt und die Vorfreude ist groß, denn diesen September geht es für Michael Scharnowski mal wieder zurück an seinen ehemaligen Wohnort Cottbus.

Eine Woche lang wird er sich hier im Rahmen des „InterTWINed“ seiner Leidenschaft, dem Theater, widmen. Dabei ist der Gelsenkirchener mit seiner Theater-AG „Alternative Drama Highlights“ nicht bloß einer von 10 Teilnehmern des Jugendtheaterfestivals, sondern gilt als einstiger Begründer der Veranstaltung.

Ihren Anfang nahm die Geschichte vor über 20 Jahren, als er als Englischlehrer am ehemaligen Cottbuser Spreeland-Gymnasium nach anderen Formen der Sprachvermittlung suchte. Über das Medium Theater gelang es ihm, seinen Schülern eine Fremdsprache auf ganzheitlicher Ebene näherzubringen. Er gründete ein Theaterprojekt und holte sich professionelle Hilfe vom Piccolo. Erste Kontakte waren geknüpft. Mit seinem Umzug ins Ruhrgebiet war klar, dass das Projekt auch an seiner neuen Schule fortbestehen sollte. Bis heute leitet er ehrenamtlich zwei Schülertheater in Gelsenkirchen und Oberhausen.

Im Jahr 2000 organisierte Scharnowski einen ersten Theateraustausch zwischen Schülern aus Cottbus und Gelsenkirchen. Da es der Zufall so wollte, dass beide Städte auch auf dem Papier Partnerstädte sind, konnte sich ein regelmäßiger Austausch entwickeln, der auch von offizieller Seite Unterstützung fand. Die Kontakte zu Theatern anderer Partnerstädte wie Dublin, Mailand oder Warschau wuchsen stetig. Seit 2010 läuft die Initiative unter dem Titel „InterTWINed – Theaterfestival der Jugend“ und findet alle zwei Jahre an europaweit wechselnden Spielorten statt.

In diesem Jahr liegt die Ausrichtung erstmals bei dem Cottbuser Piccolo Theater. Vom 11. bis 16. September treffen sich hier etwa 120 Jugendliche. Die Theatergruppen stellen sich und der Öffentlichkeit ihre Stücke in jeweiliger Landessprache vor und werten erste Eindrücke dazu aus. Abgerundet wird die Woche mit vielfältigen Workshops.

Für Michael Scharnowski ist es überraschend wie erfreulich zugleich, dass seine Idee so lange bestehen blieb und sich lebhaft weiterentwickelte. Dabei verweist er auch auf den politischen Gedanken des Projektes. Mit dem internationalen Austausch sollen den Kids zusätzlich die Augen für unsere europäischen Strukturen und unser gemeinsames Miteinander geöffnet werden.

Text und Titelfoto: Friederike Breuer

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