Theatergeflüster

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Dezember 2017

 

Man nehme eine Menge Haargel, eine kurze Hose und ein Holzschwert und schon wird aus einem 32-Jährigen Mann ein 12-jähriger Junge. Ganz nach dem Zitat von Erich Kästner „Nur wer erwachsen wird und ein Kind bleibt, ist ein Mensch.“ genieße ich das Leben als Peter Pan auf der Bühne des Staatstheaters Cottbus. Und mal im Ernst: Wer würde nicht gern die Unbeschwertheit eines Kindes nochmal erleben wollen? Herumtollen, auf Betten springen und atemberaubende Abenteuer erleben. Auf der Bühne sind der Phantasie keine Grenzen gesetzt. Da trifft man auf bildschöne Meerjungfrauen, rettet die heimliche Liebe vor trunkenen Raufbolden und duelliert sich mit dem eingeschworenen Erzfeind.

Staatstheater_Logo KopieUnd das alles noch vor 12 Uhr mittags! Doch wie schon eine alte Lebensweisheit besagt: Im 1. Akt ist das Leben immer furchtbar aufregend, doch im 2. Akt kommt der Tiefgang ins Spiel. Und da beginnt das Künstlerherz höher zu schlagen. Es geht um das Warum! Die Figur erweckt man zum Leben, wenn man diese eine Frage beantworten kann! Warum? Warum hat Peter Pan keine Angst sich mit Piraten zu duellieren und sich Aug‘ in Aug‘ einem Krokodil entgegenzustellen? Kennt er keine Angst oder ist es nur die Sprichwörtliche harte Schale um den weichen Kern? Warum fasziniert ihn das spießbürgerliche Leben der „Normalos“, wo er doch in seiner Welt den Inbegriff von Freiheit darstellt? Kann man diese Fragen für sich beantworten, bekommt die Figur einen Grund für ihr Handeln, wird greifbarer.

Und das wiederum hilft mir als Tänzermein Ziel zu erreichen. Euch – liebes Publikum – auf eine Reise mitzunehmen. In die Vergangenheit, in die Zukunft, die Gegenwart oder verschiedenste Phantasiewelten.

Wenn dann die Lichter erlöschen, es still wird auf der Bühne und die Sekunden verstreichen bis das Applauslicht angeht, stellt man sich die eine Frage: Habe ich es geschafft?

René Klötzer, Tänzer

Ab 12.12. steht das Ballett „Peter Pan“ für alle ab 5 wieder auf dem Programm

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