Alles Trödel oder was?

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Hallo Leute, kennt ihr das, wenn in der Familie alle sagen: „Zu den Feiertagen wollen wir uns nichts schenken“? Und doch ist es immer ein blödes Gefühl, wenn man mit leeren Händen zum traditionellen Essen zu Muttern geht. Ostern stand vor der Tür. „Ok“, dachte ich, „dann eben kein Geschenk! Aber auf dem „Trödel“ werde ich schon das Richtige finden!“

Der Trödelmarkt am Selgros schien mir dafür besonders geeignet. Der ist leicht über den Merzdorfer Weg zu erreichen und Parkplätze sind reichlich vorhanden. Absolut cool ist auch, dass das ganze Areal überdacht und der Boden ein Parkplatz, also matschfrei, ist. Gut 45 Händler reihten sich bei meinem Besuch an den Gängen. Zur Saison, die ja gerade erst startet, erfuhr ich von Veranstalterin Rica Neels, stehen hier 60 bis 70 Händler.

Also, Start für meine Mitbringsel-Jagd! Es gab vom Leninbildnis bis zur Modelleisenbahn einfach alles und die Zeit verging im positiven Sinne wie im Fluge. Ständig blieb ich irgendwo hängen: kramte in Platten, fand tolle Bücher, checkte Klamotten-und Schuhangebot, verliebte mich kleine Regale. Am liebsten hätte ich auch die alten Milchkannen, Butterstampfer oder Weinballons mitgenommen. Meine Mutter steht auf so etwas. Aber nein, wir wollten uns ja nichts schenken!

Mit den Händlern kommt man schnell ins Gespräch. Am Stand von „Phanthomas“ alias Thomas Schulze erfuhr ich ein bisschen mehr über die Leidenschaften beim Sammeln und Jagen von Trödel. Der Hobby-Händler ist seit 1993 der Faszination verfallen. Im wahren Leben arbeitet er als Raumdesigner, in der Freizeit kauft und verkauft er Trödelware. Die meisten würden das so machen. Wer übrigens nach Schrank- oder Kellerentrümplung privat seine kleine Warensammlung verkaufen möchte, der muss einfach nur an einem Trödeltag gegen 6 Uhr (Oh Gott!) am Selgros sein. Ein Meter Verkaufsfläche kostet ca. 5 EUR und eine Lizenz brauchen nur gewerbliche Händler. Darum finden sich im Sortiment eines Marktes im Grunde alle gebrauchten oder selbstgemachte Waren, die es irgendwie gibt und die erlaubt sind.

Und endlich, da ist es, das gesuchte „Mitbringsel“! Bei Ute und Julia Bräutigam finde ich selbst gehäkelte und genähte Eiwärmer, Trabi-Toi-Kleidchen, Kinderklamotten und Kuscheltiere. Die beiden Frauen verraten mir, dass sie abends so viel handarbeiten, weil das Fernsehprogramm so schlecht ist. Absolut angetan hat es mir der Flaschenpudel. Der ist echt witzig und retro, der muss mit! Ostern ist gerettet und schließlich ist der Pudel ja kein Geschenk, sondern eher eine neuer und nützlicher Mitbewohner.

Mein Fazit: So einen Trödelmarkt-Besuch macht jede Menge Spaß. Man kann Neues und Altes entdecken und hört so ganz nebenbei auch noch die eine oder andere Geschichte. Schaut doch einfach selbst am 23./24.April vorbei.

Eure Alexa

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