Auch Cottbus hat nun einen FC Union

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Redet man vom Fußball und zugleich von Union, führt man ausnahmslos die Bergriffe Union und Berlin zusammen, weil der 1.FC Union beinahe jedermann bekannt ist. Seit Ende Juli gibt es nun aber auch in Cottbus einen Fußballclub gleichen Namens, dessen Fußballer sich jedoch keineswegs anmaßen mit dem Erstligisten aus der Hauptstadt verglichen zu werden.

David Vardanyan erklärt, dass die rund 20 Mitglieder in völlig anderer Mission unterwegs seien: „Bis auf kleine Ausnahmen sind bei uns nur Leute aus dem Ausland im Verein. Unser wesentlicher Anspruch ist die Verwirklichung des Bundesprogramms ,Integration durch Sport‘. Dass wir alle so sehr gerne Fußball spielen, ist die eine Sache, aber die Begleitung der Übersiedler und seit 2015 auch der Flüchtlinge bei deren Integration steht bei uns an erster Stelle.“

So sind hier inzwischen junge Männer aus sieben Nationalitäten vereint, die sich nach und nach der Gruppe von Freizeitfußballern im Stadtteil Sachsendorf angeschlossen haben –  von denen einige recht große Talente sind, die von den Teamverantwortlichen Vater Nver und Sohn David umliegenden Vereinen übergeben wurden, wo sie ihr Qualitäten noch besser zum Tragen bringen können.

Einer von ihnen ist der Afghane Mohammad Naser Afzal, der seit Sommer 2018 im Landesliga-Aufgebot von Wacker Ströbitz eine wichtige Stütze ist und in den beiden vergangen Spielzeiten den Ströbitzern stolze 29 Treffer gesetzt hat. Für die Spielzeit 2020/21 hat sich seine frühere Gemeinschaft, die nun Union Cottbus heißt, für den Fußball im Kreis Niederlausitz angemeldet. Die erste Pflichtaufgabe war am 16. August das Kreispokalspiel gegen die eine Klasse höher gemeldeten Kicker des SV Komptendorf. Schon nach elf Minuten gab es den ersten Jubel bei den Spielern und den begleitenden 30 Freunden des Vereins. Da nämlich traf Hassem Mohammad aus Eritrea zur gefeierten 1:0-Führung. Dass am Ende der höherklassige Gegner mit 3:1 die Nase vorn hatte, war nicht überraschend und wird das Team des Spielbetriebs-Neulings nicht umwerfen.

Weit wichtiger, als die sportlichen Erfolge ist der Vereinsführung weiterhin das Thema „Integration“. Unterstützung wird bei der Organisation von Ausbildung, Arbeitsplätzen und dem Erlernen der deutschen Sprache gegeben, so dass sich die Fußballer durchaus als „freiberufliche Sozialarbeiter“ bezeichnen lassen dürfen.

Georg Zielonkowski

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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