Ehrenamt im Café Malta

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Es ist Mittwochmorgen. Im Café Malta herrscht reger Betrieb. An einem großen Tisch sitzen mehrere betagte Damen und Herren zu Frühstück und genießen die angenehme Geselligkeit. Ich darf sogar ein Foto machen. Gut gelaunt lächeln ein paar in die Kamera.

Im Gespräch mit Kerstin Klinke, die sich für viele Hilfsprojekte bei den Maltesern einsetzt, erfahre ich mehr über das Café, das sehr modern und einladend wirkt.

Was genau ist das Café Malta?

Das Café Malta gibt es schon seit 10 Jahren in Cottbus. Es ist ein wöchentliches Betreuungs- und Mitmachangebot bei den Maltesern. Montags ist es von 14:00 bis 17:00 Uhr geöffnet und mittwochs von 9:30 bis 13:30 Uhr. Damit die An- und Abfahrten sicher gewährleistet werden, gibt es von uns einen Fahrdienst, der die Senioren abholt und zurückbringt.

Neu ist nun, dass es seit August 2021 in der Karlstraße 80 zu finden ist, direkt an der Kreuzkirche. Die neuen Räumlichkeiten sind viel besser für Senioren geeignet, da sie sich nicht wie die alten über mehrere Etagen erstrecken. Mit der Barrierefreiheit haben wieder mehr Senioren die Chance am Café teilzunehmen, das freut uns besonders.

Man muss keiner Religion angehören, um hier mitzumachen.

In einer abwechslungsreichen Atmosphäre bereiten geschulte Helfer:innen für die Teilnehmenden ein Beschäftigungsangebot vor. Zu diesem Angebot gehören zum Beispiel das biografieorientierte Erzählcafé, gemeinsames Singen und Spielen, Gymnastik und Sitztanz.

Auch, wenn wir katholisch geprägt sind, ist dieses Café für alle Interessierten offen.

Wie erfahren denn Senioren von dem Café Malta?

Da haben wir mehrere Anlaufstellen, zum Beispiel die regionale Stelle für alle Selbsthilfegruppen oder der Pflegestützpunkt, bei dem sich Angehörige beraten lassen und so zu uns weiterverwiesen werden. Oft finden Senioren über ihre Angehörigen zu uns, die nach einer Möglichkeit suchen, ihre älteren und kranken Familienmitglieder unterzubringen.

Fröhliches gemeinsames Frühstück in großer Runde. Fotos: MB

Wie finden Sie ehrenamtliche Helfer:innen für das Café?

Die Freiwilligenagentur ist hier ein wichtiger Anlaufpunkt für uns. Genauso wie die mündlichen Empfehlungen untereinander.

Aber auch durch Werbung wie Flyer oder Zeitungsartikel. Deshalb großen Dank für die Möglichkeit, uns hier vorzustellen. Wir suchen immer nach ehrenamtlichen Helfer:innen. Ohne sie wäre das Café zum Beispiel gar nicht möglich.

Alle Interessierten, die gern helfen wollen, werden von uns für den Einsatz geschult, zum Beispiel mit einer Demenzbegleitungsausbildung. Da wir auch an Demenz erkrankte Besucher:innen haben, ist es wichtig zu wissen, wie man mit ihnen würdevoll umgeht.

Welche Aufgaben übernehmen die ehrenamtlich Helfenden?

Derzeit betreuen 7 ehrenamtlich Helfende den Caféalltag. Sie organisieren und strukturieren den Tagesablauf, bereiten die Freizeitangebote vor und führen diese gemeinsam mit den Senioren durch. Dazu gehören zum Beispiel Basteln und Singen, das bereits erwähnte Kochen oder – geleitet von einer Tanzpädagogin – Sitztanz. Wir wissen, dass Bewegung im Alter wichtig ist und versuchen diese täglich einzubauen. Oft nutzen wir die Erinnerungen der Senioren für die Auswahl der Musik oder der zu kochenden Gerichte.

Denn durch unsere neue Örtlichkeit können wir mit der top ausgestatteten Küche gemeinsames Kochen von Mahlzeiten anbieten und die Senioren mit ihren Stärken und Vorlieben einbeziehen. Auch, wenn es aufwendig ist, es lohnt sich allemal. Bei den Teilnehmer:innen kommt es jedenfalls richtig gut an.

Gab es durch die Corona-Pandemie Auswirkungen auf das Café und den Alltag der Senioren?

Zuerst musste das Café ein halbes Jahr schließen, was für die Besucher:innen nicht so schön war. Es fehlte dann an Bewegung und Gemeinschaftsgefühl. Doch wir richteten vorübergehend einen Telefonbesuchsdienst ein, damit die Senioren jemanden zum Reden und Austauschen hatten. Da er gut angenommen wurde, behielten wir ihn direkt bei. Auch ein persönlicher Besuchsdienst wurde dann organisiert. Diese Dienste ergänzen bis heute unser Angebot, sodass den Senioren noch effektiver ein lebenswerter Lebensabend ermöglicht wird. Alles in allem kann ich also sagen, dass Corona uns zwar getroffen hat, sich die einzelnen Puzzleteile durch die Umstände aber stärker zu einem ganzheitlichen Angebot zusammengefügt haben.

Was ist vielleicht für die Zukunft geplant? Gibt es Projekte, die an das Café Malta anknüpfen?

Ein großer Wunsch ist es, das Café Malta mehr als zweimal pro Woche öffnen zu können. Dafür braucht es aber mehr ehrenamtliche Helfer:innen.

Wer also gern einer erfüllenden Aufgabe nachgehen will, bei der man aufrichtige Dankbarkeit zurückbekommt, der darf sich gern bei uns melden.

Weiterhin haben wir seit gar nicht allzu langer Zeit unseren IT-Seniorentreff in Sachsendorf, bei dem die ältere Generation lernen kann, mit Smartphones, Tablets und anderen modernen Technologien umzugehen. Wir wollen das nächstes Jahr ausweiten und uns mit Haushaltsrobotern beschäftigen, also eine Art KI-Seniorentreff ermöglichen, der den Senioren dann die Künstliche Intelligenz wie Saugroboter oder Smartwatches näherbringt.

Martin Bremer

 

 

Ansprechpartner/ Kontakt:

Malteser Hilfsdienst e.V.
Besuchs- und Entlastungsdienst
Café Malta

Kerstin Klinke
Klopstockstraße 4a
03050 Cottbus

0355 / 58 420 21
Kerstin.klinke@malteser.org

 

 

 

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