Eberhard Pöschke – sein Herz schlägt trotz seiner „85“ noch immer für Radsport.

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Es ist nicht überliefert, ob Roger Kluge gerade wegen Eberhard Pöschke, der tags zuvor seinen 85. Geburtstag feierte, bei der Weltmeisterschaft der Bahnradsportler am 3.März so sehr in die Pedale trat, dass er der Ikone des RK Endspurt Cottbus den Titel im Zweiermannschaftsfahren als Geschenk auf den Geburtstagstisch legen konnte. Sicher aber ist, dass dieser Eberhard Pöschke sich ein weiteres Mal angesichts eines großartigen Erfolges eines seiner „Endspurtler“ zufrieden zurücklehnen konnte, um wieder einen herausragenden Titel eines Akteurs aus seinem Verein zu genießen.

Er selbst konnte während seiner aktiven Laufbahn nie in ein Regenbogentrikot schlüpfen, ohnehin war die unermüdliche Arbeit abseits der Rennstrecken seine größere Leidenschaft.

Eberhard Pöschke wurde schon frühzeitig Radsport-Cheftrainer des SC Cottbus, der sich 1979 darüber freuen konnte, dass alle fünf Weltmeister des SC Cottbus, nämlich Hans-Joachim Hartnick und Bernd Drogan im Straßenvierer, Bahnsprinter Lutz Heßlich, der inzwischen verstorbene 1000-m-Zeitfahrer Lothar Thoms und das Mitglied des DDR-Bahnvierers Volker Winkler unter seinen Fittichen zu Welthöchstleistungen geformt wurden.

Jahre später machten die „Endspurtler“ von sich reden, wie die aus Dissen stammende Trixi Worrack mit ihren zwischen 2012 und 2018 herausgefahrenen fünf Weltmeistertiteln mit allem Nachdruck unterstreichen konnte.

Den früheren Radsportverein RK Endspurt ließ Pöschke wieder aufleben, und wieder war es das umtriebige Organisationstalent, das es schaffte, eines der wichtigsten ostdeutschen Traditionsrennen „Cottbus-Görlitz-Cottbus“ nach jahrelanger Pause erstmals im Jahr 1994 wieder auf den Veranstaltungsplan und es dann im Jahr 2009 sogar in den Rang einer Deutschen Straßenmeisterschaft zu heben.

Übrigens pflegt der nun 85-jährige gelernte Gärtner neben dem Radsport eine gänzlich andere Leidenschaft, bei der in der berühmten Ruhe die Kraft liegt. Auf seinem Anwesen in Kiekebusch hegt und pflegt er eine stattliche Anzahl auch seltener Kakteen. Auf deren Wachstum er mindestens genauso stolz ist, wie auf jenes der Lausitzer Radsportszene, die eng mit dem Namen Eberhard Pöschke verbunden ist.

Text und Foto: Georg Zielonkowski

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