Editorial Januar 2020

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Konsequente Anwendung von Umweltschutz und CO2-Neutralität werden bald auch Karnevalsumzüge in den Innenstädten unmöglich machen. Lkw-Lastzüge und Traktoren-Gespanne blasen auf ihrem Weg durch die Stadt im Schritttempo wahrscheinlich so viel Dieselruß in die Luft, wie mehrere Kreuzfahrtschiffe bei voller Kraft gleichzeitig. Das atmen die zig-Tausenden Besucher dann jedes Jahr ein. Wer also jemals an einem solchen Umzug teilgenommen hat, sollte unbedingt seine Lunge testen lassen. Gut möglich, dass das Ergebnis die Bevölkerung beunruhigen kann. Einfache Lösung: Karnevalisten ziehen ihre bunten Wagen in Zukunft wieder selber oder besorgen sich umweltgerechte Kraftanlagen. Segel könnten auch helfen, je nach Wind kommt der Umzug dann eben mal woanders an. Das könnten dann auch ein lustiges Spiel werden. Ankündigungen müssten dann so formuliert werden: Wir machen einen Karnevalsumzug, wissen aber nicht, wo es hingeht. Kommen Sie mit! Tätätätätä!

Aber wer weiß schon heutzutage, wo es hingeht? Ist doch auch egal! Hauptsache, alle kommen mit, könnte man meinen. Es wird einfach rausgehauen, wo es nur geht – wie das neue Innenstadtkonzept von Cottbus zum Beispiel. Einfach mal dichtmachen, die Leute suchen sich dann schon ihre Wege. Haben sie ja immer gemacht, irgendwie.

Der Wind, der Wind, das himmlische Kind wird es schon richten.

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