Editorial Juni 2018

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Wie es aussieht, wird demnächst eines der wichtigsten Häuser der Cottbuser Kunstszene seine Pforten schließen. Jahrelang gaben sich hier bekannte und weniger bekannte Künstler ein Stelldichein, wurde der Musik, der bildenden Kunst und dem Tanz gehuldigt. Hier gab es Konzerte, die waren dermaßen grandios, dass man lange noch darüber sprach. Nicht selten schossen die Anekdoten über das Wer-mit-Wem und Wann-Wodurch noch Jahre später wie Unkraut durch eine Wiese. Hier wurden Künstler groß und gefeiert. Hier wechselten Mitstreiter in noch größere, noch wichtigere Häuser oder nahmen wichtige Positionen in anderen wichtigen, noch bekannteren Gremien ein. Es gab schöne Feste, Kunst wurde gekauft und verkauft. So manche Veranstaltung wurde nach dem offiziellen Teil in die Feierhalle anbei verlegt.

Querelen gibt es überall, manchmal schwelen sie über viele Jahre, wissen Eingeweihte zu berichten. Doch an das wirkliche Ende mochte so niemand glauben. Stirbt  doch die Hoffnung zuletzt, hört man die Kunstliebhaber ins dunkle Tal rufen. Auf der Suche nach neuen Leuten in der Führungsebene war man lange auf der Suche und ist am Ende nicht fündig geworden. Auch aus den Mitgliedern des Freundeskreises ließ sich niemand auf die spannende und schöne Aufgabe ein.

Dabei war es immer schwierig, an das fehlende Geld heranzukommen. Vielleicht hätte es geholfen, eine Stiftung zu gründen und auf Landesmittel zu hoffen. Es lag selten am guten Willen der Protagonisten. Was haben die Leute in langen Nächten durchgearbeitet, dass ein sehenswertes Ergebnis zustande kam, eines, mit dem alle zufrieden sein konnten, Macher wie Publikum. Ach, hätte man es doch nur geschafft, neue, junge oder überhaupt Leute so zu begeistern, dass sie hätten mitmachen wollen und nicht nur konsumieren. Die merken, dass nicht nur der „Like“ bei Facebook oder das Lesen der Geschichte über die nahe Veranstaltung, sondern die Initiative und das Mitmachen so eine gute Sache sind, die die Galerie Haus 23 am Leben erhält. Aber, liebe Freunde der Kunst, ein bisschen Zeit ist noch. Es ist noch nicht aller Tage Abend. Das Haus kann noch gerettet werden. Es braucht Sie!

In diesem Sinne
retten Sie mit
Ihr Heiko Portale

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