FC Energies Rekord für die Ewigkeit

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Gegen Ende der Saison 2000/2001, in der der FC Energie erstmals in der Fußball-Bundesliga startete, stellten die Lausitzer einen Ewigkeits-Rekord auf. Schickte doch der damalige Trainer, Eduard „Ede“ Geyer, erstmalig in der 38-jährigen Bundesliga-Geschichte zur Partie gegen den VfL Wolfsburg eine Elf aufs Feld, die komplett aus ausländischen Spielern bestand. Was heute vielleicht mit Stirnrunzeln der Betrachter begleitet würde, war damals selbstverständlich, da sich die Kerle von Publikumsliebling „Tomy“ Piplica, über Mittelfeldgenie „Lazi“ Miruta bis hin zum „Pistolero“ Toni Labak längst in die Herzen der Fans gespielt hatten.

Weil es einfach für den Energie-Fan absolut keine Rolle spielte, wer wo geboren wurde und aus welchem Antrieb er ausgerechnet beim FC Energie in der Bundesliga unterwegs war. Weil andere Kriterien weitaus wichtiger waren. Es zählten Einstellung, Identifikation, Leidenschaft und der Wille, die mitunter fußballerischen Defizite gegenüber anderen Mannschaften auf andere Art und Weise auszugleichen.

Zu Recht tat Cottbus-Coach Ede Geyer seinerzeit den Medien seine Meinung zum Thema kund, als er den Kritikern der Cottbuser Aufstellung ins Stammbuch schrieb: „Die jungen deutschen Fußballer sollen rackern und sich ihre Stammplätze durch mehr Engagement zurückholen.“

Das Bundesligaspiel gegen den VfL Wolfsburg war schließlich ein eher durchschnittliches Match, das schließlich torlos endete. Zwar hatten beide Teams in der zweiten Hälfte Großchancen zum Sieg – unter anderem wurde ein Nachschuss von Toni Labak von einem Wolfsburger Verteidiger von der Linie gekratzt – jedoch machte vor allem Gästekeeper Claus Reitmaier viele gute Möglichkeiten der Cottbuser zunichte. Auch die drei weiteren ausländischen Kicker, die Geyer in Person von Rödlund, Ilie und Wawrzyczek im Verlauf des Spiels brachte, konnten am Spielausgang nichts mehr ändern. Dennoch war für Energie der Punktgewinn ein Meilenstein für das große Ziel „Klassenerhalt“, das am 19. Mai, als Antun Labak beim TSV 1860 München das goldene Tor erzielte, erreicht wurde und der FCE somit auch im Folgejahr erstklassig unterwegs war.

Heute, 20 Jahre nach Energies Aufstellungs-Premiere, ist der Anteil ausländischer Spieler in einer Mannschaft zwar selten komplett, doch prägen die Kicker von Lewandowski, über Silva bis hin zu Haaland – um beispielsweise die erfolgreichsten Torschützen zu nennen – das Bild der meisten Vereine. Nationalitäten spielen schon lange keine Rolle mehr. Das war 2001 in Cottbus so und das wird auch in Zukunft ganz sicher so sein. Am Ende zählt der Erfolg der Mannschaften. Der Energiefan weiß das schon lange … !

Georg Zielonkowski (mit freundlicher Unterstützung der Mitarbeiter des Energie-Museums)

 

Zur Erinnerung hier die Statistik des 28. Spieltag der Bundesliga-Saison 2001/2002:

FC Energie: Piplica – Vata, Mátyus, Hujdurovic – Akrapovic, Reghecampf (79.Rödlund), Miriuta,  Kobylanski, Latoundji – Labak (86.Wawrzyczek), Bittencourt (79. Ilie)

 

 

 

 

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