Für Recht und Respekt in der Lausitz

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Der offene Brief im Wortlaut und alle Unterzeichnenden

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Kommunaler Aufruf gegen Gewalt in der Auseinandersetzung um die Lausitzer Braunkohle

Als Vertreter der Lausitzer Bürgerinnen und Bürger appellieren wir an alle Lausitzer und Gäste der Region, die Auseinandersetzung um die Lausitzer Braunkohle demokratisch und mit Respekt vor den Grenzen der Rechtsstaatlichkeit zu führen. Insbesondere mit Blick auf angekündigte Aktionen der sogenannten Gruppierung „Ende Gelände“ zu Pfingsten rufen wir gegen Gewalt und zum friedlichen Dialog auf.

 

Die Lausitz ist seit einem Jahrhundert Bergbaurevier. Die Lausitzer Braunkohle hat die Region über Generationen hinweg geprägt. Menschen aus unterschiedlichsten Regionen fanden hier Arbeit und eine Heimat. Sie leben heute in einem respektvollen Miteinander und gestalten gleichzeitig den seit über zwei Jahrzehnten andauernden Wandel der Region. Als Energieregion hat die Lausitz dabei nationale Aufgaben wahrgenommen und einen wichtigen Beitrag zum Wohlstand des Industrielands Deutschland geleistet.

 

Wir rufen zum gewaltfreien Diskurs über die Lausitzer Braunkohle auf, auch mit den sogenannten Umweltaktivisten. Gewalt gegen das Eigentum des Bergbauunternehmens oder gegen deren Mitarbeiter sowie die Mitarbeiter der Servicefirmen und deren Eigentum lehnen wir ab. Angriffe auf Menschen, wie diese bereits im Rheinischen Braunkohlerevier im Hambacher Forst an der Tagesordnung sind, egal ob verbaler oder körperlicher Art, sind völlig inakzeptabel. Mit Sorge betrachten wir Entwicklungen in der Lausitz, in der sich erste sogenannte Umweltaktivisten ebenso im Tagebauvorfeld außerhalb der Rechtsstaatlichkeit bewegen. Noch größere Sorge bereiten die Aufrufe der Aktivisten der Gruppe „Ende Gelände“ zu Aktionen rund um Pfingsten 2016, die unter dem Deckmantel „zivilen Ungehorsams“ durchgeführt werden sollen. Wir richten uns gegen jegliche Art von Gewalt und machen klar, dass wir in der Lausitz keine Hambacher Verhältnisse dulden.

 

Wir führen die Debatte um unseren Bodenschatz in der Lausitz demokratisch. Wir appellieren an alle Lausitzer Bürgerinnen und Bürger, sich von Krawallmachern nicht irritieren zu lassen. Wir begegnen Gewalt mit unseren gelebten Werten. Wir lassen uns durch Gewaltaktionen nicht verunsichern und einschüchtern. Wir tolerieren andere Meinungen. Aber wir tolerieren keine Gewaltaktionen gegen Sachen oder Menschen.

 

Wir fordern die Besucher und Gäste der Lausitz auf, sich als Gast der Region fair zu verhalten und unserer Heimat und den hier lebenden Menschen mit Respekt zu begegnen, wie das in einer Demokratie selbstverständlich ist.

 

Die Lausitz hat viel für unser Land geleistet. Sie hat Anspruch auf Respekt und faire Behandlung. Die Lausitz spricht mit einer Stimme gegen Gewalt!

 

Unterzeichnet von den Mitgliedern der Lausitzrunde

 

Frau Christine Herntier (Bürgermeisterin Spremberg)

Sprecherin der brandenburgischen Kommunen

 

Herr Torsten Pötzsch (Oberbürgermeister Weißwasser)

Sprecher der sächsischen Kommunen

 

Herr Michael Harig (Landrat Landkreis Bautzen)

 

Herr Bernd Lange (Landrat Landkreis Görlitz)

 

Herr Harald Altekrüger (Landrat Landkreis Spree-Neiße)

 

Herr Achim Junker (Bürgermeister Boxberg)

 

Herr Holger Kelch, (Oberbürgermeister Cottbus)

 

Herr Dietmar Horke (Bürgermeister Drebkau)

 

Herr Philipp Wesemann (Bürgermeister Forst)

 

Herr Helmut Krautz (Bürgermeister Groß Düben)

 

Herr Stefan Skora (Oberbürgermeister Hoyerswerda)

 

Herr Frank Lehmann (Bürgermeister Lauta)

 

Herr Dieter Perko (Bürgermeister Neuhausen)

 

Herr Jörg Krakow (Bürgermeister Peitz)

 

Herr Ralf Brehmer (Bürgermeister Rietschen)

 

Herr Reinhard Bork (Bürgermeister Schleife)

 

Herr Andreas Fredrich (Bürgermeister Senftenberg)

 

Herr Manfred Heine (Bürgermeister Spreetal)

 

Herr Harald Groba (Bürgermeister Teichland)

 

Frau Kerstin Antonius (Bürgermeisterin Trebendorf)

 

Frau Birgit Zuchold (Bürgermeisterin Welzow)

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