„Wenn ich sehe, dass unsere aktuellen Männermannschaft zu 80% aus ehemaligen Sportschülern besteht, dann machen wir bestimmt Vieles sehr richtig. Für uns ist ein zukunftsorientiertes Handeln unverzichtbar“, sagt LHC-Präsident Peter Gronem, der im kommenden Sommer gern sehen würde, wie sich die A-Jugend des LHC über die Quali-Runde in die Bundesliga spielen würde.
Derzeit ist die aktuelle Mannschaft nach ihrem Abstieg in der Ostsee-Spree-Liga nur mittelklassig platziert. Nicht zuletzt auch deshalb, weil fünf Leistungsträger das Team z.B. in Richtung Magdeburg und Dormagen verlassen haben. Ein hoffnungsvolles Team der LHC-Nachwuchsabteilung ist die aktuelle B-Jugend. Die nach Platz vier des Vorjahres in der laufenden Saison der Oberliga Ostsee-Spree schon für ein großes Achtungszeichen gesorgt hat. Als nämlich der hohe Favorit, die Reinickendorfer Füchse auf eigenem Parkett gegen Cottbus ihre erste Niederlage einstecken mussten.
Drei Leistungsträger des Jahrgangs 2001, der von Peter Melzer trainiert wird, werden hier stellvertretend für die anderen Hoffnungsträger exklusiv vorgestellt…
Robin Menz (Torhüter)
Aufgewachsen in Grünheide kam der 1,91-m-Mann zu Beginn der 7.Klasse zur Lausitzer Sportschule. Seine eigenen Vorteile sieht er darin, sich sehr präzise mit dem vor ihm stehenden Abwehrspielern abzustimmen. Als direkten Siebenmeter-Killer sieht er sich zwar nicht, „obwohl die beiden Siebener beim Punktspiel in Berlin bei den Füchsen habe ich ja gehalten“, erinnert er an seine große Leistung beim Oberliga-Spitzenspiel. Nach dem vierten Rang im Vorjahr will „Robby“ mit seiner B-Jugend-Mannschaft nun am Saisonende wenigstens Platz zwei belegen. Um sich auf diesem Weg das Recht zu sichern, in der Qualifikationsrunde zur Deutschen Meisterschaft zu starten. Als persönliche Vorbild sieht er Andreas Wolff, den 54-fachen Auswahl-Keeper des DHB. Übrigens ist der frühere Torhüter des Grünheider SV auch ein kleines Musik-Talent. „Ich hatte ja sechs Jahre lang Klavierunterricht. Wenn also irgendwo so ein Instrument herumsteht, mach ich schon mal den Deckel auf und spiele den Anwesenden zwei oder drei Stücke auch ohne Notenblätter vor“, erläutert er seine bis heute andauernden Fähigkeiten.
Moritz Schwock (Rückraum, Mittelposition)
Der Oranienburger ist in 2016 sogar schon ins Visier der Verantwortlichen des Deutschen Handball-Bundes gerückt, die ihn zu einem Sichtungsturner nach Kienbaum geladen hatten. Für eine Delegierung zu den ganz großen Clubs Deutschlands hat es da noch nicht ganz gereicht, seine derzeit noch kleine Körpergröße waren für die Verantwortlichen offenbar der Grund, noch ein wenig mit höheren Aufgaben für „Eddi“ zu warten. Beim LHC gilt er aber schon jetzt als großes Ausnahmetalent. Darum ist es nicht verwunderlich, dass der 16-jährige gelegentlich auch schon mit den Männern des Vereins trainieren durfte. „Der Junge ist wirklich ein Juwel. Nicht nur auf dem Parkett, einfach als Mensch ist er so herrlich angenehm. Immerhin kommt er in der Schule mit einem Schnitt von einskomma-nochwas daher – auf seine Entwicklung sind wir alle in jeder Hinsicht sehr gespannt“; schwärmt sein Trainer Peter Melzer von dem offensiv starken Burschen. Der sich übrigens schon sehr auf Weihnachten freut. Wird er doch dann im Familienkreis daheim in Oranienburg erneut seine Geige hervor holen, um die weihnachtlichen Gesänge im Elternhaus zu begleiten.
Maximilian Sehl (Rückraum)
Seit seinem fünften Lebensjahr treibt sich der jetzt 16-Jährige auf den Spielflächen des Handballsports herum, vorwiegend in den Nachwuchsmannschaften der Reinickendorfer Füchse. Vom MTV Wünsdorf kam das Talent mit einer halbjährigen Verspätung in die 7. Klasse der Lausitzer Sportschule. „In Berlin ist mein Versuch gescheitert, dort an die Sportschule zu kommen. Aber darüber kann ich heute nur lächeln, denn in Cottbus gefällt es mir ausgesprochen gut, Außerdem kenne ich kein Heimweh“, stellt der großgewachsene Bursche aus dem Rückraum der B-Jugend des LHC fest. „Maxi“ frönt in den Sommermonaten seiner Heimatbesuche einem besonderen Hobby: „Letztens habe ich den Segelschein für Binnengewässer abgelegt, im nächsten Urlaub soll dann die Berechtigung dazu kommen, auf dem Meer zu segeln. Bei dieser so ganz anderen Sportart kommt an wirklich auf völlig andere Gedanken, weil die Aufgaben im Boot eben auch sehr individuelle Dinge sind, ganz anders als in einer Teamsportart, wie sie Handball nun darstellt“, zieht Maximilian den Vergleich seiner beiden Leidenschaften.
Georg Zielonkowski
Titelfoto: Ostsee-Spree-Liga LHC Cottbus B-Jugend. Foto: gz