Jugendklub des Staatstheater spielt „Leonce und Lena” nach Georg Büchner

 

Georg Büchners Stück „Leonce und Lena”, 1836 geschrieben, 1842 gedruckt und 1885 uraufgeführt, ist ein Lustspiel voller Vermummungen, Verwechslungen und Verwirrungen. Wenn ein füreinander bestimmtes Pärchen voreinander flieht, um der Heirat zu entgehen; wenn die zwei sich, unerkannt, unterwegs treffen und ineinander verlieben; wenn sie, maskiert, von den Alten getraut werden und erkennen müssen, dass eingetreten ist, wovor sie geflohen sind, dann ist dieser Wirrwarr ungewöhnlicher Komödienstoff.

Für diesen haben sich die SpielerInnen des Theaterjugendclubs entschieden. Sie haben sich die Suche nicht leicht gemacht. Im September 2018 standen ihnen zehn Stücke zur Auswahl, deren Titel sie nicht kannten. Sie erkundeten die Stücke, Orte, Dialoge, Figurenkonstellationen und suchten Bezüge zu ihren eigenen Lebensfragen. Zuletzt entschieden sie sich für jenes Stück, das sich als „Leonce und Lena” entpuppte. In den anschließenden Proben unter der künstlerischen Leitung von Theaterpädagogin Nadine Tiedge erarbeiteten sie eine Grundsituation, in der ihre Weltsicht und das Lustspiel zusammenfinden: eine Komm-und-geh-WG, in der 14 verschiedene Menschen miteinander leben, lieben, Konflikte austragen. Eine Wohngemeinschaft, in der sich Weltgemeinschaft spiegelt.

Und wenn die 14 nichts mehr zu tun haben, dann spielen sie, verwandeln sich ganz öffentlich, auf der Bühne, in Figuren aus „Leonce und Lena” und sprechen, Büchners Worte im Mund, darüber, was sie bewegt. Sie wissen: Es ist doch alles nur ein Spiel, es ist doch alles nur Theater! Wir spielen die Spiele des Lebens. Wir fordern: Weniger arbeiten – mehr Italien!

KW

 

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Das sagen Leonce und Lena (beide doppelt besetzt)

Tamina Alex (Leonce): Ich mag Büchner. Wieviel Ironie und Sarkasmus. Es ist, als wenn man gegen den Wind läuft.

Caroline Quos (Leonce): Das Theaterspiel gibt die Möglichkeit, aus sich herauszukommen und Selbstbewusstsein zu gewinnen.

Lucy Franz (Lena): Ich war ich schon im Cottbuser Kindermusical. Lena ist in Art und Persönlichkeit schön.

Svenja Palicka (Lena): Hauptsache, ich kann schauspielern, die Rolle ist mir da egal.

 

23. Mai, 19.30 Uhr, Kammerbühne

Staatstheater-cottbus.de

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