Volker Pfüller (geb. 1939) ist Illustrator, Plakatgestalter und Bühnenbildner. Anfang der 1970-er Jahre setzt er mit seinem individuellen Zeichenstil neue Akzente. Die kraftvolle Expressivität, die seinen Arbeiten innewohnt, wirkte nachhaltig anregend auf viele junge Künstler. 1990 übernahm er die Leitung der Abteilung Bühnenbild an der Kunsthochschule Berlin, wo er 1992 zum Professor ernannt wurde.
Seine Verbundenheit zum Theater ist offensichtlich. Die Erarbeitung von Bühnenbildern und Kostümen macht die Grenzen fließend, lässt Theateratmosphäre im Plakat spüren. Als Bühnenbildner arbeitete er an zahlreichen Theatern, darunter Deutsches Theater, Volksbühne, Maxim-Gorki-Theater und Schillertheater in Berlin, Münchner Kammerspiele, Münchner Volkstheater, Thalia-Theater Hamburg, Theater Heilbronn, Landestheater Linz, Teatro Maggio Musicale Fiorentino in Florenz, New Israeli Opera Tel Aviv, Staatsoper Stuttgart.
Seine Plakate sind szenisch gelöst, meist aber stehen die Hauptfiguren eines Bühnenwerks im Mittelpunkt. Man findet in seinen Arbeiten keine überhöhte Symbolik; Pfüllers pointierte Zeichnung vermag treffend zu charakterisieren. Durch ihre konzentrierte Ausdruckskraft und die im besten Sinne theatralische Verfremdung schafft er regelrechte Plakatinszenierungen, frisch, originell und intensiv. Er hat für sich die Offset-Zinkografie entdeckt, ein Druckverfahren, das ein direktes Zeichnen auf Platten ermöglicht. Damit steht er in der Tradition der französischen Plakatgestalter um 1900.
Die Ausstellung, die in den Räumen des Schalthauses präsentiert wird, zeigt Arbeiten aus fünf Jahrzehnten, darunter vor allem Plakate, Beispiele aus seiner Theaterarbeit, aber auch grafische Blätter und Malerei.
pm
Info
Ausstellung Volker Pfüller-Retrospektive: 11.09.-13.11.2016
Vernissage: So, 11.09.,15 Uhr
www.museum-dkw.de