Saisonstart: Schifffahrt auf dem Senftenberger See

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Die Sonne vertreibt die Wolken, Wärme kitzelt unsere Glieder locker und was gibt es wohl Schöneres, als mit den Liebsten die freie Zeit in der Natur zu genießen. Da es ja noch eine Weile dauert ins Wasser zu gehen, empfehlen wir einfach mal eine Tour auf dem Wasser. Genauer gesagt auf dem Senftenberger See. Hier steuert eine mutige Neugründerin ihre Schiffe zwischen Groß Koschen – Senftenberg – Niemtsch und zurück. Sie hat uns 2015 stark beeindruckt, das Interview könnt ihr hier noch einmal lesen. Alle anderen Infos findet ihr unter www.reederei-loewa.de.

Junge Seenland-Reederin auf Erfolgskurs (aus HER04/15)

Marianna Löwa übernahm das Steuer 2014, Foto: hoyte24

Marianna Löwa übernahm das Steuer 2014, Foto: hoyte24

Kurz vor dem Saisonstart hat die Reederin Marianne Löwa alle Hände voll zu tun. Bojen setzen, die „Santa Barbara“ auf Vordermann bringen, die Arbeiten am neuen Schiff im Auge behalten, gutes Personal suchen. Eigentlich wollte sie früher zur Hundestaffel der Polizei gehen, war aber mit 1,64 m zu klein. Ein Glück für das Lausitzer Seenland! Wir treffen die taffe Existenzgründerin mit den feuerroten Haaren.

Du bist gelernte Schiffsführerin, gerade einmal 32 Jahre jung. Wo warst du schon unterwegs und was waren das für Schiffe?

Oh, überall! Ich steuerte Kabinenschiffe, also AIDAs im Miniformat, auf dem Rhein, dem Main, auf der Elbe, um die Insel Rügen oder bis zum Schwarzen Meer. Das größte Flusskreuzfahrtschiff war 125,5 Meter lang, hatte 170 Passagiere und 45 Crewmitglieder.

Woher kommt für eine geborene Cottbuserin die Liebe zum Wasser?

Die wurde mir quasi in die Wiege gelegt. Unsere Familie kommt aus Werben im Spreewald. Meine Eltern hatten ein Sportboot, mein Vater und mein Opa den Kahnfährschein. Zur Konfirmation, die anderen bekamen ein Moped, übernahm ich den „Panther“, das Boot meiner Eltern und machte halt den Sportbootführerschein.

Wie kam es dazu, deine Existenz an den Senftenberger See zu verlegen?

In gewisser Weise sind auch daran auch meine Eltern Schuld. Mitte 2013 hörte ich von ihnen, wie schön das Lausitzer Seenland ist und dass für die Schifffahrt auf dem See ein Nachfolger gesucht wurde. Ich war noch in sicherer Anstellung bei einer Schweizer Firma, aber ständig unterwegs. An sich mag ich das „Zigeunerleben“, bin aber auch sehr heimatverbunden. So wurde es zur Option. Nach einem Treffen mit dem Reeder Rolf Bothen galt es noch, die beteiligten Landkreise und die Zweckverbände zu überzeugen. Wir tüftelten ein Konzept und einen Finanzplan aus und am Ende hatte ich noch zwei Wochen zur Vorbereitung auf die Saison 2014.

Wie lief die erste Saison?

Na, ich würde mal sagen: ok. Im April und August war es ziemlich regnerisch und das ist natürlich nicht gut für das Geschäft. Aber insgesamt hatten wir viele zufriedene Fahrgäste. Sie machen ja quasi einen Kurzurlaub auf unserem Schiff und wenn sie mit einem Lachen von Bord gehen, dann hat sich jeder Aufwand gelohnt.

Hast du Unterstützung?

Natürlich von meiner Familie und Rolf Bothen fährt auch noch mit. Seine Tipps sind enorm wichtig für mich. Außerdem konnte ich gute Leute für den Servicebereich gewinnen. Ansonsten erhalte ich weder Förder- oder Sponsorengelder. Darüber ärgere ich mich manchmal ein bisschen, weil z.B. Teil der Vereinbarungen die sofortige Anschaffung eines nachhaltig angetriebenen Schiffes war. Das ist für eine Existenzgründung ein Risiko mit mehreren Nullen.

Bekommst Du da nicht manchmal „Angst vor der eigenen Courage“?

Nein, auch wenn es sich vielleicht gerade so angehört hat, es war ja nicht so, dass ich da blauäugig reingegangen bin. Aber als es an meinem ersten Arbeitstag geregnet hat, habe ich schon gezweifelt. Als Mensch schaue ich aber am liebsten nach vorn!

Damit sind wir ja direkt beim Ausblick auf die neue Saison!?

Ja, die Saison startet am 03.04.. Wir haben die „Santa Barbara“ abstrahlen und lackieren lassen, das Unterschiff sogar in Eigenleistung überarbeitet. Nun wird sie mit strahlend weißem Rumpf plus ein paar blauen Farbtupfen starten. Am 31.05. wird dann mit einer großen Party offiziell das neue Schiff getauft. Es ist ein solarbetriebener Katamaran für 110 Passagiere. Das durchgängige Deck ist barrierefrei, der überdachte Bereich mit viel Glas ausgestattet und auf dem Sonnendeck kann man die Fahrt toll genießen. Dazu gibt es leckeren Kuchen und Kaffee. Es, den Namen darf ich noch nicht verraten, wird mit Sicherheit die Attraktion auf dem Senftenberger und Geierswalder See.

Na dann, Schiff ahoi und danke für das Gespräch

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