Heike Ullrich
Wer dieser Tage in ein Reisebüro will, steht, wie bei vielen anderen Geschäften auch, vor verschlossenen Türen. Im Lufthansa City Center in der Cottbuser Spree Galerie öffnen sich mir allerdings die Türen und Heike Ullrich empfängt mich sehr freundlich. Kaum steht der Kaffee auf dem Tisch, klingeln die Telefone an allen drei Arbeitsplätzen. Routiniert werden die Kunden beraten, beruhigt und aufgeklärt. Aktuell ist nichts mehr, wie es war und gerade die Reisebranche schüttelt es mächtig durcheinander. In dieser Situation bleibt die erfahrene Reisefachfrau ruhig und besonnen. „Ich habe einen Plan, bin strukturiert, geradlinig, überlasse nichts dem Zufall.“ Ihr Mann, Jörg Ullrich, der im Geschäft auch Heikes Chef ist, nickt bei dieser Aussage zustimmend. Ergänzend und leicht schmunzelnd sagt er, dass seine Frau zu Hause der Boss ist und daher alles wunderbar funktioniert. „Jeder weiß eben, wie der andere tickt.“ Bei unserem Gespräch kommt natürlich auch die Frage nach den eigenen Urlaubszielen auf. „Wir sind Kreuzfahrer und haben schon viel von der Welt gesehen.“ Asien, die Karibik und Afrika sind nur einige Stationen. Besonders außergewöhnlich war es in Senegal und Gambia. „Wir haben uns abseits der touristischen Routen bewegt, waren direkt und hautnah bei den Menschen die dort leben.“ Als Heike davon erzählt, kommt sie regelrecht ins Schwärmen. Ihre Lebensfreude ist zu spüren. Zu dieser Lebensfreude hat sich im Februar ein Enkeltöchterchen gesellt. Als sie mir die Babyfotos zeigt, leuchten ihre Augen. Vor mir sitzt eine wirklich glückliche, lebenslustige und taffe Frau, die mir auch gleich noch von ihrer großen Leidenschaft, dem Garten, erzählt. Dort findet sie mit ihrem Jörg die nötige Ruhe und den körperlichen Ausgleich zur Arbeit im Reisebüro. Der Garten ist Treffpunkt für die Familie, den Freundeskreis und Kollegen. Alle werden fürsorglich bekocht und bewirtet. Harmonie ist Heike sehr wichtig. Im Geschäft ist es genauso, sagt sie mir: „Jeder wird bei uns gleich behandelt, ob es der Verkäufer vom Markt, der Geschäftsreisende oder der Professor von der Uni ist.“ Jetzt hoffen wir gemeinsam auf bessere Zeiten und verhalten uns solidarisch zu unseren Mitmenschen. Danke, liebe Heike.
SOK